Die FIBO Championships 2025 waren nach vielen Jahren der erste Profi-Bodybuildingwettkampf auf deutschem Boden, der unter anderem auch die Schwergewichtsklasse anbot. Deutlich über ein Dutzend deutscher Athletinnen und Athleten ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und stellten sich vor dem heimischen Publikum auf die Bühne. Im Open Bodybuilding trat Justin Musiol unter anderem gegen Andrew Jacked an. Dominieren konnten auf den FIBO Championships 2025 dagegen die deutschen Frauen.
Justin Musiol im ersten Call Out
Nachdem Justin Musiol auf der Detroit Pro seine Wettkampfsaison 2025 eröffnet hatte, sollten die FIBO Championships der nächste Wettkampf des deutschen Schwergewichtsprofis sein. In den USA konnte der Rookie sich bereits gut präsentieren, wobei Probleme mit dem Bauch den Gesamteindruck etwas schmälerten. Der IFBB Pro erklärte, dass er sich vor einem Wettkampf immensen Druck gemacht habe, was die Verdauung komplett verrücktspielen ließe.
In Köln sollte jedoch alles optimal verlaufen. Der 26-Jährige präsentierte sich auf dem FIBO-Wettkampf nochmals besser als in den USA und hatte die vielleicht beste Rückseite auf der Bühne. Im Gesamtbild reichte es jedoch noch nicht ganz für die vordersten Plätze, was dem Open Bodybuilder auch bewusst war. Das Ziel lautete, vor heimischem Publik um Platz 4 zu kämpfen.

Die Top 3 wurde in der Vorwahl zunächst durch drei andere Athleten umkämpft. Justin Musiol kam zwar in den ersten Call Out, doch Andrew Jacked, Sesan Herati und Sergio Oliva Jr. hatten zunächst die Nase vorn. Letztgenannter konnte bei seinem Comeback zwar überzeugen, doch hätte durchaus weiter nach hinten gesetzt werden können. Den Sieg machten wiederum Andrew Jacked und Sesan Herati unter sich aus.

Während Erstgenannter die meiste Muskelmasse auf die Bühne brachte, überzeugte Letztgenannter insbesondere mit seiner Konditionierung. Dies gelang ihm auch dadurch, da sein unmittelbarer Konkurrent Andrew Jacked nicht ganz so hart war, wie noch auf der Arnold Classic in Ohio.
Andrew Jacked siegt auf FIBO Championships 2025
Im Finale wurde es dann allerdings noch einmal spannend! Andrew Jacked präsentierte sich im Vergleich zur Vorwahl besser konditioniert. Gleichzeitig gab man Justin Musiol die Chance gegen Sergio Oliva Jr. um Platz 3 zu kämpfen. Der Kampf um den Sieg blieb jedoch ein Duell zwischen Andrew Jacked und Sesan Herati, der bereits in Detroit auf dem zweiten Rang gelandet war.

Am Ende sollte sich jedoch das Bild der Vorwahl bestätigen. Justin Musiol kam auf einen guten vierten Platz, was an diesem Abend auch hätte anders ausgehen können. Andrew Jacked hingegen gewann das Open Bodybuilding, wenn auch nur knapp. Lediglich zwei Punkte trennten ihn vom zweiten Rang, sodass auch diese Platzierungen hätten anders ausfallen können.
Deutsche Frauen dominieren die Figure-Klasse
In der Women’s Figure waren gleich sieben Frauen aus Deutschland gemeldet, die diese Klasse auf den FIBO Championships 2025 dominieren sollten. Fast alle Athletinnen kamen in den ersten Call Out der Figure-Klasse! Die beiden Favoriten waren im Vorfeld jedoch Lena Ramsteiner und Jennifer Zienert, die dieser Rolle auch gerecht wurden.
Beide Athletinnen waren bereits vor dem FIBO-Wettkampf für den Mr. Olympia 2025 qualifiziert und bildeten den Final Callout in der Vorwahl. Dass der Titel in der Figur-Klasse damit in Deutschland bleiben würde, war klar. Offen blieb jedoch, welche der beiden Spitzenathletinnen in Köln die Nase vorn haben sollte.

Während beim Olympia 2024 Lena Ramsteiner noch vor der Teamkameradin platziert wurde, gelang es Jennifer Zienert in Köln das Blatt zu wenden. Dritte wurde Denise Zwinger-Tynek, die genügend Potenzial hat, in Zukunft auch beim Olympia auf der Bühne zu stehen.
Keine deutschen Siege in der Bikini Klasse und der Classsic Physique
Die beiden weiteren Kategorien an diesem Abend waren die Classic Physique sowie die Bikini Klasse. Lisa Reith war bereits zweimal beim Mr. Olympia gewesen, hatte zuletzt die erneute Qualifikation aber wiederholt verpasst. Die Deutsche Bikini-Athletin nahm sich eine kleine Wettkampfpause und kehrte in Köln mit einem frischen, neuen Look zurück.
Dennoch gelang es der Olympia-Athletin auf den FIBO Championships 2025 nicht den Titel zu gewinnen. Die deutsche Bikini-Athletin landete auf dem dritten Rang. Der Sieg ging an die Favoritin Ivanna Escandar. – Eine Woche später gelang in Großbritannien schließlich die dritte Olympia-Quali.

Auch in der Classic Physique blieb der Titel nicht in Deutschland. Nachdem am Vorabend Bosongo Eugene Mudimu die Pro Card gewinnen konnte, waren vier deutsche Athleten in dieser Kategorie am Start. Lucas Funk war gemeldet, hatte allerdings auf eine Teilnahme verzichtet. Um den Sieg konnte an diesem Tag jedoch keiner der Deutschen mitkämpfen.
Vielmehr überraschte Momar Bah, der für Finnland an den Start ging. Der aus Gambia stammende Classic Physique Athlet gab bei den FIBO Championships 2025 sein Profi-Debüt und wusste sofort zu überzeugen. Am Ende musste er sich lediglich dem Bulgaren Valentin Petrov geschlagen geben, der die Olympia-Quali in Köln holte.
Ergebnisse der deutschen Athleten
Für die deutschen Athleten verlief das FIBO-Wochenende damit gemischt. In der Übersicht kam zu es folgenden Platzierungen:
- Schwergewichtsbodybuilding:
- Dennis Friedrich – Platz 10
- Justin Musiol – Platz 4

- Classic Physique:
- Timo Althues – Platz 10
- Jan Brucksch – Platz 7
- Luc Andre Steinker – Platz 9
- Bosongo Mudinu (Pro Card am Freitag) – Platz 5
- Women’s Figure:
- Dorethane Agathina – Platz 5
- Michele Gasser (Österreich) – Platz 9
- Jenny Kurth – Platz 4
- Diana Petry – Platz 7
- Hannah Prause – Platz 6
- Lena Ramsteiner – Platz 2
- Jennifer Zienert – Siegerin
- Denise Zwinger-Tynek – Platz 3
- Bikini:
- Andrea Breihof – Platz 10
- Eliomena Chaudikua – Platz 9
- Nora Neumann – Platz 7
- Lisa Reith – Platz 3
- Kathleen Streiber – Platz 11
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