Das Romania Muscle Fest Pro bot auch im Jahr 2024 ein Bodybuildingwettkampf mit einem hochklassigen Teilnehmerfeld. Auch wenn der Hauptverantwortliche Jake Wood, der auch den Mr. Olympia organisiert, in diesem Jahr keinen Top-3-Schwergewichtsprofi nach Rumänien locken konnte, kamen Bodybuildingfans nicht zu kurz. Aus deutscher Sicht waren die Blicke im Vorfeld insbesondere auf Emir Omeragic und Lena Ramsteiner gerichtet. Umso mehr konnte eine andere deutsche Athletin überraschen.
Emir Omeragic erhöht Wetteinsatz auf 10.000 EUR
Emir Omeragic ist trotz seiner gerade einmal 25 Jahren längst kein Neuling mehr in der Profiszene. Der IFBB Pro hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich an der Spitze der Klasse festgebissen, sodass die erste Olympia-Quali nur eine Frage der Zeit sein sollte. Entsprechend selbstbewusst präsentierte sich der Schwergewichtsprofi im Vorfeld des Romania Muscle Fest Pro 2024.
Gegenüber der deutschen Konkurrenz bot er eine Wette an, dass man im Jahr 2025 beim geplanten Open-Wettkampf in Deutschland gemeinsam antreten könne, um herauszufinden, wer der beste Schwergewichtsbodybuilder hierzulande sei. Emir Omeragic schlug zunächst vor, dass jeder einen Einsatz von 2.000 EUR in den Topf geben könne, was er einige Tage nochmals erhöhte. Auf seinem eigenen YouTube-Kanal dokumentierte er in gewohnter Weise die letzten Tage vor dem Wettkampf und erhöhte den vorgeschlagenen Einsatz nochmals auf 10.000 EUR.
Emir Omeragic betonte in diesem Zusammenhang, dass es ihm dabei um die sportliche Konkurrenz gehe, die zum Bodybuilding auf der Bühne dazu gehöre. Jeder habe den Anspruch, den Sieg davonzutragen.
Entsprechend war dies auch an diesem Wochenende trotz starker Konkurrenz das generelle Ziel. Auf dem Romania Muscle Fest Pro 2024 traf der 25-Jährige neben Maik Ciesla und Matthias Hollweck aus Deutschland unter anderem auf die Olympia-Teilnehmer Rafael Brandao und Akim Williams.
Rafael Brandao holt Olympia-Quali vor Akim Williams
Letztgenannte machten am Ende in Osteuropa auch die Olympia-Quali unter sich aus. Wie schon beim Mr. Olympia 2024 ließ Rafael Brandao den US-Amerikaner Akim Williams hinter sich und gewann nach 2021 zum zweiten Mal den Wettkampf in Rumänien. Emir Omeragic musste sich damals noch mit dem vierten Platz begnügen. In diesem Jahr trat der Deutsche laut eigener Aussage so schwer wie noch nie an und war auf der Bühne wieder einmal der Härteste.
Mit dem Ergebnis wird der 25-Jährige dennoch nicht zufrieden sein. Die Judges setzten Emir Omeragic auf den dritten Rang. Damit konnte er nicht nur die deutsche Konkurrenz hinter sich lassen, sondern auch Brandaos Landsmann Marcello De Angeli in die Schranken weisen. Letztgenannter gilt als hoch veranlagt und konnte im Vorjahr noch den dritten Rang in Rumänien erkämpfen.
Für Maik Ciesla und Matthias Hollweck verlief die Reise zum Romania Muscle Fest Pro 2024 aus sportlicher Sicht weniger erfolgreich. Beide wurden im ersten Call Out nicht berücksichtigt, wobei dies angesichts der Konkurrenz nicht vollkommen überraschend geschah. Maik Ciesla wechselte erst in dieser Vorbereitung zu Stefan Kienzl als Coach und betonte, dass in der Offseason mit dem alten Coach ein paar Fehler begangen worden sein. Gemeinsam mit dem Österreicher soll es nach dieser Saison anders weitergehen. Matthias Hollweck startete hingegen im letzten Jahr noch in der Classic Physique und ist endgültig ins Open Bodybuilding gewechselt.
Lena Ramsteiner und Bahar Ayra machen Olympia-Quali unter sich aus
Besser verlief der Wettkampf aus deutscher Sicht in der Figure-Klasse. Mit Lena Ramsteiner ging die derzeit beste deutsche Figure-Athletin als große Favoritin in Rumänien an den Start. Auf dem Papier war Adela Ondrejovicova die größte Konkurrenz. Diese wurde beim Olympia noch drei Plätze hinter Lena Ramsteiner gesetzt. Auf der Wettkampfbühne kam es dann allerdings zu einer gehörigen Überraschung.
Im First Callout stellten die Judges bei sieben Athletinnen nicht etwa Lena Ramsteiner in die Mitte, sondern holten die Deutsche Bahar Ayra in die Center Position. Die Figure-Athletin schaffte es bereits 2021 zum Mr. Olympia und hatte zuletzt im vergangenen Jahr mit einem dritten Platz bei der Europa Pro auch den Anschluss an die Weltspitze wiedererlangt. Beim Romania Muscle Fest Pro 2024 überraschte Bahar Ayra dennoch und wurde verdientermaßen mit Lena Ramsteiner zum Abschluss des Prejudgings in einer 2er-Vergleich geholt.
Am Ende sollten sich die Judges tatsächlich für die vermeintliche Außenseiterin entscheiden, die an diesem Tag eine fantastische Form präsentierte. Ebenso wie die bereits qualifizierte Jennifer Zienert wird Bahar Ayra somit auch beim Mr. Olympia 2025 in der Figure-Klasse antreten. Lena Ramsteiner muss einen weiteren Anlauf für die Quali nehmen, wobei fest damit zu rechnen ist, dass die Olympia-Achte sich auch für das nächste Jahr qualifizieren wird.
Ergebnisse aller deutschsprachigen Athleten beim Romania Muscle Fest Pro 2024
Insgesamt elf Athletinnen und Athleten aus Deutschland, zwei Starterinnen aus der Schweiz und zwei Teilnehmer aus Österreich nahmen in Bukarest am Wettkampf teil. In der Open hatte Matthias Hollweck mit die schönste Linie. Hannah Prause schaffte es in der Figure in den ersten Callout und gelang auf den fünften Rang. Michael Schneider wurde in der 212er im zweiten Vergleich aufgerufen.
Die vollständigen Ergebnisse der deutschsprachigen Athleten:
- Men’s Open:
- Emir Omeragic – Platz 3
- Matthias Hollweck – Platz 7
- Maik Ciesla – Platz 13
- 212:
- Michael Schneider – Platz 7
- Men’s Classic Physique:
- Mohamad Al Baghdadi – Platz 10
- Men’s Physique
- Ramzi Boubaker – Platz 12
- Women’s Bodybuilding
- Uta Kohler-Spitzbart – Platz 4
- Julia Foery – Platz 5
- Women’s Figure:
- Ayra Bahar – Platz 1
- Lena Ramsteiner – Platz 2
- Hannah Prause – Platz 5
- Carina Brill – Platz 8
- Women’s Bikini
- Kathleen Streiber – Platz 16
- Women’s Physique
- Christina Kremser – Platz 15
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