Die Prag Pro 2024 wird als denkwürdiges Ereignis in die Geschichte des Bodybuildings eingehen. Mit Chris Bumstead wechselte der zu seiner aktiven Zeit wohl bekannteste Bodybuilder aller Zeiten von der Classic Physique in die Königsklasse des Sports. Die Spekulationen im Vorfeld waren zahlreich und als der Kanadier in der Vorwahl stets in der Center Position blieb, wurde die Erwartungen noch mehr angeheizt. Im Finale präsentieren sich die Favoriten allesamt nochmals verbessert.
Lena Ramsteiner holt Olympia-Qualifikation
Den Anfang der Finalveranstaltung machte bei der Prag Pro 2024 die Figure-Klasse. Obwohl sie sich in Rumänien noch überraschend mit dem zweiten Platz begnügen musste, war Lena Ramsteiner im Vorfeld die große Favoritin. Dieser Rolle wurde sie bereits in der Vorwahl gerecht, als die Judges sie in die Mitte des First Callouts holten. An dieses Ergebnis knüpfte die deutsche Figure-Athletin im Finale direkt an.
Im First Callout der Abendveranstaltung verglichen die Judges vier Athletinnen und holten Lena Ramsteier hierfür erneut in die Mitte. Nach einem weiteren Vergleich, bei dem es um den fünften Platz ging, überraschten die Veranstalter die Damen, als plötzlich zum Posedown aufgerufen wurde. Diesen gibt es normalerweise in der Figure-Klasse nicht. Nach kurzem Zögern übernahm Lena Ramsteiner und wagte den ersten Schritt in die Mitte, bevor auch die restlichen Damen folgten.
Anders als im Männerbodybuilding gab es aber keine direkten Duelle im Posedown. Die Athletinnen stellten sich nach einer kurzen Findungsphase diszipliniert nebeneinander auf und präsentierten noch einmal die Bühnenform. Kurz darauf wurden dann auch die Ergebnisse verkündet. Mit Hannah Prause auf dem fünften sowie Eliesabeth Kammerer auf dem dritten Platz waren damit drei Frauen aus Deutschland in der Top 5. Der Titel ging wie nicht anders zu erwarten war an Lena Ramsteiner, die damit ihren sechsten Wettkampf in 2024 gewann.
Ergebnisse Prag Pro 2024 Figure
- Lena Ramsteiner
- Adela Ondrejovicova
- Elisabeth Kammerer
- Snezhana Vlahova
- Hannah Prause
- Anna Koka
Ergebnisse Wellness
Auch in der anschließenden Wellness-Klasse riefen die Veranstalter zum Posedown auf, dem die Frauen ähnlich wie in der Figure-Klasse zuvor folgten. Wer die Vorwahl verfolgt hatte, wurde im Finale tatsächlich überrascht. Die Judges tauschten noch einmal durch, wobei die die Top 2 dieselbe wie schon in Rumänien war. Die Brasilianerin Patrizzi Marice Barros musste sich auch bei ihrem zweiten Profi-Wettkampf Sina Maria Teresa geschlagen geben, die ihre Olympia-Qualifikation damit noch einmal unterstrich. Alexis Nicole, die Partnerin von Martin Fitzwater, wurde Dritte.
- Sina Maria Teresa
- Patrizzi Marice Barros
- Alexis Nicole
- Dainora Dvarionaite
- Karol Alves
- Mariia Morozova
Ergebnisse Bikini
Bei den Bikini-Damen traten über 30 Athletinnen auf der Prag Pro 2024 an, wobei sich aus deutscher Sicht insbesondere Jule Schwabe in der Vorwahl gut verkaufen konnte. Für die Top 6 reichte es in diesem starken Teilnehmerfeld am Ende jedoch nicht. Die Ukrainerin Valeria Fedorenko holte sich den Titel vor ihrer internationalen Konkurrenz.
- Valeria Fedorenko
- Sara Punzetti
- Natalie Myslikova
- Luca Katai
- Rania Stamatiadou
- Alina Mirzakhanova
Ergebnisse Men’s Physique
Auch die Men’s Physique bekam ein Posedown, das die Athleten mit Begeisterung aufnahmen. Während in der Men’s Physique normalerweise nur Viertelposen präsentiert werden, nutzen einige Teilnehmer die Möglichkeit klassische Bodybuildingposen auf der Bühne zu zeigen. Die Zuschauer vor Ort wussten dies lautstark zu würdigen. Auf die Ergebnisse bei der Prag Pro 2024 hatte dies natürlich keinen Einfluss mehr. Am Ende konnte Omar Suleiman den Vorjahresgewinner Miroslav Jurcek schlagen.
- Omar Suleiman
- Miroslav Juricek
- Ireneusz Ptucha
- Palmai Zsolt
- Ondrej Kmostak
- Sanad Alsanad
Ergebnisse Classic Physique
Vor gut einem Jahr konnte in Prag noch Urs Kalecinski den Titel davontragen, der in diesem Jahr zwar vor Ort, aber nicht auf der Bühne war. Entsprechend sollte es einen neuen Titelträger geben. Die Fans bekamen The Miraclebear aber dennoch zu sehen. Der Olympia-Dritte übernahm nicht nur Siegerehrung, sondern präsentierte den Zuschauern auch nochmal seine Beine, die einige Wochen nach dem Mr. Olympia 2024 immer noch in hervorragender Form waren.
- Richard Nagy
- Emanuele Ricotti
- Patryk Jaskiewicz
- Patrik Herczik
- Hubert Kulczynski
Ergebnisse 212
In der 212 schlug sich Amin Parvaneh hervorragend. Nach der Vorwahl hatte sein Coach Manuel Bauer noch kritisiert, dass der Bauch nicht optimal unter Kontrolle gehalten wurde. An der hervorragenden Konditionierung änderte dies jedoch nichts, so dass der Deutsche sich beim Profi-Debüt beachtenswert schlug.
Die bis zu diesem Zeitpunkt Show des Abends bot jedoch Alexandru Vasile Uta. Der Rumäne bewies seine Calisthenics-Skills und zeigte unter anderem Planche Push Ups im Rahmen seiner Kür, die man als Zuschauer in dieser Gewichtsklasse nicht erwartet hätte.
Gewinnen sollte am Ende allerdings jemand anderes. Nachdem Ahmad Ashkanani in Rumänien noch die Olympia-Qualifikation verpasste hatte, wetze er diese Scharte in Tschechien aus. Der Kuwaiter holte damit schon zum fünften Mal den Titel auf der Prag Pro. Für Michael Schneider aus Österreich reichte es nur für die hinteren Plätze, nachdem er an diesem Abend nicht seine Bestform traf.
- Ahmad Ashkanani
- Tomas Tabaciar
- Alexandru Vasile Uta
- Amin Parvaneh
- Florin Dogaru
Prag Pro 2024 mit einmaligem Teilnehmerfeld
Nach einer kurzen Pausen folgte der wohl wichtigste Teil des Wettkampfs. Die Athleten des Open Bodybuildings durften ihre jeweilige Kür präsentieren, so dass Roman Begass diesen Teil des Abends einleitete. Der von Manuel Bauer betreute Athlet wusste schon in der Vorwahl zu überzeugen und präsentierte sich auch im Finale in hervorragender Form.
Gleiches galt jedoch ebenso für die Athleten Top-Athleten des Vorabends. Sowohl Chris Bumstead als auch Martin Fitzwater präsentierten sich noch einmal besser als zur Vorwahl. Matthias Hollweck begeisterte zudem mit der besten Posing-Kür des gesamten Wettkampfes. Der First Callout des Finales war damit wenig überraschend derselbe der Vorwahl.
Im zweiten Callout kam es dann aber zu einer klaren Veränderung. Andrea Presti wurde in der Vorwahl geradezu vergessen und erst im letzten Callout aufgerufen. Dies sorgte für einige Diskussionen und bis zum Finale der Prag Pro 2024 war nicht klar, warum die Judges am Vorabend so entschieden hatten. Am Sonntag holte man den Italiener dann in den zweiten Callout, was unter anderem auf Kosten von Roman Begass ging, der in den dritten Callout durchgereicht wurde, in dem er die beste Konditionierung präsentieren konnte.
Im anschließenden Dreiervergleich holte man Chris Bumstead erneut zunächst in die Mitte. Dieses Mal wurde der Kanadier aber erstmals auch aus der Mitte heraus rotiert und man verglich die drei Top-Athleten über drei Runden hinweg, bevor alle Teilnehmer in den Posedown geschickt wurden.
Ergebnisse Open Bodybuilding Prag Pro 2024
Die Stimmung in der Halle war auf ihrem Höhepunkt und die Spannung stieg an. Wer sollte diesen einmaligen Wettkampf für sich entscheiden? Bevor es darauf eine Antwort gab, war es Chris Bumstead, der als Erstes von der Bühne sprang. Für Fans und Athleten gab es kein Halten mehr. Alle Profis stiegen ins Publikum hinab und genossen den Abend und die Nähe der Zuschauer.
Dann wurden die Ergebnisse bekannt gegeben (vollständige Scorecard):
- Martin Fitzwater
- Chris Bumstead
- Shaun Clarida
- Matthias Hollweck
- Marcello De Angelis
Titelbild: Livestream