Nathan de Asha nutzt das gesamte Jahr über Trenbolon

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Steroidkonsum ist in der Bodybuilding-Szene längst kein Tabuthema mehr. Selbst vor der Veröffentlichung detaillierter Kurpläne wird nicht mehr zurückgeschreckt. Jetzt hat sich Nathan de Asha zu seinem Trenbolon-Gebrauch geäußert – ein streitbares Vorgehen für jemanden, der für die Strafjustiz alles andere als ein Unbekannter ist.

Der Bodybuilder Nathan de Asha

Biografisch spielte Nathan des Asha nicht immer ganz oben mit, sportlich allerdings umso mehr. In den vergangenen Jahren zählte der 1988 geborene Brite zur absoluten Spitzenliga des Bodybuildings.

Nach dem Gewinn der Pro-Card 2013 startete er eine erfolgreiche Karriere bei den Profis. Insgesamt konnte er acht Siege auf Veranstaltungen der IFBB Pro League verbuchen, darunter auch auf prestigeträchtigen Shows wie der New York Pro, der Toronto Pro und der Arnold Classic UK. Zuletzt fuhr er 2021 drei erste Plätze in Serie ein. De Asha hat dreimal am Mr. Olympia teilgenommen und konnte sich dabei zweimal unter den Top 10 platzieren.

Trenbolon im Bodybuilding

Der Gebrauch von Trenbolon im unterstützten Bodybuilding ist hinlänglich bekannt. Trenbolon wird synthetisch hergestellt und zählt zur Gruppe der anabolen Steroide. Es wirkt wie das körpereigene Testosteron anabol, fördert also den Muskelaufbau. Durch die gleichzeitige Unterdrückung des Stresshormons Cortisol wirkt Trenbolon katabolen Prozessen vor. Trenbolon ist daher eine der gängigsten PED (Performance Enhancing Drugs) in diesem Sport. Das vermeintliche Wundermittel kommt aber auch mit unangenehmen Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, ausbleibender Libido und starken Stimmungsschwankungen mit Hang zu Aggressivität daher.

Es ist üblich, den Trenbolon-Gebrauch zyklisch an das Wettkampfjahr anzupassen. Nach Wettkampfphasen mit hohen Dosen folgen Detox-Wochen mit eingeschränktem Einsatz oder auch völligem Verzicht. Doch Nathan de Asha geht offenbar seinen eigenen Weg.

Nathan de Asha ist dauerhaft auf Trenbolon

Kürzlich nahm Nathan de Asha an einem Roundtable auf dem YouTube Channel Bodybuilding Desktop teil und äußerte sich zu seinem Trenbolon-Konsum. Es sei mit Abstand sein liebstes Dopingmittel und er nähme es durchgängig. Dabei ginge es Natha de Asha vor allem darum, stark zu sein und schwere Gewichte im Training bewegen zu können – das stelle auch beeindruckende Instagram-Posts sicher.

Er pendelt sich gern zwischen 300 und 400 mg Trenbolon am Tag ein, würde aber auch mit einer niedrigeren Dosis klar kommen. Allein das Wissen um die Einnahme würde für die volle Freude am Training sorgen. Gänzlich ohne Trenbolon wäre diese schon nach wenigen Tagen verflogen.

Sein Lieblings-PED ist de Asha so wichtig, dass er hierfür die Vorgaben seines Coaches zu ignorieren bereit ist. Von den üblichen Nebenwirkungen scheint er nichts zu spüren. Sein ausgeglichenes Wesen gleiche die Aggressivitätsneigungen wieder aus.

Auf dem dünnen Eis der Strafverfolgung

Dass sich ausgerechnet de Asha so unbefangen zu seinem Konsum äußert ist erstaunlich. Schließlich ist er mit der britischen Strafverfolgung schon mehrfach in Kontakt gekommen.

Aufgewachsen in armen Verhältnissen, ging er den üblichen Weg der Kleinkriminalität auf den Straßen Liverpools. Mit Anfang 20 saß er eine 20-monatige Haftstrafe wegen Verstrickungen in gewaltsame Aufstände ab.

2019 kam es zu einem Gerichtsverfahren wegen Steroidhandels. De Asha hatte PED an ein Fitnessstudio in Barnstaple geschickt. Seine Pakete inklusive Fingerabdrücke und Absender wurden dort bei einer Razzia gefunden. Die Teilnahme am Mr. Olympia musste er wegen des Prozesses absagen. Die Richter verurteilten ihn zu 6 Monaten auf Bewährung.

2021 ging das Video einer Überwachungskamera viral, auf dem er von einer Gruppe Polizisten festgenommen wurde. Er hatte sein Fitnessstudio trotz mehrfacher Verwarnungen und Geldstrafen trotz Lockdown weiterbetrieben. Schließlich war der Vorwurf der Geiselnahme Anlass für die rabiate Festnahme. Er wurde später vom Gericht freigesprochen.

Als sportliches Vorbild öffentlich den Gebrauch illegaler Substanzen zu verherrlichen, ist moralisch fragwürdig. Andererseits sind die Praktiken unter IFBB Pros so weitreichend bekannt, dass es auf diese eine Offenlegung auch nicht mehr ankommt. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie kompliziert sich die Einreise in die USA als verurteilter Straftäter gestalten wird. Für den Mr. Olympia 2022 ist de Asha bereits qualifiziert.

(uh) | Titelbild:  Instagram, Instagram, Instagram

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