Fabian Mayr zieht Fazit nach dem Mr. Olympia 2022

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Mit Fabian Mayr hat Österreich zur Zeit einen Top-Athleten in der Classic Physique. Nach seinem achten Platz beim Olympia-Debüt im Vorjahr, konnte der IFBB Pro sich in diesem Jahr trotz der enormen Leistungsdichte auf den siebten Platz verbessern. Dennoch gab es eine Menge Kritik daran, dass der Österreicher im Oberkörper zu dünn gewesen sei. Im Fazit nach dem Mr. Olympia 2022 erklärt Fabian Mayr die Gründe hierfür.

Fabian Mayr über Stress und Kohlenhydrate

Auch wenn der Classic Physique Athlet stolz darauf ist, 52 Starter hinter sich gelassen zu haben, sei es fraglos sein Ziel, im nächsten Jahr erneut weiter vorne platziert zu werden. Damit diese gelänge, müsse er insbesondere seine Rückseite verbessern, wie Fabian Mayr selbst einräumt. Der Österreicher zeigt sich jedoch zuversichtlich, da er in dieser Saison erneut eine Menge über seinen Körper gelernt habe.

Die größte Lektion habe er bereits in Alicante erteilt bekommen, als er und sein Coach Stefan Kienzl feststellen mussten, dass sein Körper auf Stress anders reagieren würde. Während viele Athleten Wasser ziehen, würde sein Körper flach werden. Die Glykogenspeicher würden sich spürbar leeren, was ihm letztendlich deutlich anzusehen sei.

Aus diesem Grund habe er in diesem Jahr bereits die Strategie bei der Anreise angepasst, um den Reisestress zu reduzieren. Er habe mehr Kohlenhydrate gegessen und sei in den USA mit 110 Kilogramm gelandet. Vor dem Wettkampf in Las Vegas habe man die Kalorien weiterhin erhöht, so dass der Österreicher letztendlich keine echt Entladephase hatte. Mit 4000 kcal am Tag sei der Look voll gewesen und Fabian Mayr war zuversichtlich, das optimale Paket beim Mr. Olympia 2022 auf die Bühne zu bringen.

Die Formveränderung am Wettkampftag

Zwei Tage vor dem Wettkampf sei die Form leicht drüber gewesen, was zu diesem Zeitpunkt jedoch noch optimal wirkte. Das Wasser sei über Nacht in den Muskel gegangen und am Wettkampftag selbst sei er beim Aufstehen morgens um 5 Uhr prall gewesen. Die Vorwahl in der Classic Physique begann jedoch erst um halb zehn, was rückblickend ein zu langer Zeitraum ohne weiteres Essen für Fabian Mayr gewesen sei.

Er habe nur eine Mahlzeit in der Früh gegessen und hätte rückblickend deutlich mehr zu sich nehmen können. So merkte er schließlich bereits beim Aufpumpen, dass er nicht so voll gewesen sei, wie er sich dies gewünscht habe.

Während zu Beginn des Wettkampf noch alles in Ordnung gewesen sei und man ihn bereits als Drittes in den ersten Call Out rief, sei er mit den ersten Posen immer dünner geworden und zunehmend weiter nach außen gerutscht. Rückblickend schätze Fabian Mayr seine Form so ein, dass er von vorne 90 Prozent und von hinten maximal 80 Prozent im Vergleich zu Portugal auf die Bühne brachte.

Was Fabian Mayr in der nächsten Saison besser machen will

Bereits in Alicante habe der Österreicher gelernt, dass er seinen Körper nicht zu leer machen dürfe, da er sonst nicht mehr ausreichend Zeit fürs Laden habe. Beim Mr. Olympia 2022 sei die Lektion nun gewesen, dass er bei einem Wettkampf, der bereits am Morgen beginnt, in Zukunft noch in der Nacht aufstehen und weiter essen müsse. Darüber hinaus würde er sich in Zukunft auch Backstage etwas zu essen mitnehmen. Mindestens 1000 Gramm Kohlenhydrate pro Ladetag seien für seinen Körper offenbar kein Problem.

Ihn ärgere es, dass er dies auf dem Mr. Olympia lernen musste, aber als Sportler würde man stets dazu lernen. Beim Training wolle er hingegen die Ansteuerung vom Lat verbessern. Diesen würde er in Posen nicht richtig anspannen können. Doch nachdem er bereits Brust, Schultern und Arme die letzten Jahre immer weiter verbessern konnte, ist Fabian Mayr guter Dinge, dass ihm dies auch mit dem Lat gelänge. Der Österreicher ist daher zuversichtlich, im nächsten Jahr ein noch besseres Paket auf die Bühne zu bringen.

(fha) | Titelbild: Instagram

4 COMMENTS

  1. Sollte ein guter Trainer seinen Schützling nicht auf Stresssituationen und den daraus resultierenden körperlichen Reaktionen vorbereiten – als Planspiel( beim Militär nennt man das Manöver). Sollte ein BBler nicht so langsam seinen Körper und seine Reaktionen kennen, die er unter unterschiedlichsten Anforderungen zeigt? Der junge Mann steht ja nicht zum ersten Mal auf der Bühne und sein Trainer ist ja nicht irgendwer auf dem Markt. Nachher ist man immer klüger und hat für alles eine Erklärung – Hier fehlte es an einer ganz genauen Vorbereitung unter Berücksichtigung auch der Faktoren, die sich schnell und „unerwarteter Weise“ einstellen können – Voraussicht nennt man so etwas. Und das ist gerade bei einem Wettkampf wie dem Mr. O. besonders wichtig.
    In der Schule hat man früher bei der Nichterbringung einer Leistung oder beim Vergessen der Hausaufgaben(wie hier) einen ganz besonderen Satz vom Lehrer gehört: “ Das war nix – setzen, sechs!“

    • Bin ich völlig bei dir.Die beiden arbeiten ewig zusammen. Der Athlet sollte als Profi seinen Körper können. Das Kinzel nichts kann, ist mir nichts neues. Talente einfangen und mit Stoff abfüllen, macht keinen guten Trainer aus.

  2. Xaver da geb ich Dir definitiv recht, ich hatte in Fabi von Anfang an vor Urs gesetzt weil er deutlich besser aussah und praller war. Ich tippe das. Stefan den Fabi vielleicht absichtlich in diese Falle laufen ließ weil er wusste das Urs angesehener wäre und er somit einen Medaille mehr für seinen Trainer Erfolg verbuchen konnte. Und eigentlich sollte Fabi als Profi locker mit diesem Streß umgehen können da er ja Profi ist. Ich denke es war ein anderer Grund.

    Eventuell doch Stefans absichtliche falsche Lade Strategie.

    Frohe Feiertage noch

  3. Liebes RepOne Team

    Zwar finde ich es nett und toll, dass Ihr uns mit neuen News versorgt aber auf Dauer wird es auch immer mehr langweilig wenn immer nur Videos von ein und den selben Athleten gedreht werden. Es sind immer ein und die selben… Fabian, Tim, Roman, David

    Bringt doch auch mal Abwechslung rein und mal einige andere Athleten

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