Justin Musiol konnte sich nach dem Gewinn der Pro Card bislang bei seinen bisherigen Wettkämpfen überzeugend verkaufen. Der deutsche Open Bodybuilder arbeitet mit Geduld an seinen Verbesserungen und war nie mit dem Anspruch in die Saison gestartet, 2025 bereits die Olympia-Quali zu holen. An diesem Wochenende tritt der IFBB Pro erneut in den USA an. Nachdem das Line-up veröffentlicht wurde, ist klar, dass die Pittsburgh Pro 2025 für Justin Musiol die erste echte Feuertaufe werden könnte.
Gewinn der Pro Card vor weniger als einem Jahr
In unserer heutigen schnelllebigen Zeit vergisst man schnell, wie lange bestimmte Ereignisse tatsächlich zurückliegen. Heute vor einem Jahr war Justin Musiol noch Amateurbodybuilder und ist seit dem Gewinn der Pro Card längst für einige Fans zur mittelfristigen Hoffnung im Open Bodybuilding geworden.
Nachdem er am 12.05. in Spanien die Pro Card geholt hatte, startete der Rookie einen Monat später erstmals bei den Profis und bewies mit dem siebten Platz bei 15 Teilnehmern, dass er mit den Schwergewichtsprofis mithalten kann. In dieser Saison zeigte Justin Musiol deutliche Verbesserungen und bekam auf der FIBO 2025 auch die Bauchprobleme unter Kontrolle.
Die erste Olympia-Quali ist damit noch nicht in greifbarer Nähe. Dennoch könnte die Pittsburgh Pro 2025 für Justin Musiol ein wichtiges Kapitel seiner sportlichen Laufbahn werden. Der von den Manions organisierte Wettkampf wird erstmals auch das Open Bodybuilding als Klasse anbieten und die Teilnehmerliste bietet so einige Olympia-Top-10-Kandidaten auf. Für den deutschen IFBB Pro wird es damit die erste echte Feuertaufe der Karriere werden, wenn er sich gegen mehrere Elite-Athleten auf der Bühne behaupten darf.
Pittsburgh Pro 2025 führt Open Bodybuilding mit einem Knall ein
Die Pittsburgh Pro mag für Bodybuildingfans nicht den klangvollsten Namen haben, war für Top-Profis in den vergangenen Jahren jedoch immer mehr zu einem wichtigen Termin geworden. Der Wettkampf wird von Tyler und Jim Manion ausgetragen, die beide gleichzeitig die Hauptverantwortlichen der IFBB sind. Entsprechend konnte man in den vergangenen Jahren bereits wiederholt diverse Top-Stars zum Guest Posing auf den Wettkampf locken.
In diesem Jahr setzt sich eine Entwicklung fort, über die Tyler Manion bereits in der Vergangenheit gesprochen hatte. Die Manions sind gewillt, die Pittsburgh Pro neben dem Mr. Olympia zum zweitwichtigsten Wettkampf im Bodybuilding werden zu lassen, was nur eine Facette im mehr oder weniger öffentlichen Clinch mit Arnold Schwarzenegger ist. Die Gewinner sind in jedem Fall die Fans.
Neben dem ehemaligen Olympia-Sieger Derek Lunsford, der jüngst erst die Arnold Classic 2025 gegen Samson Dauda gewinnen konnte, werden mit William Bonac, Martin Fitzwater und Vitaliy Ugolnikov gleich drei weitere Athleten an den Start gehen, die ebenfalls bereits für den Olympia 2025 qualifiziert sind. Umso spannender wird das Comeback eines weiteren Athleten.
Nick Walker vor vielleicht wichtigstem Wettkampf seiner Karriere?
Einer, der sich öffentlich stets selbstbewusst zeigte und dennoch in Pittsburgh einen großen Druck verspüren wird, ist Nick Walker. Der inzwischen 30-Jährige verpasste zuletzt bereits zweimal den Olympia-Wettkampf, obwohl er sportlich qualifiziert war. Vor dem Hintergrund, dass dieser vor knapp einem Jahr noch erklärte, fünf Olympia-Titel gewinnen zu wollen, stellt dies eine besondere Situation dar.
Nick Walker zählt zweifelsfrei zu den absoluten Top-Athleten der heutigen Zeit und wird, wenn er es will, auf einem der kommenden Wettkämpfe schaffen, die Olympia-Quali zu holen. Die Frage ist jedoch, wie er auf der Pittsburgh Pro 2025 abschneiden wird. Während viele Fans einen Zweikampf mit Derek Lunsford erwarten, dürfte insbesondere der direkte Vergleich mit Martin Fitzwater und Vitalii Ugolnikov interessant sein, die beide ebenfalls Ambitionen auf eine Top-Platzierung beim Mr. Olympia 2025 haben.

Und dann wäre da noch Michal Krizo. Der Slowake musste im vergangenen Jahr aufgrund einer Verletzung die Wettkampfsaison abbrechen und präsentierte sich in den vergangenen Wochen auf den sozialen Medien umso beeindruckender. Der Osteuropäer wird die vielleicht beeindruckendsten Oberarme an den Start bringen und sicherlich nicht um den Sieg kämpfen, aber der Konkurrenz ebenfalls nichts schenken. Umso spannender wird es aus deutscher Sicht sein, wie Justin Musiol sich am Ende auf der Pittsburgh Pro 2025 schlagen wird.
Titelbild: Instagram