Für Urs Kalecinski kann der Mr. Olympia 2024 als Scheidepunkt seiner Karriere betrachtet werden. Nachdem das Wettkampfjahr 2024 mit zwei Niederlagen gegen Wesley Vissers nicht wie erhofft begonnen hatte, wurde der Classic Physique Athlet bereits von einigen Fans abgeschrieben. Umso beeindruckender meldete sich der Berliner zurück und konnte nicht nur den niederländischen Konkurrenten hinter sich lassen, sondern bekam auch den direkten Vergleich mit Chris Bumstead. Nach dessen Rücktritt ist der Deutsche gemeinsam mit Mike Sommerfeld einer der großen Olympia-Titelaspiranten für das kommende Jahr. Die Arnold Classics 2025 wird Urs Kalecinski allerdings nicht bestreiten.
„What if…?“ – Keine Teilnahme auf der Prag Pro 2024
Mit den Worten „What if…?“ postete Urs Kalecinski wenige Tage vor der Prag Pro 2024 ein Video, das ihn beim Posen im Gym zeigte. Bei einigen Fans kam daraufhin die Hoffnung auf, dass der IFBB Pro spontan doch noch am Wettkampf in Osteuropa teilnehmen könnte. Am Ende blieb es aber dabei, dass nur der amtierende Olympia-Champ Chris Bumstead für einen letzten Tanz den Wechsel in die offene Klasse vollzog und den Bodybuildingfans damit nochmals ein einmaliges Erlebnis bot.
Der Olympia-Dritte hätte ebenfalls Lust auf einen Start gehabt, wie sein Coach Stefan Kienzl im Rahmen eines Podcasts verriet. Doch gemeinsam habe man die Entscheidung getroffen, auf einen Start zu verzichten.
Letztlich wären dies kostbare Wochen auf dem Weg zum Mr. Olympia 2025 gewesen, die man für die Erholung des Körpers benötigt habe, bevor es in die wohl wichtigste Offseason der bisherigen Karriere gehe. Aus denselben Gründen wird Urs Kalecinski auch auf eine Teilnahme bei der Arnold Classic 2025 verzichten.
Erste richtige Offseason seit fast 4 Jahren
In einem aktuellen Video traf sich der Classic Physique Athlet mit seinem Trainer für ein gemeinsames Armtraining. Wie der IFBB Pro erklärte, versuche er weiterhin, möglichst alles zu optimieren. Bei allen Verbesserungen, die bislang gelangen sein, sein es dabei insbesondere die Arme, die weiterhin die größte Schwachstelle darstellten. Um dies zu ändern, wären er und sein Coach in diesem Jahr jedoch in einer gänzlich neuen Situation.
Die vergangenen Jahre habe Urs Kalecinski stets eine Frühjahrs- und eine Herbstsaison gemacht, sodass der Körper nie wirklich Zeit gehabt habe, sich zu erholen. Verbesserungen, die in den Jahren durchaus gelangen, mussten innerhalb kürzester Zeit erarbeitet werden. Vor dem Mr. Olympia 2025 läge nun die erste richtige Offseason, die er seit 3,5 bzw. 4 Jahren absolvieren würde, wie der IFBB Pro es im Video selbst beschreibt.
Arnold Classic 2025 wäre verlockend gewesen
Eine Teilnahme an der Arnold Classic 2025 sei zwar immens verlockend, wie Urs Kalecinski erklärte, aber gleichzeitig machte er selbst auf die Belastung solch einer Vorbereitung aufmerksam. Es sei letztlich das eine, sich zehn Wochen für den Strand vorzubereiten, aber etwas anderes als Profi auf der Wettkampfbühne zu stehen.
Ebenso begründete auch Stefan Kienzl den Verzicht auf den Wettkampf in Ohio. Als Coach sei es wichtig, ambitionierte Athleten auch bremsen zu können, wenn dies für das Erreichen der großen Ziele notwendig sei. Nachdem Chris Bumstead seine Wettkampfkarriere beendet hat, steht es außer Frage, dass es einen neuen Sieger in der Classic Physique geben wird. Die Chancen, diesen Triumph zu erreichen, schätzt der Betreuer als sehr hoch ein.
Auch wenn mit Mike Sommerfeld der größte Konkurrent aus dem eigenen Land stammt und andere internationale Athleten ebenso die Lücke füllen wollen, bewertet Stefan Kienzl die Erfolgsaussichten seines deutschen Schützlings als sehr gut. In der Open rechnet der Österreicher hingegen im nächsten Jahr noch nicht mit einem Erfolg aus seinem Team. Der Amerikaner Martin Fitzwater, der sich bei seinem ersten Mr. Olympia sensationell schlug, benötige gemäß seinem Coach noch ein bis zwei Jahre, um eine realistische Chance auf den Titel zu haben.
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