Warum Derek Lunsford in die offene Klasse wechselte

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Nachdem Derek Lunsford im Jahr 2017 sein Profi-Debüt in der 212er Division gegeben hatte, zog er beim anschließenden Mr. Olympia sofort in die Top 5 ein. Dennoch dauerte es vier weitere Jahre, bis der US-Amerikaner seinen ersten Titel erringen konnte. Als amtierenden Champ der 212er-Klasse erhielt Derek Lunsford in diesem Jahr eine Wild Card für die offene Klasse und entschied sich dagegen, seinen Titel zu verteidigen. Nun sprach der IFBB Pro über die Gründe.

Gastposing bei der Pittsburgh Pro 2022

Eine Grundlage für den Wechsel in die offene Klasse stellte ein Gastposing bei der Pittsburgh Pro 2022. Während Alexander Westermeier auf diesem Wettkampf sein Ticket für den Mr. Olympia 2022 gewann, beeindruckte Derek Lunsford im direkten Vergleich mit Nick Walker und Hunter Labrada. Der 212er-Champ präsentierte sich damals mit 118 Kilogramm deutlich über seinem eigentlichen Gewichtslimit und musste sich hinter den Top-6-Athleten des letzten Mr. Olympias nicht verstecken.

Die Gerüchte, dass Derek Lunsford in die offene Klasse wechseln könnte, brodelten bereits damals. Mit dem Special Invite im September 2022 war klar, dass der 29-Jährige ohne einen Sieg bei einem Qualifier die Möglichkeit haben würde, beim Mr. Olympia 2022 gegen die ganz schweren Jungs anzutreten. Wer den Weg des US-Amerikaners im Social Media Bereich verfolgt hat, wird keinen Zweifel daran gehabt haben, dass der IFBB Pro diese Chance nutzen würden. Zu viel Fleisch war inzwischen auf dem einstigen 212er-Athleten.

Doch warum versuchte Derek Lunsford nicht eine ähnliche Siegesserie wie eins Flex Lewis loszutreten? Im Interview mit Mike O’Hearn gab der amtierende 212er-Champ die Antwort.

Als Bodybuilder wolle man sich stets verbessern

Für Derek Lunsford sei Bodybuilding einer Reise der stetigen Verbesserung. Es ginge darum, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen und stets nach der nächsten Herausforderung zu suchen. Der erneute Sieg beim Mr. Olympia in der 212er-Klasse wäre der vermeintlich einfache Weg und genau diesen wolle der Ende 20-Jährige nicht gehen.

Gleichzeitig habe der US-Amerikaner festgestellt, dass er aufgrund des Gewichtslimits zu sehr in seinen eigenen Möglichkeiten beschränkt war. Die Gewichtszunahme sei ihm ohne Schwierigkeiten gelungen, auch wenn es ihm nicht darum gehe, eine bestimmte Zahl auf der Waage zu erreichen. Dennoch hätte das Verbleiben in der 212er-Klasse ihn letztendlich nur in seinen Möglichkeiten limitiert.

Warum Derek Lunsford beim Mr. Olympia 2022 für eine Überraschung sorgen könnte

Dass der 212er-Champ nicht befürchten muss, beim Mr. Olympia 2022 übersehen zu werden, lässt das eingangs angesprochene Gastposing bereits vermuten. Es gibt aber eine Reihe an weiteren Gründen, weshalb Derek Lunsford beim kommenden Wettkampf in Las Vegas für eine Überraschung gut sein könnte.

Aus sportlicher Sicht ermöglichte der Klassenwechsel dem ehemaligen 212er-Athleten die erste richtige Offseason seit langem und gab damit Spielraum für deutliche Verbesserungen. Wer den Derek Lunsford von 2021 noch im Kopf hat, dürfte auf der Olympia-Bühne einen deutlichen Leistungssprung wahrnehmen. Dies wird auch den Judges nicht verborgen bleiben.

Der 29-Jährige hatte darüber hinaus in der Vergangenheit eine hervorragende Bauchkontrolle. In einer Klasse, in der breite Taillen und heraushängende Bäuche kritisiert werden, wird der US-Amerikaner positiv herausstechen und in Kombination mit der zusätzlichen Muskelmasse noch mehr beeindrucken.

Zuletzt sollte auch das Vermarktungspotenzial nicht unterschätzt werden. Ein nicht mal 30-Jähriger US-Amerikaner, der bei seinem ersten Antritt in der offenen Klasse den ein oder anderen Vertreter der Weltelite hinter sich lässt, wäre eine kleine Sensation, von denen der Mr. Olympia letztendlich lebt. Das bedeutet nicht, dass man Derek Lunsford Platzierungen schenken wird, aber wenn es darum geht, in die wichtigen Call Outs zu kommen, dürften dies kleine Faktoren sein, die dem 212er-Champ in die Karten spielen.

Anders als seine direkte Konkurrenz hielt Derek Lunsford sich mit Formupdates zuletzt zurück. Der Überraschungseffekt am kommenden Wochenende dürfte damit umso größer werden!

(fha) | Titelbild: Instagram

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