Der Skandal um Brian Johnson, besser bekannt als Liver King, geht in die nächste Runde. Nach dem Bekanntwerden seines Steroidkonsums wurde der Influencer jetzt wegen Betrug an seinen Kunden auf 25 Millionen US-Dollar verklagt.
Liver King fliegt auf: Der Steroid-Leak
Als Verfechter des steinzeitlichen Lebens und selbsternannter Retter der Fitnessindustrie legte der Liver King einen rasanten Aufstieg in den sozialen Medien hin. Innerhalb weniger Monate brachte der Amerikaner es auf mehrere Millionen Follower und baute ein erfolgreiches Business auf, das vor allem von Bildern vom beeindruckenden Körper des 45-Jährigen getragen wurde.
Im November 2022 flog der Schwindel um die kontroverse Gestalt auf. Mit der Veröffentlichung vertraulicher Emails wurde bekannt, dass Johnsons Physik mitnichten auf Rohfleisch, sondern auf Steroidkonsum in Mr. Olympia-würdigen Größenordnungen zurückzuführen war. Rund 11.000 US-Dollar soll der Liver King im Monat für Wachstumshormone ausgegeben haben, um sich gegen den altersbedingten Abbau zur Wehr zu setzen.
Klage gegen Liver King erhoben
Am 28. Dezember 2022 reichte der New Yorker Christopher Altomare Klage am New Yorker County Court ein. Er richtet sich dabei gegen Brian Johnson selbst sowie gegen seine Firmen Ancestral Supplements, LLC und The Fittest Ever LLC.
Die Begründung: Der Liver King habe „seine Produkte feilgeboten, indem er ständig ohne Oberbekleidung auftrat, um seine muskuläre Erscheinung vorzuführen und sich selbst als Inbegriff der Gesundheit zu portraitieren.“ Er soll dabei den Verbrauchern vorgegaukelt haben, dass sein nahezu perfekter Körper auf die „Ancestral Tenets“ und insbesondere auf deren Ernährung (vor allem rohe Innereien) zurückzuführen sei.
In Wirklichkeit habe seine Marke eine „gefährliche und lebensbedrohliche Ernährungsweise“ promotet, die vielen Kunden ernährungsbedingte Krankheiten bescherte, bzw. langfristig ungeeignet war und die Betroffenen dazu zwingen sollte, Johnsons Supplemente zu kaufen.
Der Kläger führt in seiner Begründung aus, dass er dem kultartigen Charakter der Marke Liver King verfallen sei und von den Falschaussagen des Influencers zum Kauf angeregt wurde. Es ginge Millionen von anderen Kunden ebenso.
Sammelklage über 25 Millionen Dollar
Bei der Klage handelt es sich um Class Action, also eine zivile Sammelklage, der sich andere Geschädigte anschließen können. Bei diesen für das amerikanische Rechtssystem typischen Vorgehen geht es häufig um gewaltige Summen. Im Falle des Liver Kings wurden Forderungen in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhoben.
Ob oder in welchem Umfang sich diese durchsetzen lassen, wird sich in einem voraussichtlich langwierigen Prozess zeigen. Schadensersatzklagen aufgrund falscher Werbeversprechen sind nichts Neues. Der spezifische Fall eines Social Media-Stars, der seinen von Wachstumshormonen geformten Körper für die Bewerbung getrockneter Leber verwendet, stellt jedoch ein skurriles Novum dar. Das New Yorker Gericht wird hier über einen Präzedenzfall entscheiden müssen.
Vertreter von Johnsons Firmen äußerten sich zu den Vorwürfen nicht. Ihnen sei noch keine Klage zugestellt worden. Der Liver King selbst veröffentlich nach einem kurzen Statement-Video auf YouTube, in dem er sich mehr rechtfertigte als entschuldigte, munter weiter seine Instagram-Posts vom ursprünglichen Leben. Seinen Konsum hat er nicht mehr thematisiert.
(uh) | Titelbild: Youtube
Puh… immer das Selbe – Wer heute noch glaubt, das solche Körper (bis auf wenige Ausnahmen) ohne irgendwelche Substanzen(egal welche), erschaffbar sind – vor allem wenn ein Unternehmen/Unternehmer das verdienen will, dahinter steht, muss entweder blind, taub oder total verblödet sein. Vermutlich ist es eine Kombination dieser Eigenschaften.
Wenn sich die Menschen heute wirklich alles erzählen lassen und auch noch alles glauben und konsumieren, sollte man DIESE wegen Blödheit verklagen, zumal wir ja in einem Informationszeitalter leben und wirklich JEDER sich informieren kann. Liver King hat das getan, was alle tun, die viel Geld verdienen wollen – er erfand ein Produkt, nämlich sich selbst, vermarkete es sehr geschickt und hat viel Geld damit verdient. Ja und? Es wurde ja niemand gezwungen, seine Produkte zu kaufen. So wie auch niemand gezwungen wird zu rauchen, Alkohol zu trinken oder sich zu überfressen – Aber dann die verantwortliche Industrie dafür zu verklagen, wenn man dann daran erkrankt, ist ja wohl schon hirnrissig. Öfter mal die Zutatenliste lesen und sich informieren, was man da so alles in sich hineinstopft…. (Empfehlung Sebastian Lege – Youtube). Wer es dann immer noch macht und seine Selbstverantwortung der Industrie abgibt, ist am Ende selber Schuld. MItleid? Hält sich in Grenzen…