Und wie geht es weiter?

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Im zweiten Teil des Jahresrückblicks beleuchten wir das deutlich wettkampfintensivere zweite Halbjahr 2021. Freut euch auf viele Erinnerungen an großartige Events und große Erfolge.

A hell of a year – Das Bodybuildingjahr 2021 im Rückblick (Teil 2): Juli bis Dezember 

Jennifer Zienert hatten wir euch bereits früher im Jahr vorgestellt. Nach dem Gewinn ihrer Pro Card ließ Jennifer keine Zeit verstreichen und plante einen Start in Portugal. Die passende Form präsentierte sie uns kurz zuvor im Rahmen eines Formchecks, bei dem auch Altmeister Roland Cziurlok ins Staunen kam.

Ebenfalls in Portugal starten wollte ein gewisser Mr. M a.k.a. Steve Benthin. Grund genug, dem Dauerbrenner ein Portrait zu widmen.

Ein Bild vom legendären #thaireport mit David Hoffmann und Steve Benthin

Dann war es endlich soweit: Die Mr. Big Evolution in Portugal stand auf dem Plan und der Wettkampf wurde aus deutschsprachiger Sicht zu einem absoluten Highlight: Steve Benthin holte in Topform einen sehr starken zweiten Platz in der 212, ein Sieg wäre auch durchaus möglich gewesen. Damit sammelte er wertvolle Punkte für die Qualifikation zum Mr. Olympia. Sensationell muss man das Abschneiden der österreichischen Bikiniathletin Kristina Brunauer bezeichnen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen holte sie sich am Samstag bei den Amateuren den Gesamtsieg und damit die Pro Card, um nur einen Tag später auch bei den Profis zu gewinnen und sich damit die Qualifikation zum Mr. Olympia zu sichern. Sehr stark zeigte sich auch Lisa Meiswinkel, die ebenfalls erst samstags ihre Pro Card holte und sich mit einem fünften Platz direkt eine Spitzenplatzierung holte. Was dann die deutschen Damen in der Figurklasse zeigten, war einfach nur außergewöhnlich: Viola Burk wurde Achte, Bahar Ayra holte sich einen starken fünften Platz, Jennifer Zienert wurde Dritte und Lena Ramsteiner, die am Samstag die dritte deutsche Pro Card geholt hatte, Zweite.

Für Tim Budesheim war der erste Wettkampf nach einer langen Pause Erfolg wie Niederlage zugleich: Sein zweiter Platz war sicherlich mehr wie verdient und zeigte, wozu Tim fähig ist, ein Sieg, mit dem er sich die Qualifikation zum Mr. Olympia geholt hätte, war aber greifbar. Adolf Burghart musste sich mit einem für ihn enttäuschenden elften Platz begnügen und brach daraufhin die Saison ab, um noch intensiver an seinen Schwachstellen zu arbeiten. Und dann war da noch die Classic Physique mit zahlreichen deutschsprachigen Athleten, darunter vor allem David Hoffmann, der enttäuschend nur Sechster wurde und Fabian Mayr, der bei seinem Pro Debüt mit Platz 5 sicherlich nicht schlecht bedient war, aber noch deutlich Luft nach oben hatte. Der Niederländer Wesley Vissers wurde Dritter. Abgerundet wurde die Show mit zahlreichen weiteren starken Leistungen deutscher Athleten und Athletinnen. Von der umfangreichen Berichterstattung möchten wir hier die Ergebnislisten, das Video zur Show und das ausführliche Fazit hervorheben, wobei eine Auswahl bei der Anzahl an Highlights wirklich schwerfällt. Wenn noch nicht geschehen, schaut euch unbedingt die Videos zur Show auf unserem Youtube-Kanal an. Allerfeinste Bodybuildingunterhaltung!

Während wir in Portugal verweilten, blieb die Welt jedoch keineswegs stehen. In Mexiko holte sich Mike Sommerfeld mit einem Sieg die Qualifikation zum Mr. Olympia, ein gewisser Urs Kalecinski musste sich knapp geschlagen geben, sollte aber noch von sich reden machen.

Dramatisch war indes die Situation in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz‘, wo die Flutkatastrophe unzähligen Menschen von einer Minute auf die andere alles nahm. David Hoffmann, der aus der Region kommt, startete umgehend eine Spendenaktion, bei der stolze 10.000 Euro zusammenkamen.

Am anderen Ende des Atlantiks holte sich derweil Hunter Labrada mit einem Sieg bei der Chicago Pro die Qualifikation zum Mr. Olympia. Und dann stellten wir euch noch im Rahmen eines Besuches in der Fitnesswerkstatt Münnerstadt den Bodybuilder und Familienvater Maciep Biskup vor.

August: David Hoffmann, Tim Budesheim uvm. starten in Spanien 

Wenige Wochen nach der Show in Portugal schickten sich in Spanien erneut eine ganze Reihe deutschsprachiger Athleten an, wertvolle Punkte für die Qualifikation zum Mr. Olympia zu sammeln und im Idealfall sogar die Show zu gewinnen. Tim Budesheim zeigte sich noch einmal verbessert, musste aber mit dem dritten Platz Vorlieb nehmen, was angesichts der namenhaften Konkurrenz – Nathan de Asha gewann vor Roelly Winklaar – zu verschmerzen ist. Der einzige Haken: Damit war leider der Zug für die Qualifikation zum Mr. Olympia für Tim in diesem Jahr abgefahren. Paul Poloczek feierte indes sein Comeback und David Hoffmann trat nach dem enttäuschenden Abschneiden in Portugal erstmals wieder in der offenen Klasse an. Am Ende wurde es ein neunter Platz, aber David war zufrieden mit der Rückkehr in das Superschwergewicht. Riesenerfolg für Fabian Mayr in der Classic Physique: Fabian zeigte sich noch einmal deutlich verbessert und holte absolut verdient den Sieg und damit das Ticket zum Mr. Olympia. Weniger glücklich lief es für Steve Benthin, der in der 212 nur Vierter wurde, damit aber dennoch ausreichend Punkte sammelte, um sein Ticket für die O sicher zu haben. Die Figurklasse war einmal mehr fest in deutscher Hand: Jennifer Zienert wurde Fünfte, Lena Ramsteiner Vierte und Bahar Ayra Zweite. Bahar sicherte sich damit genauso wie Lisa Meiswinkel in der Wellness-Klasse das Ticket zum Mr. Olympia. Wie schon Portugal war die Show in Alicante ein reines Feuerwerk an Bodybuildingunterhaltung, wozu auch die „Randfiguren“ wie Stefan Kienzl und Roland Cziurlok einen wertvollen Beitrag leisteten. Alle Videos aus Alicante haben wir euch in einer Playlist zusammengefasst.

Zum Monatsende dann noch die Nachricht aus Polen, dass Wesley Vissers sich dort auf den letzten Drücker noch die Qualifikation zum Mr. Olympia geholt hat. Auch für die deutschen Amateure war das Wochenende ein voller Erfolg.

September

Der September war nicht nur voller Bodybuildingaction, auch im Powerliftingbereich standen bedeutende Entscheidungen an. Und dabei räumte ein gewisser Sascha Stendebach so richtig ab und holte sich gleich drei Weltrekorde in der IPF.

Paul Unterleitner war indes in Österreich bei Coach Stefan Kienzl zu Besuch. Bei der NPC Austria-Meisterschaft holte er sich später im Monat den Sieg bei den Junioren.

Paul Unterleitner besucht Stefan Kienzl im ersten Bezirk in Wien

Urs Kalecinski hatte nach seiner knappen Niederlage in Mexiko gegen Mike Sommerfeld weiter Gas gegeben und sensationell in Tampa gewonnen. Kurz vor der Abreise zum Mr. Olympia zeigte er uns seine aktuelle Form.

Auch Steve Benthin besuchten wir kurz vor der Abreise nach Mexiko, wo kurz vor dem Mr. Olympia ein wahres deutsches Bodybuildingcamp entstand. So anstrengend die coronabedingten Reisebeschränkungen für die Athleten auch waren, contentmäßig gab es wohl seit Jahrzehnten nichts Vergleichbares. Unvergesslich dürfte der Mexikotrip auch für Steve bleiben, der sich auf offener Straße mit Straßenräubern konfrontiert sah und knapp flüchten konnte.

Dann stand mit der Arnold Classic ein Wettkampf der Sonderklasse an. Mit dabei: Fabian Mayr, der in einem Topfeld einen sehr respektablen sechsten Platz holte. In der offenen Klasse gewann derweil Nick Walker, Missy Truscott gewann in der Fitnessklasse, Jennifer Dorie in der Bikiniklasse.

Tim Budesheim bereitete sich währenddessen auf die Arnold Classic UK vor. Dabei kam es zu einem brutalen Rückentraining mit Adolf Burkhard. In Birmingham lief es für Tim dann leider alles andere als erfolgreich. Beim Sieg von Nathan de Asha verpasste Tim erstmals in seiner Karriere das Finale. Im Anschluss war Tim selbstverständlich enttäuscht, aber auch selbstkritisch.

Während das Wettkampfgeschehen ein Highlight nach dem nächsten brachte, durften wir Johannes Luckas als neuen Fitmart-Athleten vorstellen.

Oktober

Und dann war es soweit: In Orlando fand der Mr. Olympia 2021 statt. Doch bevor die Show so richtig losging, gab es erst einmal Grund zum Trauern, denn George Peterson wurde kurz vor der Show tot in seinem Hotelzimmer gefunden. Obwohl das plötzliche Ableben des beliebten Athleten die Szene schockierte, begannen am Freitag die Wettkämpfe. Whitney Jones, die bei der Arnold Classic noch coronabedingt aussetzen musste, holte sich in der Fitnessklasse den Sieg vor Missy Truscott und Oksana Grishina. In der Figurklasse war Cydney Gillon einmal mehr eine Klasse für sich. Auch in der Women’s Physique gab es eine Titelverteidigung: Sarah Villegas holte souverän erneut den Titel, ebenso Andrea Shaw im Women’s Bodybuilding. In der 212 verdrängte Derek Lunsford Shaun Clarida vom Thron und holte sich den Titel, für Steve Benthin reichte es bei der zweiten Teilnahme leider erneut nicht für einen Platz in den Top 10. Am Samstag gingen die Entscheidungen weiter: Brandon Hendrickson gewann die Men’s Physique, Jennifer Dorie nur zwei Wochen nach der Arnold Classic auch den Mr. Olympia. In der offenen Klasse kam es zu einem spannendend Duell zwischen Brandon Curry und Big Ramy, das Ramy durch eine deutlich verbesserte Form am Samstag letztlich für sich entschied. Und dann war da ja noch die Classic Physique und Wahnsinn ist wohl die perfekte Beschreibung für das, was dort geschah: Fabian Mayr wurde Achter, Mike Sommerfeld Siebter, Urs Kalecinski Vierter. Was für ein Ergebnis! Nie gefährdet war derweil der Sieg von Chris Bumstead, doch die deutschsprachigen Athleten machten auf sich aufmerksam und zwar wie. Alle Videos aus Orlando gibt es in unserer Playlist.

Wenig später wollte es Tim Budesheim nach der Enttäuschung in Birmingham noch einmal wissen und startete in Rom. Beim Sieg von Nathan de Asha wurde Tim zwar nur Siebter, war mit seiner Form diesmal aber zufrieden. Kevin Gebhard wurde Elfter.

In Polen starteten derweil Mike Sommerfeld und Aldin Alijagic. Während Mike sich mit dem Sieg die Qualifikation zum Mr. Olympia 2022 holte, landete Aldin bei seiner ersten Pro Show etwas enttäuschend nur auf Platz 10. In einem ausführlichen Video äußerte sich Aldin später zur Show und den Konsequenzen, die er daraus ziehen möchte.

November: Shawn Rhoden ist verstorben 

Nach seinem sensationellen Abschneiden beim Mr. Olympia verbrachte Urs Kalecinski noch einige Tage in den USA und besuchte dabei unter anderem das legendäre Gold’s Gym in Venice.

In Weißenthurm bei David Hoffmann war derweil Sascha Stendebach zu Gast.

Markus Hoppe gab seinen neuen Sponsor bekannt: Der beliebte Athlet verstärkte das ESN-Athletenteam.

In Prag fand dann die EVLS Prague Pro statt. Samson Dauda musste in dieser Saison mehrfach seinem Landsmann Nathan de Asha den Vortritt lassen, doch in Prag reichte es für den Sieg und die Qualifikation zum Mr. Olympia. Stark: Jennifer Zienert wurde Zweite in der Figurklasse. In der Classic Physique wurde Aldin Aljiagic Neunter, in der 212 Steve Benthin nach einer langen Saison Sechster.

Dann erschütterte eine Nachricht die Bodybuildingszene: Shawn Rhoden war verstorben. Der tragischen Karriere des Mr. Olympia 2018 widmeten wir einen ausführlichen Nachruf.

In Rumänien schrammte Jennifer Zienert noch knapp am Sieg vorbei, in Rumänien war es dann soweit und sie holte sich den Sieg und die Olympia-Qualifikation.

You can’t fake strength, das Motto dürfte vielen von Tim Budesheim bekannt sein. Kraft ist etwas, das ESN-Athlet Leonidas Arkona ebenfalls mehr als genug hat. Wir stellten den mächtigen Influencer und Wettkampfsportler vor.

Für Tim und David ging es derweil nach Belgrad, wo eine Reihe spannender Videos entstand, in denen unter anderem ein mögliches Karriereende Davids thematisiert wurde.

Die Joe Weider Amateur Olympia in Dänemark brachte Deutschland vier neue IFBB Pros: Dennis Reinhold (Men’s Bodybuilding), Manuel Moisel (Classic Physique), Vanessa Schnurpfeil (Women’s Phsique) und Angela Winkelmann (Women’s Physique).

In Spanien ging dann eine lange Wettkampfsaison in Europa zu Ende. Emir Omeragic verpasste dabei knapp den Sieg, Steve Benthin landete nach einer sehr langen Saison abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

Dezember

Zum Jahresende wurde es dann etwas ruhiger. Wir besuchten Markus Hoppe zu Hause und begleiteten ihn durch seinen Tag.

Urs Kalecinski besuchte unterdessen Tim Budesheim und es kam zu einem heftigen Workout. Wenig später wurde bekanntgegeben, dass Urs eine Einladung zur Arnold Classic 2022 erhält.

Und zum Fest präsentierten wir euch dann noch ein ausführliches Interview mit Leonidas Arkona.

Das war das Jahr 2021 auf RepOne. Wir hoffen, es hat euch so viel Spaß gemacht wie uns und ihr freut euch auf 2022.

Autor: Thomas Koch Bilder: Matthias Busse

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