Nach 24 Olympia-Titeln ist Schluss: Hany Rambod hört auf

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Auch wenn im Wettkampfbodybuilding in der Regel die Athleten im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind Diskussionen darüber, wer sich von welchem Coach vorbereiten lässt, ein ebenso beständiges Thema. Während es immer mal wieder zu kleinen Skandalen rund um die Betreuer kommt, überzeugte einer zuletzt immer mit Leistung: Hany Rambod. Wenige Stunden vor der Prag Pro 2024 gab der Coach von Chris Bumstead überraschend bekannt, dass er aufhört.

Hany Rambod und das FST-7

Hany Rambod wurde 1975 in Kuwait geboren, wuchs jedoch bereits seit frühesten Kindestagen in den USA auf. Bodybuilding spielte schon früh in seinem Leben eine Rolle. Auch wenn er selbst nicht die Genetik für eine erfolgversprechende Karriere hatte, blieb er dem Sport treu und versuchte seine Begeisterung fürs Bodybuilding mit seinem Bachelor-Abschluss in Neurophysiologie zu verbinden. So entstand unter anderem das von ihm ins Leben gerufene FST-7.

Die Abkürzung steht für Fascia-Stretch-Training, wobei die sieben einen Hinweis auf die Satzzahl gibt, die mit diesem System umgesetzt werden soll. Nachdem mittels schwerer Arbeitssätze die ersten Reize im Training gesetzt wurden, folgt der FST-7-Satz mit kurzen Pausen, der nochmals einen neuen Reiz bieten soll.

Hany Rambod geht es dabei nicht darum, die Bedeutung von schwerem Krafttraining für das Muskelwachstum infrage zu stellen. Der FST-7-Satz soll vielmehr einen weiteren Reiz ermöglichen, bei dem durch den Pump das Faszialgewebe um den Muskelstrang gedehnt wird, um auf diese Weise das Wachstumspotenzial zu erhöhen. Ähnliche Prinzipien wenden auch andere Trainingssysteme an. Dass das FST-7 jedoch weitläufig bekannt ist, wird insbesondere auf die Erfolge des 49-Jährigen zurückzuführen sein.

Insgesamt 24 Olympia-Titel

Hany Rambod gewann mit seinen Schützlingen insgesamt 24 Olympia-Titel. Bemerkenswert ist dabei, dass die Athleten in den verschiedensten Kategorien antraten. Phil Heath, Jay Cutler, Derek Lunsford und Hadi Choopan gewannen unter ihm die Open, wobei Derek Lunsford und Kevin English auch in der 212 bzw. 202 unter der Anleitung von Hany Rambod erfolgreich waren. Hinzu kommen Jeremy Buendia (Men’s Physique), Nicole Wikins (Figure) und Jenny Lynn (Figure).

Seinen letzten Wettkampf wird Hany Rambod aber mit seinem wohl prominentesten Athleten bestreiten. Chris Bumstead gewann Olympia-Titel Nummer 5 und 6 unter der Betreuung von Hany Rambod und wird auf der Prag Pro 2024 sein Open Debüt geben. Der Wettkampf in Osteuropa wird somit einen Abschluss für Hany Rambod darstellen.

Fokus soll in Zukunft auf der Familie liegen

Über die sozialen Medien verkündete der 49-Jährige, dass er sich in Zukunft stärker seiner Familie widmen wolle. Sein Sohn werde bald 12 Jahre alt und anders als in den vergangenen 30 Jahren, die er dem Bodybuilding gewidmet habe, solle dieser nun vermehrt im Fokus stehen. Die Prag Pro 2024 wird sein letzter Wettkampf sein, bei dem er Profi-Athleten betreut, wobei Hany Rambod bereits ankündigte, der Bodybuilding-Community erhalten zu bleiben.

Der Wettkampfcoach betrachtet die Entscheidung als eine Art Neuanfang, ohne dem Sport den Rücken zuzukehren. Derek Lunsford bedankte sich bereits öffentlich für die letzten vier Jahre der gemeinsamen Zusammenarbeit. Es dürfte spannend sein, wohin der US-Amerikaner und sein Konkurrent Hadi Choopan wechseln, nachdem sich beide in diesem Jahr Samson Dauda beim Olympia geschlagen geben mussten.

Titelbild: Instagram

1 KOMMENTAR

  1. Und irgendwelche uninformierten halten Hany wahrscheinlich für den besten Coach den es je gab😂

    Natürlich wurde hier auf der Website nirgends ein Wort über den wohl erfolgreichsten und besten BB-Coach verloren..John DeFendis. Seine Klienten haben zusammen weit über 600 Titel in den letzten 40 Jahren geholt..NPC, IFBB, AAU…

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