Chris Bumstead in der Open: Wie sind die Chancen bei der Prag Pro 2024?

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Chris Bumstead darf als der derzeit bekannteste aktive Bodybuilder bezeichnet werden. Auch wenn die Open immer noch die Königsdisziplin dieses Sports darstellt, entspricht die Optik der Classic Physique dem Idealbild vieler Fans. Als Rekordsieger, der den Maßstab in dieser Klasse in den vergangenen Jahren setzte, ist die Anhängerschaft des Kanadiers entsprechend groß. Mit dem Mr. Olympia 2024 wollte der 29-Jährige eigentlich seine Wettkampfkarriere beenden. Inzwischen ist aber klar: Chris Bumstead wird auf der Prag Pro 2024 sein Profi-Debüt im Open Bodybuilding geben. Die Diskussionen über die Chancen des mehrfachen Olympiasiegers waren zuletzt entsprechend zahlreich.

Ex-Coach Iain Valliere spekuliert auf Sieg von Chris Bumstead

Auch wenn Chris Bumstead seine letzten Olympias unter der Anleitung von Hany Rambod gewann, der auch im Open Bodybuilding nicht zuletzt mit Derek Lunsford und Hadi Choopan große Erfolge feierte, holte Chris Bumstead den Großteil seiner Titel mit jemandem anderem. Wenige Wochen vor dem Mr. Olympia 2022 beendete der Classic Physique Athlet die Zusammenarbeit mit Iain Valliere. Dieser war selbst viele Jahre als Schwergewichtsprofi auf der Bühne und beendete im letzten Jahr trotz Olympia-Quali mit sofortiger Wirkung seine Karriere.

Den sportlichen Weg von Chris Bumstead begleitete der Ex-Profi bereits seit dessen Wettkampfdebüt im Jahr 2014. Der Grund lag schlichtweg auch darin, dass die beiden Männer nicht nur ein professionelles Verhältnis verbindet, sondern eine familiäre Beziehung besteht. Chris Bumstead und Iain Valliere sind Schwager, sodass die Prognose des ehemaligen Schwergewichtsprofis nicht gänzlich neutral betrachtet werden sollte.

Im Rahmen eines Podcasts prognostizierte Iain Valliere für seinen Ex-Schützling nicht weniger als den Sieg in Prag. Der Kanadier setzte Chris Bumstead damit vor Namen wie Akim Williams, Rafael Brandao und Martin Fitzwater, die sich allesamt auch bereits beim diesjährigen Olympia in der Top 10 des Schwergewichts platzieren konnten.

Steve Weinberger sieht fehlende Muskulatur als Problem

Auch Steve Weinberger, welcher als Olympia-Headjudge eine wichtige Funktion im Profi-Bodybuilding hat, äußerte sich zu den Chancen von Chris Bumstead. Der US-Amerikaner erwartet, dass der Classic Physique Athlet gut 10 Pfund schwerer antreten dürfte, wobei er keinen Zweifel daran hat, dass Chris Bumstead nicht in Form sein werde. Dennoch verbleibe das Problem der fehlenden Muskulatur.

In den Frontposen sei der amtierende Olympia-Champ ein hervorragender Athlet. Auch die Seitenansicht sei dank des ausladenden Beinschwungs beeindruckend. In der Rückenansicht würde es jedoch im Vergleich zur Weltspitze des Open Bodybuildings an Masse fehlen. Entsprechend traut der Headjudge dem 29-Jährigen keine absolute Sensation zu. Vielmehr sieht der US-Amerikaner Martin Fitzwater als großen Favoriten auf den Sieg.

Dies ändere jedoch nichts daran, dass Steve Weinberger dem Kanadier vollen Respekt zollt. Chris Bumstead würde bei der Prag Pro 2024 nicht als Favorit ins Rennen gehen. Dies erfordere von einem mehrfachen Olympia-Champ auch eine gewisse Portion Mut. Ein Gewinner ist in jedem Fall die Bodybuilding-Community, die sich auf ein vermutlich einmaliges Ereignis freuen darf.

Uneinigkeit in der Szene über die Chancen von Chris Bumstead

Entsprechend vielfältig sind auch die Spekulationen über das Abschneiden des Classic Physique Athleten. Der eng mit den Prag Pro Veranstaltern verbundene Schwergewichtsprofi Michal Krizo kann in diesem Jahr nicht selbst in Tschechien auf der Bühne stehen. Aus der Zuschauerperspektive erwartet er aber keine Top-3-Platzierung von Chris Bumstead bei der Prag Pro 2024. Einen möglichen Sieg würde der Slowake sogar als Beschiss bewerten.

Ganz anders sieht es hingegen Nick Walker. Diesen würde es zumindest nicht wundern, wenn Chris Bumstead den Titel davontragen würde. Der IFBB Pro gibt zu bedenken, dass bisher niemand den Classic Physique Champ in der Open im Profi-Bodybuilding gesehen hat. Zehn Pfund mehr könnten einen gehörigen Unterschied machen, sodass Nick Walker das Potenzial für einen Sieg am kommenden Wochenende sieht.

Wie unschwer zu erkennen ist, ist die Szene uneins darüber, wie Chris Bumstead auf der Prag Pro 2024 abschneiden wird. Umso spannender dürfte der Auftritt des Kanadiers werden und vielleicht kommt es am Ende tatsächlich zu einer kleinen Sensation.

Titelbild: Instagram

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