Chris Bumstead gewann sechsmal den Olympia-Titel, bevor er noch vor seinem 30. Geburtstag das Wettkampfbodybuilding beendete. Menschen, die ihr Leben so stark auf sportliche Leistungen konzentrieren, benötigen häufig auch nach ihrer aktiven Wettkampfkarriere neue Ziele. Über diese Zielsetzungen hat der frühere IFBB-Profi nun öffentlich gesprochen. Chris Bumstead erklärte mit Blick auf das Jahr 2025, dass er optisch ein Hybridathlet werden möchte und sprach über die weitere Verwendung unterstützender Substanzen.
Der Standard muss neu geschaffen werden
Rückblickend ist es bemerkenswert, dass Chris Bumstead in der Pressekonferenz zum Mr. Olympia 2023 erklärte, er sei der „Standard“. Der Hintergrund dieser Aussage war unter anderem die Anhebung des Gewichtslimits in der Classic Physique. Einige Beobachter hatten daraufhin eine stärkere Konkurrenz gegen den Kanadier erwartetet.
Dass Chris Bumstead selbst keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten hatte und dies auch eindrucksvoll auf der Bühne bewies, ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Bodybuilding-Geschichte.
Dieser „Standard“ muss jetzt jedoch in zweifacher Hinsicht neu definiert werden. Zum einen wird es in der Classic Physique-Kategorie einen neuen Olympiasieger geben, der für das Jahr 2026 als Maßstab dienen wird. Zum anderen muss Chris Bumstead für sich selbst einen neuen Standard setzen, mit dem er sich identifizieren kann.
Chris Bumstead in Zukunft ein Hybridathlet?
In seinem neuesten Video spricht der Kanadier Chris Bumstead über seine sportlichen Ziele. Er plant, zukünftig schlanker zu sein, ohne dabei gänzlich an Muskelmasse zu verlieren. Der ehemalige Wettkampfbodybuilder vergleicht dies mit einem Hybridathleten, der sowohl Marathons läuft als auch durch Krafttraining möglichst viel Muskelmasse erhalten möchte.
Obwohl Bumstead selbst keine Marathonpläne hat, nutzt er diese Metapher, um seine zukünftigen körperlichen Ziele zu beschreiben. Der 29-Jährige verdeutlicht, dass er in Zukunft weniger Muskelmasse haben möchte und sich nicht mehr allein auf Krafttraining fokussieren will. Stattdessen beabsichtigt er, explosiver zu trainieren, um beispielsweise einen Dunk beim Basketball oder Sprints absolvieren zu können.
Trotz dieser neuen Ziele fällt es dem ehemaligen Wettkampfbodybuilder verständlicherweise schwer, den Übergang vollständig zu realisieren. In seinem Trainingsvideo erklärte er, dass es eine ungewohnte Vorstellung sei, nie wieder so stark, muskulös oder definiert wie noch vor zwei Monaten zu sein. Dies sei letztlich der Hauptgrund, warum er sich neue Ziele setzen müsse.
Weniger unterstützende Mittel in Zukunft
Den Weg dorthin möchte Chris Bumstead auch mit weniger unterstützenden Mitteln umsetzen. Ohne dass der Kanadier Details nennt, ist anzunehmen, dass er mindestens auf eine TRT nach seiner Bodybuildingkarriere setzen wird. Vor dem Hintergrund seiner bestehenden Erkrankung bleibt zu hoffen, dass der 29-Jährige insgesamt jedoch deutlich entspannter an seine Ziele gehen wird.
Bereits 2018 hatte Chris Bumstead wenige Wochen vor dem Olympia einen Anfall der Autoimmunerkrankung Morbus Berger, die ihn in die Notaufnahme brachte. Die Nieren hatten das Wasser im Körper nicht mehr richtig ausgeschieden.
Auch wenn der sechsfache Olympia-Sieger diese körperlichen Probleme offenbar die vergangenen Jahre unter Kontrolle bekam, wird der Verzicht auf Extremmaßnahmen unmittelbar vor einem Bodybuildingwettkampf seiner Gesundheit sicherlich guttun. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Jahr 2025 für Chris Bumstead abseits der Wettkampfbühne entwickeln wird.
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