Johny Münster ist einer der bekanntesten deutschen Fitness-Influencer. Doch der Mitte-20-Jährige ist auch dem Bodybuildingsport eng verbunden. Während er als Natural Bodybuilder bereits bei der GNBF bestand, versuchte er im vergangenen Jahr erstmals, die Pro Card der NPC zu gewinnen – und scheiterte krachend. Doch anstatt das Vorhaben abzubrechen und sich weiter auf seinen erfolgreichen Content zu fokussieren, unternahm er einen weiteren Anlauf. Ein Jahr nach der vielleicht größten Niederlage seines Lebens gelang Johny Münster mit dem Gewinn der Pro Card in Las Vegas der bislang größte sportliche Erfolg.
Die Grenzen zwischen Fitness-Influencern und Bodybuildern sind längst verschwommen
Als vor einigen Jahren das Social-Media-Marketing seinen Anfang nahm und die üblichen Sponsoringstrukturen, die bis dahin im Bodybuilding existierten, ins Wanken gerieten, wurden Fitness-Influencer oftmals belächelt. Nicht nur die Liebe zum Sport wurde infrage gestellt, sondern auch die Disziplin beim Training und bei der Ernährung. Diese Zeiten sind längst vorbei.
Während wirtschaftlich erfolgreiche Bodybuilder längst umgedacht haben, gibt es auch immer mehr Fitness-Influencer, die im Bodybuilding Wettkampfluft geschnuppert haben. Selbst der Kampf um die Pro Card wird nicht länger gescheut – und im nächsten Jahr darf man damit rechnen, Sam Sulek auf der Arnold Classic 2026 bei den Profis auf der Bühne zu sehen.
Ein Kandidat, der ebenfalls für Aufsehen sorgen würde, ist Johny Münster. Dem Deutschen folgen deutlich über eine Million Personen in den sozialen Medien, und auch das Wettkampfbodybuilding lag dem 1999 geborenen Influencer schon immer am Herzen. Die Frage war bislang nur, ob er selbst auch ein guter Wettkampfathlet sein könnte. Nicht wenige Fans zweifelten in den vergangenen Monaten daran – doch der Content-Creator belehrte alle Kritiker nun eines Besseren.
Pro-Card-Versuch Nummer 1: Größte sportliche Niederlage seines Lebens?
Vor einem Jahr kämpfte Johny Münster beim Mr. Olympia Amateur 2024 um die Pro Card – und scheiterte krachend. Nachdem er beim Regionalwettkampf in Deutschland bereits keine gute Form präsentiert hatte, gab sich der Influencer dennoch öffentlich weiterhin selbstsicher, dass beim entscheidenden Wettkampf alles anders sein würde. Das Gegenteil war jedoch der Fall.
Konnte er in Deutschland zumindest noch den Best Posing Award gewinnen, wurde der Mitte-20-Jährige beim Wettkampf in den USA berechtigterweise auf die hinteren Plätze verwiesen. In einem ersten Statement nach dem Wettkampf wurde vor allem die Salz- und Flüssigkeitszufuhr, die in der Peak Week zu ungenau umgesetzt worden sei, kritisiert. Letztlich muss aber auch klar gesagt werden, dass die Diät im vergangenen Jahr nicht diszipliniert genug verlaufen sein dürfte.
Johny Münster nahm den Kampf um die Pro Card zu leicht. Nicht wenige Außenstehende schrieben die Chancen des reichweitenstarken Influencers daraufhin ab. Doch dieser bewies nicht nur mentalen Willen, sondern besann sich auch auf seine Wurzeln. Bei seinem ersten Wettkampf wurde Johny Münster von Johannes Luckas betreut. Die beiden blieben stets in Kontakt, und der Berliner war immer ein wichtiger Ansprechpartner für den Content-Creator. Statt aufzugeben, wurden die richtigen Konsequenzen aus den begangenen Fehlern gezogen.
Johny Münster gewinnt die Pro Card im zweiten Anlauf
In einem gemeinsamen Video kurz vor dem Mr. Olympia Amateur 2025 fassten Johny Münster und Johannes Luckas die vergangenen Monate aus ihrer Sicht nochmals zusammen. Der Classic-Physique-Athlet stand erneut zu seinen Fehlern, und auch sein Coach gab zu, von seinem früheren Schützling menschlich und sportlich enttäuscht gewesen zu sein. Doch genau diese ehrliche Reflexion war die Basis dafür, erneut miteinander zusammenzuarbeiten.
Für den nun erreichten sportlichen Erfolg mussten beide Parteien jedoch an ihre Grenzen gehen. Während Johannes Luckas einräumte, dass der Betreuungsumfang für Johny Münster weit über der Norm lag, hielt sich sein Schützling dafür zu 100 Prozent an die gemachten Vorgaben. Beide waren im Vorfeld des Wettkampfs motiviert, die sportliche Geschichte des Influencers neu zu schreiben.
Bereits der erste Auftritt auf den Regionals in diesem Jahr war vielversprechend. Auf der Wieder Classic lag Johny Münster mit Bekleidung knapp unter dem Gewichtslimit. Am Ende des Abends ging er mit dem Gesamtsieg in der Classic Physique nach Hause. Dies wiederholte er nun auch in Las Vegas. Nachdem er in der Vorwahl bereits stets in der Mitte stand und seine eigene Klasse gewinnen konnte, ging es in den Kampf um die Pro Cards. Mit dem Gesamtsieg beim Mr. Olympia Amateur 2025 war der Gewinn zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Man darf gespannt sein, wie sich der sportliche Weg weiterentwickelt.
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