Den inneren Schweinehund besiegen.
So klappt es mit den guten Vorsätzen
2019 ist vorbei und viele Menschen nehmen den Jahreswechsel als Anlass, gute Vorsätze für 2020 zu fassen. Keine schlechte Idee! Damit daraus aber auch Taten erwachsen, solltest du ein paar Dinge beachten!
Gute Vorsätze gehören zu Silvester wie die zwanzig Sendetermine von „Dinner for one“. Eine Forsa-Umfrage ergab, dass sich 2018 rund 40 Prozent vorgenommen haben, 2019 etwas zu verändern, bzw. besser zu machen.
An erster Stelle stand dabei mit 62 Prozent Stress abbauen, gefolgt von mehr Zeit für Freunde und Familie (60 Prozent), mehr Bewegung oder Sport (57 Prozent), mehr Zeit für sich selbst (51 Prozent), einer gesünderen Ernährung (49 Prozent) und abnehmen mit 34 Prozent. Die Klassiker weniger Alkohol trinken (16 Prozent) und aufhören zu rauchen (11 Prozent) waren hingegen eher abgeschlagen.
Gut die Hälfte der Befragten gab an, die Vorsätze des Vorjahres zumindestens länger als drei Monate umgesetzt zu haben.
So weit, so schön. Nur scheitern viele gerade nachdem die an anfängliche Motivation verflogen ist. Dabei ist es nicht einfach, die guten Vorsätze nicht zu einem Strohfeuer verkommen zu lassen und dem inneren Schweinehund zum Fraß vorzuwerfen, sondern durch sie nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Denn wir Menschen sind eben Gewohnheitstiere, die sich in gewohnter Umgebung am wohlsten fühlen. Das ist evolutionär bedingt: Bekanntes birgt eben weniger Gefahr als Neues, deshalb ist unser Gehirn auf Gewohnheitsbildung trainiert. Wer also wirklich eine Veränderung erreichen will, muss sich anstrengen. Doch Anstrengung allein reicht selten, vielmehr sind noch andere Faktoren entscheidend.
Aufrichtigkeit
Gute Vorsätze sind zum Scheitern verurteilt, wenn sie nicht ernst gemeint sind. Wer also abnehmen will, weil der Arzt oder der Partner das fordert, aber selbst nicht zu der Überzeugung gelangt ist, dass das wirklich wichtig und richtig ist, der wird aller Voraussicht nach scheitern. Meist ist das der Fall, wenn die persönliche Schmerzgrenze noch nicht erreicht ist, der Leidensdruck nicht groß genug. Bevor man also fleißig gute Vorsätze fasst, sollte man sich mit denen genau auseinandersetzen.
Genügsamkeit
Viele Menschen wollen zum neuen Jahr hin gleich ihr ganzes Leben umstellen: Weniger Stress, mehr Sport, gesünder ernähren, das volle Programm. Das ist sicher gut gemeint, ruft den inneren Schweinehund jedoch noch viel schneller auf den Plan als wenn Schritt für Schritt Veränderungen angegangen werden. Auch ist das Risiko groß, dass ein Scheitern bei einem Vorsatz gleich alle Pläne zunichte macht, weil die Demotivation überwiegt. Das heißt aber nicht, dass man sich nur auf Kleinstziele beschränken sollte. Es ist durchaus gut und sinnvoll, viel zu wollen, nur darf das dann eben nicht abstrakt bleiben.
Genauigkeit
Abnehmen ist ein schöner Vorsatz, aber wieviel und in welchem Zeitraum? Aus Vorsätzen konkrete Ziele zu machen, hilft dabei, sie zu erreichen. Dabei sollte man natürlich realistisch bleiben, aber auf jeden Fall ist es sinnvoll, sich die eigenen Ziele präzise aufzuschreiben.
Konkretion
Wer Ziel formuliert, muss natürlich auch schauen, wie diese sich erreichen lassen. Es gilt sich einen Plan zurechtzulegen, unter Umständen Zeitreserven freizuschaufeln und weitere Vorbereitungen zu treffen. Es muss eine klar definierte Strategie her, die dabei hilft, die Ziele zu verwirklichen.
Geduld
Die meisten Änderungen von Lebensweisen sind gerade am Anfang sehr schwer und es dauert, bis sich positive Effekte einstellen. Klar, denn zunächst einmal ist es für uns einfach anstrengend, Dinge umzustellen, neue Gewohnheiten entstehen zu lassen. Bei allem Verständnis für Ungeduld, aber manches geht eben nicht von heute auf morgen. Um nicht die Motivation zu verlieren, ist es daher so wichtig, große Ziele in kleine Teilziele aufzugliedern. Denn so sieht man viel eher, was man schon erreicht hat.
Konsequenz
Letztlich wird es immer Ablenkungen und Verführungen geben. Aber je mehr davon man erfolgreich hinter sich lässt, desto mehr wächst der Glaube, es auch langfristig zu schaffen. Wie konsequent man dabei genau sein muss, hängt sowohl vom Ziel als auch vom Einzelnen ab. Mancher kann beispielsweise problemlos einmal pro Woche bei der Ernährung sündigen, ansonsten aber konsequent seinen Plan verfolgen, andere finden schnell kein Maß mehr und sind im Anschluss gefrustet. Auch hier gilt es, sich genau bewusst zu machen, wie stark ein Verlangen wirklich ist und unter Umständen im begrenzten und kontrollierten Umgang auch mal nachzugeben.
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