Markus Rühl im Interview: Nervenschäden durchs Bodybuilding

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Der Youtuber Leeroy Matata wurde der Fitnessszene zuletzt durch Interviews mit Sophia Thiel oder Simon Teichmann bekannt. In seinem aktuellen Video holte Leeroy niemand geringeren als Markus Rühl auf seine Couch. Der ehemalige Profi-Athlet wiegt immer noch gut 130 Kilogramm und spricht im Interview über seine Familie, seine Sicht auf die Fitnessszene und Nebenwirkungen, die er durch das Bodybuilding erlitt.

Markus Rühl: vom Fußball zur Weltspitze des Bodybuildings

Wie bei vielen andere junge Männer, die den Weg in Fitnessstudio finden, führte auch der Weg von Markus Rühl über eine Verletzung beim Fußball zum Gewichtstraining. Erst mit 19 Jahren begann der spätere Profi-Bodybuilder das Training im Studio und sein Weg sollte schnell an die Weltspitze führen. Ab Mitte 20 stand der Hesse auf den großen Bodybuildingbühnen. Vor allem den fünften Platz beim Mr. Olympia 2004 sieht der ehemalige Wettkampfathlet als einen seiner größten Erfolge an.

Einer seiner großen Antriebe sei damals unter anderem der mehrfache Mr. Olympia Ronnie Coleman gewesen. Auch wenn er selbst mit dem Ausnahmebodybuilder auf der Bühne stand und in der ein oder andere Pose durchaus mithalten konnte, ist der Amerikaner für Markus Rühl bis heute eine Ikone des Bodybuildings. In seiner aktiven Zeit schaute der IFBB Pro selbst zu Ronnie Coleman auf und hat auch heutzutage nur positive Worte für den in Louisiana geborenen Athleten übrig.

Nebenwirkungen des Bodybuildings: gesunde Organe, aber zerstörte Nerven

Im Rahmen des Interviews führt das Gespräch schnell zu Nebenwirkungen des Bodybuildings. Dabei betont Markus Rühl, dass seine Gesundheitswerte mit 50 Jahren hervorragend sein. Seine Organe wiesen keine Auffälligkeiten auf. Die Blutwerte sein im optimalen Bereich. In dieser Hinsicht könne er keine Folgeschäden durch das Bodybuilding feststellen, was nicht bedeutet, dass der Sport spurlos an ihm vorbeigegangen sei.

So spricht der ehemalige Wettkampfathlet von nervlichen Problemen, die auch durch hochdekorierte Spezialisten medizinisch nicht vollständig erklärbar sein. Markus Rühl klagte über Muskelzuckungen oder Problemen bei der Ansteuerung von muskulären Bereichen. Darüber hinaus würde sein Bizeps atrophieren. All dies sein Nebenwirkungen des Leistungssports, bei dem der Körper über Jahre hinweg unter Hochspannung gelebt habe.

Aus Sicht von Markus Rühl sei eine sportpsychologische Betreuung daher einer der Faktoren, den Leistungssportler noch zu wenig beachten würden. Insbesondere im Wettkampfbodybuilding sei hier Potenzial, um mit der Situation als Profi-Bodybuilder noch besser umgehen zu können.

Markus Plan B

Auf seine Finanzen angesprochen, erklärt Markus, dass das Bodybuilding nicht reich machen würde. Ein Ronnie Coleman habe als bester Bodybuilder der Welt zu seiner Zeit 250.000 Euro für einen Sieg auf der Mr. Olympia erhalten. Dies sei nichts im Vergleich zu Sportarten wie Tennis oder Fußball. Mit Glück und Verstand sei es aber durchaus möglich, sich als erfolgreicher Profi eine wirtschaftliche Basis aufzubauen.

Nachdem sein ursprünglicher Plan B das Betreiben eines Fitnessstudios gewesen war, stellte sich schnell heraus, dass er darin nicht die erhoffte Erfüllung fand. Mit seiner jetzigen Supplement-Firma sei dies dagegen anders. Man habe inzwischen eine zweistellige Anzahl an Mitarbeitern und das Geschäft würde generell gut laufen, wobei auch der Firma von Markus Rühl die steigenden Rohstoffpreise zu schaffen machen. Generell, so die These des Hessen, würde in Zukunft nicht die Frage sein, welche Firma die besten Produkte habe, sondern welche Firma überhaupt noch liefern könne. So eng sein die Rohstoffzulieferungen zur Zeit auf dem Markt.

Markus Rühl will der Szene noch einige Jahre erhalten bleiben

Im weiteren Video sprechen Leeroy und Markus über die deutsche Fitnessszene, Markus junge Familie und auch über die generelle Gesundheit. Der Bodybuilder betont, dass ihm Lebensqualität wichtig sei. „Lieber 70 Jahre ein erfülltes Leben, als 100 und die letzten 30 Jahre dahinvegetieren!“, fasst Markus es zusammen.

Der deutschen Bodybuildingszene bleibt zu wünschen, dass Markus beides in Zukunft weiterhin vergönnt ist. Sowohl viele weitere Lebensjahre, die aber gleichzeitig auch Freude und Erfüllung für ihn bereithalten.

(fha) | Titelbild: Youtube

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