Urs Kalecinskis Wechsel von der Classic ins Schwergewicht war eine Wendung in der Bodybuilding-Geschichte, die viele Fans sich erhofft hatten, aber wohl kaum jemand im August 2025 erwartet hätte. Entsprechend vielfältig fielen die Reaktionen von Fans, Medien und Wegbegleitern aus. Urs Kalecinski wird bereits in wenigen Wochen sein Debüt im Open Bodybuilding geben, und neben Markus Rühl haben sich in den vergangenen 24 Stunden zahlreiche Personen hierzu geäußert.
Mike Sommerfeld wünscht Urs nur das Beste
Mike Sommerfeld war schon vor dem Wechsel von Urs Kalecinski ins Open Bodybuilding einer der großen Titelfavoriten in der Classic Physique. Der Wegfall des deutschen Konkurrenten stärkt seine Titelambitionen umso mehr, doch seit gestern können aus sportlichen Rivalen auch Fans werden. Der Arnold-Classic-Sieger war ebenso wie die breite Bodybuilding-Öffentlichkeit überrascht über die Entscheidung seines Mitstreiters und wünschte Urs Kalecinski für den kommenden Weg nur alles Gute.
Ähnlich positiv äußerten sich auch andere Wegbegleiter des Olympia-Dritten. Terrence Ruffin erklärte, dass er den Wechsel für eine gute Entscheidung halte, wenn das Gewichtslimit den Deutschen dermaßen in seinem Fortschritt eingeschränkt habe. Chris Bumstead schrieb mit einem Augenzwinkern, dass aus dem kleinen Bären nun ein Grizzly werden könne, und auch Ramon Dino dankte seinem sportlichen Widersacher für die gemeinsame Zeit auf der Bühne.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Großteil der öffentlichen Kommentare positiv ausfiel. Auch wenn aus den Fan-Lagern vereinzelt kritische Stimmen kamen, die unter anderem eine Angst vor einer Niederlage beim Olympia 2025 unterstellten, überwiegt die Vorfreude auf die nun beginnende Reise. Einer derjenigen, die sich besonders freuen, ist Markus Rühl.
Markus Rühl ist weiterhin vom Open-Potenzial überzeugt
Knapp 24 Stunden nach der Bekanntgabe seines Wechsels in die Open traf sich Urs Kalecinski mit Markus Rühl zu einem gemeinsamen Gespräch im Internet. Der ehemalige IFBB Pro gehörte zu den Personen, die bereits vor dem öffentlichen Statement von den Plänen des Olympia-Dritten wussten, und machte keinen Hehl daraus, dass er die Entscheidung begrüßte. Der frühere Schwergewichtsprofi ist weiterhin davon überzeugt, dass Urs Kalecinski das Zeug habe, sich im Open Bodybuilding zu behaupten.
Gleichzeitig wies Markus Rühl darauf hin, dass die Erwartungen an das Debüt nicht zu groß sein sollten. Auch wenn es in diesem Jahr womöglich noch nicht für die Olympia-Qualifikation in der Königsklasse des Bodybuildings reichen werde, ist der Hesse überzeugt, dass Urs Kalecinski mit dem ein oder anderen zusätzlichen Kilo in ein bis zwei Jahren viele Fans beeindrucken könne.
Die Zeit sei dabei auf der Seite des ehemaligen Classic-Physique-Athleten. Markus Rühl schätzt, dass der 27-Jährige ohne Weiteres noch mindestens zehn Jahre im Schwergewicht aktiv sein könne. Mailand werde ein Maßstab sein, stelle aber lediglich den Beginn einer langen Reise dar.
Urs Kalecinski freut sich auf den Neubeginn in der Open
Auch Urs Kalecinski sieht das ähnlich. Im Gespräch mit Markus Rühl erklärte er, dass es für einen Athleten zermürbend sei, zu beobachten, wie der eigene Körper im Verlauf einer Diät immer mehr an Substanz verliere. Die Fans dürften nicht vergessen, dass es nicht nur darum gehe, 15 Kilogramm für das Gewichtslimit abzunehmen, sondern dass diese Muskelmasse insbesondere an den Stellen verloren gehe, an denen er seine Schwächen ausgleichen konnte.
Der ehemalige Classic-Physique-Athlet weiß selbst noch nicht, wie er in der Open wirken wird. Der Gastauftritt 2024 bei der Pittsburgh Pro mit damals 112 Kilogramm habe jedoch einen gewissen Vorgeschmack darauf gegeben, worauf sich der 27-Jährige nun freue.
Auch Alisha, seine Partnerin, steht hinter der Entscheidung. Zwar war sie in der Vergangenheit wenig begeistert von der Vorstellung, dass Urs Kalecinski einmal in der Open starten könnte, doch sie konnte hautnah miterleben, wie sehr ihn die Classic-Diäten belasteten. Manchmal saß er weinend zu Hause, weil er dachte, sein Körper könne nicht mehr mithalten. Ihr sei es daher am wichtigsten, dass es der Psyche des IFBB Pros gut gehe – und genau dies sei nun der Fall.
Urs Kalecinski blickt voller Vorfreude auf die kommenden Wochen, und ebenso geht es dem Großteil der deutschen wie auch der internationalen Fans.
Titelbild: Instagram