Die Frauenklassen sind im Bodybuilding ein viel diskutiertes Thema und insbesondere die Kategorien mit einer größeren Muskelmasse sind auf der Arnold Classic 2025 erneut nicht vertreten. Dennoch gab es im Rahmen der Vorwahl auch am ersten Wettkampftag Athletinnen in zwei Klassen zu sehen. Neben der Fitness Kategorie waren die deutschen Blicke insbesondere auf die Wellness Klasse gerichtet, in der die Deutsche Lisa Meiswinkel antrat.
Kriterien der Wellness Klasse
Seitdem die IFBB zu Beginn des Jahres die Fit Modell Division eingeführt hat, stellt die Wellness Klasse nicht länger die jüngste Kategorie im Wettkampfbodybuilding dar. Dennoch ist die Teilnehmerzahl deutlich geringer als beispielsweise in der Bikini-Klasse, was vermutlich auch dem speziellen Look geschuldet ist, dem nicht jede Frau gerecht werden kann.
Die Athletinnen sollen eine sanfte Muskeltrennung zeigen. Die Bauchmuskulatur entspricht der Bikini-Klasse – definiert, aber nicht extrem ausgeprägt. Die Schultern sind etwas stärker entwickelt als in Bikini, jedoch weniger als in Figure und ohne extreme Definition. Die Oberschenkel sollten athletisch wirken, mit leichter Separation.
Ein besonderes Merkmal ist die Gesäßmuskulatur: Die Glutes sollen voll und rund sein, mit einer leichten Separation zur hinteren Oberschenkelmuskulatur, aber ohne extreme Definition. Das Gesäß soll ausgeprägter als in Bikini, aber weniger definiert als in Figure sein.
Kriterien Fitness Klasse
Die Teilnehmerinnen der Fitness-Klasse präsentieren sich zunächst in einem Bikini-Zweiteiler, analog zu einem regulären Bodybuilding-Wettbewerb. Es gelten die typischen Bewertungskriterien wie in den anderen Frauenklassen, jedoch ist die Muskulatur bei den Teilnehmerinnen weniger stark ausgeprägt als in der Women’s Physique oder der Women’s Bodybuilding Klasse.
In der zweiten Runde müssen die Athletinnen eine Routine von höchstens zwei Minuten präsentieren. Diese Routine muss die drei Kraftübungen
- Leg Extension Hold,
- One Arm Push-up und
- Straddle Hold
sowie die zwei Flexibilitätsübungen
- High Kick und
- Side Split
enthalten. Die Präsentation erfolgt im Rahmen einer anspruchsvollen Performance, bei der die Athletinnen speziell gestaltete Kostüme tragen. Insgesamt bietet die Klasse dadurch einen hohen Unterhaltungswert mit zum Teil spektakulären Präsentationen der Damen.
Dies ist auch mit gewissen Risiken verbunden, so dass es in der Vergangenheit immer mal wieder Verletzungen gab. Trotzdem verbesserte sich das körperliche Niveau in dieser Klasse in den letzten Jahren immer weiter, so dass es kaum noch einen Unterschied zur Figure-Klasse gibt.
Vorwahl Arnold Classic 2025 Fitness
Den Beginn der Arnold Classic machte die Fitness Klasse, bei der die körperliche Entwicklung deutlich geringer gewertet wird als die anschließende Kür. In Abwesenheit der Vorjahressiegerin Ariel Khadr war bereits vor dem Wettkampf klar, dass es in diesem Jahr eine neue Titelträgerin geben würde.

Aus Sicht der körperlichen Entwicklung beeindruckten insbesondere Tamara Vahn und Michelle Fredua-Mensah. Die Favoritin war jedoch die Vorjahreszweite Jaclyn Baker, die strukturell nicht die schönste Athletin ist, jedoch im Zuge der Kür regelmäßig zu punkten weiß.
Vorwahl Arnold Classic 2025 Wellness
Auch in der Wellness Klasse verzichtete die Vorjahressiegerin auf eine Teilnahme. In Abwesenheit von Fracielle Mattos gab es dennoch eine klare Favoritin: Isabell Nunes kam nach Ohio, um sich nach dem Olympia-Titel auch den Sieg auf der Arnold Classic zu holen, doch ein Selbstläufer wurde es nicht.
Die Deutsche Lisa Meiswinkel präsentierte sich in beeindruckender Form und stach mit der besten Konditionierung an diesem Wettkampfabend hervor. Ob das jedoch der Look war, den die Judges sich wünschten, war zunächst schwer zu beurteilen.
Nach der individuellen Präsentation riefen die Judges sechs Athletinnen in den ersten Call Out, wobei Lisa Meiswinkel mit dabei war. Als härtestes Athletin wurde sie jedoch nach außen rechts gestellt, was als Hinweis verstanden werden darf, dass es für die Deutsche um die Top 5 gehen wird. Die finalen Entscheidungen werden in der Nacht von Freitag auf Samstag deutscher Zeit getroffen.

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