Die Chancen, dass Deutschland erstmals einen Sieger beim Mr. Olympia stellen wird, sind in diesem Jahr so groß wie noch nie. Während im Open Bodybuilding noch kein deutscher Profi qualifiziert ist, wollen in der Classic Physique gleich zwei deutsche Athleten nach dem Titel greifen. Neben Vize-Olympiameister und Arnold Classic Gewinner Mike Sommerfeld plant insbesondere Urs Kalecinski die historische Gelegenheit wahrzunehmen. Nun stieg dieser mit 130 Kilogramm in seine Olympia-Diät ein.
Die Kritiker 2024 verstummen lassen
Im Vorfeld des letztjährigen Olympias zweifelten einige Fans daran, dass Urs Kalecinski den Anschluss an die Weltspitze halten könnte. In der Frühjahrssaison musste der Süddeutsche sich überraschend zweimal Wesley Vissers geschlagen geben, der sowohl die Arnold Classic in Ohio als auch die Arnold Classic UK gewann. Viele Kritiker hatten den deutschen IFBB Pro schon abgeschrieben, der diese wiederum umso beeindruckender eines Besseren belehrte.
Nachdem Urs Kalecinski im Vorfeld des Mr. Olympia 2024 in den Shadow-Mode gewechselt war, wie er es selbst formuliert hatte, überraschte er auf der Olympia-Bühne nicht nur mit einer neuen Frisur, sondern erkennbaren Verbesserungen. Diese wurden entsprechend auch von den Judges belohnt, und der Classic Physique Athlet behauptete erneut den dritten Rang beim Olympia. Neben Wesley Vissers ließ er unter anderem auch Ramon Dino hinter sich.
Als dann schließlich bekannt wurde, dass der Rekordsieger Chris Bumstead sich aus dem aktiven Wettkampfgeschehen zurückziehen wird, reagierte Urs Kalecinski entsprechend. Gemeinsam mit seinem Mentor Stefan Kienzl entschied er, keine Frühjahrssaison mitzumachen und auf jegliche Wettkämpfe bis zum Mr. Olympia 2025 zu verzichten.
Alles anders in dieser Saison?
Doch das ist nicht die einzige Besonderheit in diesem Jahr. Vor einiger Zeit zog der Classic Physique Profi gemeinsam mit seiner Partnerin von Berlin zurück nach Süddeutschland, wo seine Familie beheimatet ist. Urs Kalecinski erklärte, sich mehr auf den Sport fokussieren und sein Privatleben klarer trennen zu wollen. Doch der Umzug brachte auch gänzlich neue Möglichkeiten mit sich.
Mit dem Aesthetic Atelier hat sich Urs Kalecinski den Traum eines eigenen Gyms erfüllt, das nur mit Geräten ausgestattet ist, die seinen Bedürfnissen entsprechen. Das Studio ist nicht für die Öffentlichkeit, wobei der IFBB Pro im Rahmen der FIBO 2025 bereits Chris Bumstead als ersten echten Bodybuilding-Promi bei sich zu Besuch hatte.
Doch nicht nur das Studio ist neu. Während die Zusammenarbeit mit Stefan Kienzl weiterhin eng und vertrauensvoll ist, hat der Olympia-Dritte sich beim Training weitere Unterstützung geholt. Schon kurz nach dem Olympia 2024 begann die Zusammenarbeit mit Joe Bennett. Urs Kalecinski trainierte phasenweise zweimal am Tag, was er inzwischen jedoch wieder beendet hat. Weiterhin gab es in diesem Jahr bereits mehrere Besuche in der Sportschule Kinema, die inzwischen immer mehr Profi-Athleten bei der optimalen Trainingsplanung unterstützt.
Urs Kalecinski beginnt 5 Monate vor dem Olympia die Vorbereitung
Über seinen Instagram-Account gab Urs Kalecinski nun bekannt, fünf Monate vor dem Mr. Olympia 2025 seine Vorbereitung zu beginnen. Pro Tag würde er 7.500 Schritte sammeln und sechsmal die Woche 31 Minuten Cardio machen. Die eine Minute extra hat für den IFBB Pro insbesondere eine symbolische Wirkung und steht für die Extra-Meile, die man als Champion bereit sein muss, zu gehen.
Im Rahmen einer Fragerunde erklärte der Olympia-Teilnehmer, dass er bewusst bereits jetzt in die Vorbereitung startet, da es so einfacher sei, zu planen und gegebenenfalls Anpassungen umsetzen zu können. Zusätzlich zu den sechs Cardioeinheiten stehen derzeit fünf Krafttage pro Woche auf dem Plan. Weiterhin kündigte der Classic Physique an, dass sich seine Schwachstellen sehr stark verbessert hätten, wobei er derzeit selbst noch nicht einschätzen könne, was auf der Bühne übrigbleibt.
Vielversprechend sind in jedem Fall die nackten Zahlen. Laut Instagram-Fragerunde wiege er aktuell fast 130 Kilogramm. Das wären abermals mehr als 5 Kilogramm mehr als vor gut zwei Jahren, als bereits darüber diskutiert wurde, ob der Classic Physique Athlet das Gewichtslimit noch schaffen würde. Dank der im August 2023 neu entschiedenen Regularien darf Urs Kalecinski mit seinen 180,5 cm auf der Bühne 103 Kilogramm wiegen. Man darf auf das Paket beim Mr. Olympia 2025 gespannt sein.
Titelbild: Instagram