Urs Kalecinski wechselt ins Open Bodybuilding

Urs Kalecinski hat bekanntgegeben, ab sofort ins Open Bodybuilding zu wechseln und damit auf einen Start in der Classic Physique beim Mr. Olympia 2025 zu verzichten. Während der IFBB Pro auf der einen Seite zuletzt immer wieder darüber berichtete, dass sein Körpergewicht während der Diät nicht sinken würde, stellt dies auf der anderen Seite dennoch fraglos die wohl größte Überraschung des Jahres dar. Wie Urs Kalecinski in einem Video an seine Fans weiterhin bekanntgab, steht sein Debüt im Schwergewichtsbodybuilding unmittelbar bevor.

Bodybuilding ist die erste große Liebe

Die Nachricht, dass er künftig nicht länger in der Classic Physique antreten wird, veröffentlichte der Olympia-Dritte in einem mehr als 15-minütigen Video an seine Fans. Darin erklärte der 27-Jährige seine Beweggründe, um wie schon in der Vergangenheit möglichst transparent zu sein. So spricht der IFBB Pro darüber, dass er das Bodybuilding als seine erste große Liebe bezeichnen würde.

Als er 2014 mit dem Sport begonnen hatte, waren die Athleten der 80er- und 90er-Jahre seine Idealvorstellung. Insbesondere Flex Wheeler ist bis heute ein großes Vorbild. Körperlich betrachtet war er zu Beginn seiner Karriere jedoch noch weit von diesem Punkt entfernt. Beim Gewinn der Pro Card im Jahr 2019 brachte Urs Kalecinski knapp 89 Kilogramm auf die Waage. Es bestand zu diesem Zeitpunkt somit noch viel Spielraum, das eigene Potenzial zu entfalten.

Seitdem hat sich jedoch viel getan. Der IFBB Pro schaffte es nicht nur, sich an der Weltspitze der Classic Physique zu etablieren, sondern entwickelte sich auch als Mensch weiter. Eine große Herausforderung war in diesem Zusammenhang ein mentales Loch, in das er im Rahmen der Vorbereitung für den Mr. Olympia 2024 gefallen war. Damals überraschte der Profi-Bodybuilder Fans und Kritiker mit deutlichen Verbesserungen. Gleichzeitig berichtete er im Nachhinein darüber, während der Olympia-Prep phasenweise depressionsartige Zustände gehabt zu haben.

Gewichtslimit der Classic Physique wurde zu einer Last

Grund hierfür war unter anderem die Beziehung zu seiner ersten großen Liebe. Neben der mentalen Weiterentwicklung veränderte sich auch sein Körper. Jahr für Jahr verbesserte sich der heute 27-Jährige, womit auch das Gewicht stetig nach oben ging. Es wurde immer schwerer, sich 10 bis 15 Kilogramm über seinem erlaubten Gewichtslimit zu bewegen. Dies führte dazu, dass sich über eine lange Zeit hinweg in Urs Kalecinski bereits der Gedanke entwickelte, ins Open Bodybuilding zu wechseln.

Vor einigen Wochen begann der IFBB Pro die Olympia-Vorbereitung in diesem Jahr mit knapp 130 Kilogramm. Damit war klar, dass er fast 30 Kilogramm hätte abnehmen müssen, um die für ihn erlaubten 103 Kilogramm zu erreichen. Während der Profi-Bodybuilder sich öffentlich zunächst noch zuversichtlich zeigte, machte er gleichzeitig im Verlauf der Diät keinen Hehl daraus, dass die Form stetig besser wurde, das Gewicht jedoch schlichtweg nicht herunterging.

Ähnliche Erfahrungen machte beispielsweise auch Tim Budesheim, der nach dem Gewinn der Pro Card ursprünglich einen Start in der 212 geplant hatte. Auch der Hesse kämpfte mit dem Problem, dass das Körpergewicht trotz immer besserer Konditionierung nicht sank, und startete schließlich dauerhaft im Open Bodybuilding. Urs Kalecinski will nun in Zukunft ebenso diesen Weg gehen und nicht länger gegen seinen Körper kämpfen.

Urs Kalecinski startet in Mailand im Open Bodybuilding

Im Rahmen der Vorbereitung gab es ein wichtiges Gespräch mit seinem Coach Stefan Kienzl, von dem der mehrfache Olympia-Teilnehmer berichtete. So habe sein Vorbereiter ihn gefragt, ob er mehrere Monate der Vorbereitung mit einem schlechten Gefühl und ohne Spaß am Sport verbringen wolle – nur um dann 10 oder 15 Minuten auf der Olympia-Bühne zu stehen. Diese Frage habe seine eigenen Gedanken gut auf den Punkt gebracht.

Urs Kalecinski wollte sich die Liebe zum Bodybuilding bewahren und nicht länger Muskeln verbrennen, um ein fremdbestimmtes Gewichtslimit zu erfüllen. Die Entscheidung stellte somit nicht nur eine mentale Entlastung dar, sondern sorgte auch dafür, dass das bestehende Feuer neu aufloderte. Die Classic Physique werde der Olympia-Dritte sich stets im Herzen bewahren. In Zukunft werde er aber mehr Muskeln auf der Bühne präsentieren.

Der Ende 20-Jährige fasste dies so zusammen, dass er den ästhetischen Look ins Open Bodybuilding bringen wolle. Der mögliche Beginn einer neuen Ära, die er als Massthetic Era betitelte. Der Startschuss hierfür wird bereits in wenigen Tagen erfolgen. Am 07. September wird Urs Kalecinski in Mailand sein Debüt im Open Bodybuilding geben. Eine Woche später plant er zudem den Start in Offenbach. Die Qualifikation für den Mr. Olympia muss er sich in der für ihn neuen Klasse erst noch holen. Dass der Wechsel aber die richtige Entscheidung war, ist nicht nur Markus Rühl überzeugt.

Titelbild: Instagram

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