Sam Sulek ist nicht nur ein Fitnessinfluencern mit großer Reichweite, sondern seit seinem Gesamtsieg auf der Arnolds Amateur 2025 auch in die Riege der Profi-Bodybuilder aufgestiegen. Der 23-Jährige bewies damit nicht nur einen gewissen Mut, sondern auch seinen Willen, tatsächlich Bodybuilding zu betreiben. Dennoch musste Sam Sulek sich unlängst starker Kritik gefallen lassen und wurde sogar als „garbage“ für den Sport und als Influencer tituliert.
Gewinn der Pro Card strittig?
Dass der Start auf der Arnold Amateur für Sam Sulek kein Marketinggag war, sollte bereits im Vorfeld klar gewesen sein. Der ehemalige Turmspringer fand bereits mit 16 Jahren zum Bodybuilding und dokumentiert sein Entwicklung seit langer Zeit über die sozialen Medien. Entsprechend früh kamen auch die Gerüchte um einen Start im Bodybuilding auf, die im letzten Jahr zur Ankündigung seines Wettkampfdebüts führten.
Im Frühjahr 2025 nahm Sam Sulek dann erstmals an einem Regional in den USA teil und erhielt damit die Berechtigung, bei der Arnold Amateur anzutreten. Was viele bereits im Vorfeld spekuliert hatten, wurde vom 23-Jährigen entsprechend umgesetzt. Sam Sulek wollte in Ohio um die Pro Card kämpfen. In seiner Classic Physique Kategorie traf der US-Amerikaner auf William Niewiara, der sich letztlich dem international präsenten Influencer geschlagen geben musste.
Auch wenn der Deutsche sich als guter Verlierer zeigte und keine Kritik am Ergebnis äußerte, trennten die beiden Kontrahenten dennoch keine Welten. Ähnlich sah es im Gesamtsiegerstechen aus, das Sam Sulek ebenso für sich entscheiden sollte. Der Gewinn der Pro Card war somit keinesfalls geschenkt. Einen gewissen Einfluss wird es aber dennoch genommen haben, dass die Arnold Classic 2026 damit voraussichtlich das Profi-Debüt von Sam Sulek darstellen wird.
Tim Wilkins bezeichnet Sam Sulek als „garbage“ fürs Bodybuilding
Dass die Kritiker mit dem Gewinn der Pro Card nicht zum Verstummen kommen würden, ist wenig verwunderlich. Zuletzt wählte Tim Wilkins jedoch sehr harte Worte. Der Men’s Physique Athlet ist Teil des Moderatorenteams von Prime Time Muscle, der offiziellen Talkshow des Mr. Olympias. In dieser hatte sich vor einiger Zeit bereits Terrick El Guindy zu Rivalität von Mike Sommerfeld und Urs Kalecinski geäußert.
Tim Wilkins nahm nun allerdings den Neu-Profi Sam Sulek in den Fokus. Der Moderator erklärte, dass er seine Meinung sowohl aus Sicht eines Athleten als auch Coaches formulieren würde. So habe er mit vielen jungen Menschen zu tun, die sich den 23-Jährigen zum Vorbild nehmen würden. Vor diesem Hintergrund denke er, dass Sam Sulek nicht gut fürs Bodybuilding sei.
Er geht sogar so weit, den Classic Physique Profi als „garbage“ zu bezeichnen, was je nach Tonfall und Kontext als „Abschaum“ oder „letzter Dreck“ bei der Beschreibung eines Menschen übersetzt werden kann. Mit seiner alles anderen als gesunden Ernährung sowie seiner Nutzung unterstützender Substanzen würde er für Jugendliche ein schlechtes Vorbild darstellen.
Lee Priest reagiert auf die Kritik an Sam Sulek
So hart die Worte zunächst klingen mögen, so deutlich sollte dennoch werden, dass Tim Wilkins dem jungen Profi-Bodybuilder keinesfalls etwas Schlechtes möchte. Der Moderator machte deutlich, dass es ihm sowohl um die Gesundheit des 23-Jährigen gehe, als auch die Botschaft, die bei uninformierten jungen Menschen ankommt. Dennoch dauert es nicht lange, dass ebenso deutlich auf die Kritik an Sam Sulek reagiert wurde.
Lee Priest stellte die Relevanz von Tim Wilkins öffentlich infrage und griff dabei auf eine altbekannte Argumentationsstrategie zurück. Demnach habe der Moderator nichts im Bodybuilding erreicht und habe daher kaum eine Berechtigung, sich in dieser Form zu äußern. Interessant ist diese Reaktion vor dem Hintergrund, dass Lee Priest 2016 ähnlich öffentlich auftrat.
Damals lieferte sich der Australier mit dem später verstorbenen Bostin Loyd einen öffentlichen Schlagabtausch. Während Sam Sulek für sein vorgelebtes Ernährungsverhalten und die Kompensation mit Steroiden kritisiert wurde, sprach Bostin Loyd wiederum öffentlich über Letztere, was 2016 noch ungewöhnlich war. Lee Priest wählte damals selbst ähnliche Worte, dass man mit so einem öffentlichen Verhalten junge Menschen auf falsche Ideen bringen würde. Dies scheint der heute 52-Jährige aber inzwischen vergessen zu haben.
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