Mike Sommerfeld muss fast 4 Kilogramm leichter starten

Das Messen und Wiegen der Classic Physique für den Mr. Olympia 2025 ist vorüber, und inzwischen ist klar, dass alle Top-Athleten an diesem Wochenende starten dürfen. Neben Ramon Dino stand insbesondere der Deutsche Mike Sommerfeld im Fokus der Beobachtungen. Anders als andere Athleten schafften es bei ihm im ersten Anlauf nicht, das notwendige Gewicht zu erreichen. Mike Sommerfeld musste sich jedoch deutlich leichter als ursprünglich geplant für den Olympia 2025 einwiegen lassen. Dennoch legte er selbst bei der Größendiskussion nochmals nach.

Größendiskussion in der Classic Physique nur wegen Mike Sommerfeld?

Die Diskussion um die Größe der Athleten und deren zulässiges Gewichtslimit begleitet die Classic Physique seit vielen Jahren. Schon beim Rekordsieger Chris Bumstead wunderten sich viele Fans und Athleten Jahr für Jahr, wie der Kanadier es immer wieder aufs Neue schaffte, das erlaubte Limit einzuhalten. Inwiefern Messungenauigkeiten dabei eine Rolle spielten, wäre rückblickend reine Spekulation.

Tatsache ist jedoch, dass man mit wenig Mühe von verschiedensten Wettkämpfen Bild- und Videomaterial findet, bei dem die Messleiste des Stadiometers allzu locker auf dem Kopfhaar des Athleten platziert wurde. Dass dies nicht nur einem Kamerawinkel geschuldet ist, bestätigte Terrence Ruffin kurz vor dem Olympia 2025 sogar selbst in einem Interview. Der zweifache Arnold-Classic-Sieger erklärte, dass er in den vergangenen Jahren immer häufiger kleiner eingemessen worden sei, da sein Kopfhaar weniger geworden sei.

Die entsprechenden Diskussionen haben somit eine berechtigte Grundlage und betreffen keinesfalls nur Mike Sommerfeld. Diesem persönlich ist kein Vorwurf zu machen. Ebenso wäre es aber falsch zu behaupten, dass die Neuvermessung vor dem Olympia 2025 sich nur gegen die deutsche Olympia-Hoffnung gerichtet hätte. Ein Regelwerk ist dafür da, dass es eingehalten wird. Die Tatsache, dass dies in der Vergangenheit möglicherweise inkonsequent geschehen ist, berechtigt nicht dazu, es weiterhin so zu handhaben.

Coach Neil Hill äußert öffentlich kritik

Dennoch sorgte die unerwartete Ankündigung bei vielen Beteiligten für Unmut, und manch einer äußerte sich hierzu auch öffentlich. So zeigte sich beispielsweise Mikes Coach Neil Hill in einem Interview am Tag der Vermessung äußerst verärgert. Er erklärte, dass man sich sechs Monate auf den Olympia 2025 vorbereitet habe – und nicht nur wenige Tage. Aus seiner Sicht habe man die Regeln kurzfristig geändert.

Um dies einzuordnen, muss man sagen, dass weder die Größeneinteilung noch die Gewichtsvorgaben geändert wurden. Es wurde lediglich beschlossen, dass auch die Athleten, die bereits im Athletenpass eine Körpergröße festgeschrieben hatten, wie alle anderen beim Olympia 2025 neu vermessen werden. Andere Top-Athleten wie der zweifache Olympiasieger Breon Ansley zeigten sich entsprechend entspannt gegenüber diesem Vorgehen.

Für Mike Sommerfeld hatte dies jedoch offenbar größere Konsequenzen. Kaum ein Athlet thematisierte in den vergangenen Jahren die eigene Körpergröße und das eigene Gewichtslimit öffentlich so häufig wie der Deutsche. Er selbst sprach davon, sich aktiv in eine höhere Kategorie gearbeitet zu haben, indem Fehlstellungen an der Wirbelsäule behoben worden seien. Dennoch unternahm der Classic-Physique-Athlet im Vorfeld des Mr. Olympia 2025 offenbar radikale Maßnahmen und nahm in den vergangenen Tagen nochmals 14 Pfund für die Waage ab.

204 statt 212 Pfund!

Dass er beim diesjährigen Arnold Classic eine Punktlandung auf der Waage plante, hatte er selbst im Vorfeld ausführlich erläutert. Ursprünglich wollte er sich jedoch mit 212 Pfund einwiegen lassen und sein (geplantes) Gewichtslimit in der Classic Physique damit voll ausreizen. Im Rahmen der Pressekonferenz zum Mr. Olympia 2025 erklärte er nun jedoch, dass man 14 Pfund Gewicht gemacht habe. Auf der Waage wurde er nach eigenen Angaben schließlich mit 204 Pfund eingewogen.

Damit ist Mike Sommerfeld in der Kategorie, in der er ursprünglich auch seine Profikarriere begonnen hatte. Beim letztjährigen Olympia und bei der Arnold Classic 2025 startete er hingegen in der höheren Gewichtsklasse. Was das für den Look an diesem Wochenende bedeutet und ob all dies ihm letztlich den Sieg kosten wird, ist einen Tag vor dem Olympia 2025 noch reine Spekulation.

Das offizielle Bildmaterial zeigt sogar nur 202,4 Pfund bei Mike Sommerfeld – Bild: Instagram

Gleiches gilt offenbar auch für die zukünftige Gewichtskategorie des Classic-Physique-Athleten. Mike Sommerfeld selbst goss erneut Öl in die Diskussionen um seine Körpergröße. Auf die Frage, mit wie viel Gewicht er eingewogen sei, erklärte er, die 204 Pfund gemacht zu haben, um starten zu können. Direkt danach ergänzte er jedoch: „But I can tell you for a fact, I’m gonna be 5’9 next show.“ Dies wäre mit 175,3 cm die Größe gewesen, mit der der Deutsche 212 Pfund hätte wiegen dürfen. Vor dem Olympia 2025 wurde er mit knapp 173 cm eingemessen, wie die inzwischen veröffentlichten Fotos dokumentieren.

Titelbild: Instagram

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