Acht Wochen vor dem Mr. Olympia ereilte Chris Bumstead das Verletzungspech. Im Beintraining mit seinem Ex-Coach Ian Valliere zog sich der Megastar der Classic Physique eine Blessur am Oberschenkel zu. Wie stark wird die Verletzung Chris Bumstead beeinträchtigen?
Training mit Valliere – kurz vor der Trennung
Am 19. Oktober veröffentliche der Kanadier auf seinem YouTube-Channel die Aufnahmen eines Beintrainings mit seinem Coach Iain Valliere. Es sollte das vorerst letzte Dokument der Zusammenarbeit zwischen den beiden Schwagern sein – noch im gleichen Clip wurde die Trennung bekannt gegeben.
Umso ärgerlicher, dass Chris Bumstead sich in der finalen Session eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen hat. Der immer wieder verletzungsgeplagte Kanadier war schon eingewickelt in stramme Kniebandagen an das schwere Gewicht auf der Beinpresse gegangen. Mitten im Satz bricht er mit den Worten „I felt a pop“ die Belastung ab und humpelt schmerzgeplagt vom Gerät.
Chris Bumstead reibt sich immer wieder eine Stelle am Quadrizeps knapp oberhalb des Knies. Er reagiert humorvoll, überspielt hier aber vielleicht eine aufkommende Panik: Ein Muskelabriss auf der Zielgeraden der Mr. Olympia-Vorbereitung wäre nichts weniger als das Worst Case-Szenario. Das Training bringt er irgendwie einbeinig zu Ende.
Wie geht es mit Chris Bumstead weiter?
Nach dem ersten Schock macht Chris Bumstead erstmal im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter. Die Verletzung scheint nicht schwerwiegend. Mit Rehamaßnahmen wie Cupping und Massagen hat er die Schmerzen in den Griff bekommen. Kürzlich filmte er ein weiteres Beintraining, bei dem er den betroffenen Oberschenkel durch Elektrostimulation unterstützte.
Schweres Training in der Mr. Olympia-Prep – keine gute Idee?
In den Endphasen der Wettkampfvorbereitung ist der Körper eines Bodybuilders hochgradig fragil. Der niedrige Körperfettanteil, die unterkalorische Ernährung und der mentale Stress machen den Bewegungsapparat angreifbar. In diesem Zustand noch schwer zu trainieren, ist ein riskantes Unterfangen. Auf der anderen Seite ist da die Show, die man den Followern bieten will, und das Ego, von dem sich kein Trainierender freisprechen kann.
Chris Bumstead scheint noch einmal mit dem Schrecken davongekommen zu sein. Die Beendigung der Zusammenarbeit mit Iain Valliere steht selbstverständlich in keinem Zusammenhang mit dem Trainingsunfall. Valliere will sich schlicht auf seine eigene Mr. Olympia-Teilnahme fokussieren. Der neue Mann an Bumsteads Seite ist der ehemalige Phil Heath-Coach Hany Rambod. Dass er den dreifachen Titelverteidiger zur vierten Sandow führen kann, ist trotz Verletzungen sehr wahrscheinlich.
(uh) | Titelbild: Youtube