Dass Urs Kalecinski heute dort angekommen ist, wo er im Bodybuilding steht, verdankt er unter anderem Leo Mayrhofer. Der deutsche IFBB Pro holte sich 2020 die Pro Card in der Classic Physique. Ein Jahr zuvor jedoch ebnete er den Weg für Urs Kalecinski. Damals betreut Leo Mayrhofer den späteren Olympia-Teilnehmer bei seinem Gesamtsieg bei der Iceland Open. Der Tag, an dem der heutige Olympia-Dritte seine Pro Card gewann. Im aktuellen Podcast von Leo Mayrhofer sprechen die beiden unter anderem über die mentalen Herausforderungen im Bodybuilding, die Vorbereitung mit Stefan Kienzl und die Rolle von Chris Bumstead im Leben von Urs Kalecinski.
Die Rolle von Stefan Kienzl
Auch wenn sich Urs Kalecinski beim Training inzwischen von Joe Bennett unterstützen lässt, stellt Stefan Kienzl weiterhin den Dreh- und Angelpunkt seiner Betreuung dar. Der IFBB Pro erinnert sich noch daran, wie der Österreicher ihn beispielsweise beim Cardio in der Offseason bremsen musste oder wie man anstelle von Carb-Cycling auf eine Kalorienzufuhr in Abhängigkeit von den Trainingstagen umstieg. – Nach dem Olympia 2024 stiegen beide bekanntermaßen in eine Offseason ein.
Diese war streng genommen die erste echte Offseason als Profi. Urs Kalecinski habe seinem Körper viel Ruhe und Zeit gegeben und zu Beginn sogar das Training gänzlich pausiert, um möglichst erholt in die Vorbereitung für den Olympia 2025 zu starten. Diese begann dann 22 Wochen vor dem Mr. Olympia auch vergleichsweise entspannt. Zunächst verzichtete man lediglich auf Cheat Meals und erhöhte das Cardio von 20 auf 31 Minuten. Zusätzlich machte er anfangs nur sechs- bis siebentausend Schritte am Tag, wobei diese Zahl in der Vorbereitung auf 10.000 Schritte täglich erhöht wurde.
Einer der wichtigsten Faktoren sei für Urs Kalecinski jedoch die Regeneration. Er schlafe bis zu zehn Stunden am Tag. Damit dies optimal verläuft, ließ er sich unter anderem ein Lattenrost anfertigen, das an seine Wirbelsäule angepasst ist und die perfekte Liegeposition ermöglicht. Außerdem sei der Raum komplett abgedunkelt. Er habe elektronische Geräte so weit wie möglich verbannt, und steuere sowohl das Einschlafen als auch das Aufwachen mithilfe von Musik zeitgenau.
Abbruch der Olympia-Vorbereitung?
Auf die Frage, wie er mit dem Druck während der Wettkämpfe umgeht, erklärte Urs Kalecinski, dass er in den letzten Jahren Gelegenheit hatte, sich daran zu gewöhnen. Er sei dreimal hintereinander Dritter beim Mr. Olympia geworden. Die Situation wurde in gewisser Weise zur Normalität. Dennoch ist auch ein Athlet der Classic Physique nicht vor mentalen Herausforderungen gefeit.
Im letzten Jahr hatte Urs Kalecinski mit depressionsartigen Zuständen zu kämpfen. Fast die gesamte Vorbereitung über habe er sich nicht motivieren können, die Diät aber dennoch durchgezogen. Erst unmittelbar vor dem Olympia – und schließlich mit der Landung in Las Vegas – sei das Feuer wieder entfacht worden.
In dieser Saison sei jedoch alles anders. Der Umzug in die Heimat zu seiner Familie und das eigene Gym, das er sich angeschafft hat, würden motivierend wirken, und der Fokus liege vollständig auf dem Mr. Olympia 2025.
Das Verhältnis zwischen Chris Bumstead und Urs Kalecinski
Dort wird er bekanntermaßen auf einen langjährigen Weggefährten nicht mehr treffen. Chris Bumstead hat das aktive Wettkampf-Bodybuilding hinter sich gelassen, bleibt dem Sport jedoch weiterhin treu. Auch zu Urs Kalecinski hat sich eine gute Beziehung entwickelt.
Der Deutsche bezeichnet den Kanadier als Freund, aber auch als Inspiration. Beide pflegen eine gute Beziehung, und Chris Bumstead einer der Ersten, den Urs Kalecinksi in Dingen wie Mindset oder Business-Entscheidungen um Rat fragt.
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