Auf der Arnold Classic gelten andere Regeln als auf dem Olympia. Auch wenn die Wertungskriterien bei beiden Wettkämpfen dieselben sind, ist dies dennoch eine weitverbreitete Sicht innerhalb der Bodybuilding-Community. In diesem Jahr wurde diese in gewisser Weise erneut bestätigt. Samson Dauda verlor den Kampf um den Titel gegen Derek Lunsford, den er vor wenigen Monaten noch schlagen konnte. Ein Blick auf die Scorecard erklärt die Ergebnisse der Arnold Classic 2025.
Scorecard dokumentiert Uneinigkeit zwischen den Judges
Die Scorecard eines Wettkampfes fasst die Wertungen des Kampfgerichts im Nachgang zusammen. Fans müssen dabei stets beachten, dass die beste und die schlechteste Wertung ohne Berücksichtigung gestrichen werden. Selbst bei einer perfekten Punktzahl könnte ein Kampfrichter eine andere Meinung gehabt haben. Auf der Arnold Classic 2025 gelang beispielsweise Mike Sommerfeld in der Classic Physique oder Ali Bilal in der Men’s Physique dieses Ergebnis.
Anders sah es dagegen im Open Bodybuilding aus. Während Brandon Curry und Andrew Jacked mit 20 bzw. 15. Punkten klar auf den Plätzen vier und drei gelandet waren, waren sich die Kampfrichter vom Spitzenduo weniger einig. Sowohl in Vorwahl als auch Finale lag Derek Lunsford bei der Arnold Classic 2025 gemäß Scorecards vorn. Der Abstand war jedoch insbesondere im Finale denkbar eng.
Während Samson Dauda am ersten Wettkampftag 9 Punkte hatte und damit von mindestens zwei Judges (ein Streichergebnis) auf dem ersten Platz gesehen worden sein musste, konnte der amtierende Olympia-Sieger im Finale noch mehr überzeugen. Hier kam er mit 8 Punkten noch näher an Derek Lunsford heran.
Steve Weinberger widerspricht der Scorecard
Im Nachgang des Wettkampfes holte Dave Palumbo für seine Plattform RxMuscle diverse Vertreter der Bodybuildingszene vor das Mikrofon. Zum Abschluss sprach er mit Steve Weinberger. Der New Yorker war nicht nur der Hauptkampfrichter beim vergangenen Olympia, sondern auch der Arnold Classic 2025.
Gleich zu Beginn des Interviews wurde der Headjudge gefragt, ob es unanimous (einstimmig) gewesen war, woraufhin Steve Weinberger erklärte, dass es am ersten Wettkampf knapp gewesen sei, im Finale jedoch einstimmig.
Seiner Ansicht nach habe Samson Dauda am ersten Wettkampftag eine gute Konditionierung präsentiert, die jedoch im Verlauf des Wettkampfes zunehmend schlechter geworden sei. Damit beschrieb der Headjudge ein Problem, das Samson Dauda bereits in der Vergangenheit hatte. Warum Steve Weinberger mit seiner Aussage aber den auf der Scorecard der Arnold Classic 2025 dokumentieren Ergebnisse widersprach, ist unklar.
Samson Dauda meldet sich nach der Niederlage zu Wort
Ebenso wie Steve Weinberger wurde auch Derek Lunsford am Abend des zweiten Wettkampftages interviewt. Der Olympia-Dritte erklärte, die Zusammenarbeit mit Chris Aceto vor 15 Wochen begonnen zu haben. Schrittweise habe man geschaut, wie der Körper sich entwickeln würde und schließlich die erreichten Verbesserungen in Ohio präsentieren können.
Nun würde er den Blick nach vorn richten, was er sich in dieser Form bereits vor dem Wochenende vorgenommen hatte. Auch wenn er sich durch den Erfolg bei der Arnold Classic 2025 in einer guten Position befände, erwartet er keinesfalls automatisch den Sieg beim Mr. Olympia 2025. Ähnlich bewertete es auch Chris Aceto, der drei bis vier Athleten als aussichtsreiche Kandidaten sieht.
Einer hiervon ist der amtierende Olympia-Titelträger Samson Dauda. Dieser meldete sich am Tag nach der Niederlage zu Wort und gratulierte seinem Kontrahenten. Niederlagen wie diese seien Teil des Lebens, wobei er sich hiervon nicht herunterziehen lasse, sondern vielmehr die nächste Reise antreten würde. Letztlich befände er sich nunmehr in derselben Position wie im letzten Jahr, als Hadi Choopan ihn den Sieg gekostet hatte, sodass es für ihn nur eine Lösung gibt: Zum Olympia erneut besser kommen!
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