Jennifer Zienert äußert sich zu Steroiden im Frauen-Bodybuilding

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Jennifer Zienert zählt aktuell zu den erfolgreichsten Athletinnen aus Deutschland. Gemeinsam mit Lena Ramsteiner wird Augsburgerin beim diesjährigen Mr. Olympia in der Figure-Klasse auf der Bühne stehen und die deutschen Farben vertreten. In einem aktuellen Interview mit Erdem Dül spricht die Ausnahmeathletin über ihre Ziele für den wichtigsten Wettkampf des Jahres und über das Thema Steroide im Frauen-Bodybuilding.

Jennifer Zienert kaufte schon mit 18 die Flex

In zwei Monaten wird Jennifer Zienert das erste Mal auf der Olympia-Bühne stehen. Dass ihr Weg sie einmal dorthin führen sollte, war nicht immer klar, doch die Grundlage hierfür wurde bereits früh geschaffen. Mit 18 Jahren kaufte sich die Figure-Athletin bereits die Flex und war von den körperlichen Entwicklungen der Athletinnen begeistert. Der Wunsch, selbst einmal auf der Bühne zu stehen, war geboren und sollte sich wenig später bereits erfüllen.

Die Junioren-DM des DBFV stellte 2015 nicht nur den ersten Wettkampf von Jennifer Zienert dar, sondern war auch der Startschuss für eine internationale Karriere. Diese führte die Figure-Athletin zunächst in den Elite Pro, wo sie die ersten Erfahrungen als Profi-Athletin sammelte.

Rückblickend würde die Augsburgerin den Verband im Vergleich zur Pro League als zweite Bundesliga bezeichnen, doch der stärkere Fokus auf europäische Wettkämpfe spielte ihr damals in die Karten. Nachdem sie 2019 bei der Weltmeisterschaft der IFBB Elite Pro den dritten Platz erreichte, entschloss sie sich zum Wechsel in die IFBB Pro League. Mit der Teilnahme am diesjährigen Mr. Olympia krönt Jennifer Zienert diese Entscheidung mit einem vorläufigen Karrierehighlight.

Niveau in der Figure-Klasse habe sich verzehnfacht

Dass ihr die Qualifikation gelang, ist keinesfalls selbstverständlich. Aus Sicht der Süddeutschen habe sich das Niveau der Figure-Klasse in den letzten Jahren verzehnfacht. Es würde eine immer bessere Härte, Masse und Linie gefordert, so dass die Olympia-Siegerin von 2017 heutzutage aus der Sicht von Jennifer Zienert nichts mehr gewinnen würde. Dies führt jedoch auch zu zweifelhaften Entwicklungen im Frauen-Bodybuilding.

Viele Frauen würden zu sehr auf ihren Coach vertrauen, ohne zu wissen oder zu hinterfragen, wie bestimmte Substanzen sich auf den weiblichen Körper auswirken könnten. Ihr selbst sei es enorm wichtig, ihre Weiblichkeit nicht zu verlieren und nichts zu nehmen, was der Fruchtbarkeit schaden würde.

Eine große Zahl anderer Athletinnen würden jedoch zu schnell zu viel wollen, was ohne die entsprechende Genetik einen kurzen Erfolg nach sich ziehen könne, der jedoch ebenso schnell wieder vergehen würde. Jennifer Zienert selbst wolle hingegen zeigen, dass man den Sport jahrelang machen könne, ohne dabei als Athletin zu vermännlichen.

Oxandrolon ist ein Problem im Frauen-Bodybuilding

Ein großes Problem sei aus sich von Jennifer Zienert die Substanz Oxandrolon. Das Steroid wurde in den 1960ern erstmals synthetisiert und wird in Tablettenform eingenommen. Es wirkt bei entsprechender Dosierung deutlich anaboler als Testosteron, hat jedoch auch diverse Nebenwirkungen.

Im Zusammenhang mit Frauen-Bodybuilding sind insbesondere das Anwachsen der Klitoris sowie Veränderungen der Stimmlage zu nennen. Schon nach weniger als drei Monate können entsprechende Nebenwirkungen auftreten, die bei einer fortgeführten Nutzung dauerhaft bleiben würden.

Jennifer Zienerts Ziel für den Mr. Olympia 2022

In wenigen Wochen wird Jennifer Zienert in Las Vegas auf der Bühne stehen und legt derzeit ihren vollen Fokus auf die Vorbereitung. Nachdem sie die letzten 1,5 Jahre sechsmal die Woche trainierte, habe sie nun auf zwei Restdays die Woche erhöht, da ihre Beine bereits sehr gut entwickelt sein. Sie habe noch vier Mahlzeiten, in denen es Kohlenhydrate geben würde, was sich bis zum Mr. Olympia auf zwei pro Tag reduzieren wird.

Wie und wann es genau zu diesen Anpassungen kommen wird, lässt sich Jennifer Zienert von ihrem Mann vorgeben. Dieser betreut die Olympia-Teilnehmerin aktuell, da die Figure-Athletin es zu schätzen weiß, eine objektive Rückmeldung zu erhalten.

Am 10.12.2022 werden die beiden zum Mr. Olympia fliegen. Das Ziel sei es, die Top 10 zu knacken. Dafür sind bereits jetzt alle Daumen gedrückt.

(fha) | Titelbild: JenniferZienert.com

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