Die Prag Pro 2024 erzeugte in diesem Jahr einen einmaligen Spannungsbogen. Nachdem Chris Bumstead noch beim Olympia 2024 seinen Rückzug vom Wettkampfbodybuilding bekannt gegeben hatte, wurde ein Wunsch vieler Fans doch noch Wirklichkeit. Der sechsfache Classic Physique Champ kündigte für den Wettkampf in Tschechien sein Profidebüt an und sollte sich dort hochkarätiger Konkurrenz stellen. Einen Tag bevor die restlichen Profi-Klassen auf die Bühne gingen, fand nun bereits die Vorwahl der Prag Pro 2024 für das Open Bodybuilding statt.
Chris Bumstead hat „Eier wie ein Elefant“
Das zumindest waren die Worte von Olympia-Headjudge Steve Weinberger bei der Registrierung. Anstatt sich als zuletzt unantastbarer Champ in den Ruhestand zu begeben, stürzte sich der Classic Physique Athlet in eine Herausforderung, deren Ausgang im Vorfeld für vielerlei Spekulationen sorgte. Während IFBB Pro Michal Krizo einen Sieg von Chris Bumstead bei der Prag Pro im Vorfeld für gänzlich unmöglich hielt, sprachen andere Vertreter der Szene dem Kanadier realistische Chancen auf den Sieg zu.
Zu Letztgenannten gehörte Stefan Kienzl allerdings nicht. Der Vorbereiter bot an diesem Wochenende zwei Athleten im Schwergewicht auf. Shaun Clarida hatte nach dem zweiten Platz beim Mr. Olympia 2024 in der 212 die Zusammenarbeit mit Matt Jansen beendet und war zum Österreicher gewechselt. In Prag sahen sich die beiden das erste Mal persönlich seit Beginn der Zusammenarbeit. Stefan Kienzl kündigte im Vorfeld an, dass die Bauchkontrolle des Giant Killers deutlich besser als beim Olympia sei und der 212-Athlet gleichzeitig mit über 180 Pfund deutlich schwerer als beim letzten Wettkampf erwartet wird.
Der Österreicher spekulierte daher, dass Shaun Clarida auf der Prag Pro 2024 vor Chris Bumstead landen könnte. Den Sieg wiederum erwartete er für seinen zweiten Schützling. Martin Fitzwater landete beim Mr. Olympia 2024 auf dem vierten Rang und war auf dem Papier der Favorit für den Wettkampf in Tschechien.
Maik Ciesla im Vergleich mit Chris Bumstead
Mit etwas Verspätung startete das Event dann am Samstagabend. Da bei den Profis die Athleten in Reihenfolge ihrer Nachnamen auf die Bühne kommen und beim Olympia nur eine Ausnahme für die amtierenden Champs gilt, bekamen die Fans Chris Bumstead gleich zu Beginn des Wettkampfes zu sehen.
Direkt neben Maik Ciesla, der sich wie gewohnt mit dominanten Beinen und 12 Pfund schwerer als in Rumänien präsentierte, konnte der Classic Physique Athlet im Open Line-Up sofort bestehen. Ebenfalls überzeugen konnte der von Manuel Bauer betreute Roman Begass, der auf der Vorwahl der Prag Pro 2024 sein Profi-Debüt gab. Der Deutsche präsentierte sich mit einer hervorragenden Konditionierung und schönen Linie.
Gleiches gilt für den zweiten Schützling des Bayers. Wie schon in Rumänien waren Matthias Hollweck die Wurzeln in der Classic Physique anzusehen, aus der er inzwischen ebenso deutlich rausgewachsen ist. Das Posing in der Einzelpräsentation war mit das Beste, was die Zuschauer an diesem Abend geboten bekamen.
First Callout Vorwahl Prag Pro 2024
In nummerischer Reihenfolge riefen die Judges folgende Athleten in den ersten Callout:
- Chris Bumstead,
- Shaun Clarida,
- Martin Fitzwater,
- Matthias Hollweck,
- Marcello De Angelis und
- Jan Turek
wobei man den Classic Physique Olympia Champ die gesamte Zeit über in der Mitte behielt. Zunächst stellte man Shaun Clarida neben ihn in die Center Position und tauschte diesen schließlich noch einmal gegen Martin Fitzwater. Chris Bumstead kämpft damit um den Sieg bei der Prag Pro 2024!
Roman Begass wurde im anschließenden zweiten Callout aufgerufen und ließ damit unter anderem Andrea Presti hinter sich, der bereits beim Olympia antrat und weder im ersten noch zweiten Callout aufgerufen wurde. Maik Ciesla wurde im dritten Callout in die Mitte gestellt.
Final Callout Vorwahl Prag Pro 2024
Nachdem Steve Weinberger und die restlichen Judges an diesem Tag alle Profis einem Vergleich gegeben hatten, kam es zum Abschluss der Vorwahl noch einmal zum Final Callout.
Erneut wurden die Athleten der ersten Callout aus die Bühne gerufen und wieder verglich man Martin Fitzwater mit Chris Bumstead. Anschließend schickte man Chris Bumstead, Shaun Clarida, Martin Fitzwater und Matthias Hollweck wieder nach hinten. Für den Deutschen wird es damit mindestens auf einen hervorragenden vierten Platz bei der Prag Pro 2024 hinauslaufen.
Nachdem die Judges dann um den fünften Platz kämpfen ließen, holte man noch einmal die vier zuletzt genannten Athleten zurück. Chris Bumstead wurde mit allen Athleten verglichen, aber blieb stets in der Mitte. Die Sensation könnte morgen Realität werden.
Titelbild: Livestream