Markus Rühl zählt zu den erfolgreichsten deutschen Schwergewichtsprofis und hat es bekanntermaßen auch nach seiner aktiven Karriere geschafft, präsent zu bleiben. Für den Classic-Physique-Athleten Urs Kalecinski ist der Schwergewichtsprofi jedoch mehr als nur ein sportliches Vorbild. Die beiden Bodybuilder stehen seit einigen Jahren immer wieder in Kontakt und haben sich nun erneut gemeinsam vor die Kamera begeben. Dabei spricht Markus Rühl unter anderem über die Chancen von Urs Kalecinski in der Open.
Olympia-Vorbereitung kostet mehr als 60.000 Euro
Dass eine Profi-Bodybuilding-Karriere keinesfalls automatisch Reichtum nach sich zieht, wird den meisten Fans bekannt sein. So verdeutlichte Urs Kalecinski beispielsweise, dass ihn allein die Vorbereitung auf den Mr. Olympia 2025 mehr kosten werde als das mögliche Siegerpreisgeld von 60.000 Euro.
Auch deshalb kam das Thema „Wechsel ins Open Bodybuilding“ erneut zur Sprache. Urs Kalecinski solle sich zunächst auf den diesjährigen Olympia konzentrieren, aber je nach Verlauf über die weitere Karriere nachdenken.
Wie geht es mit der Zukunft der Classic Physique weiter?
Ein Grund für die Ratschläge des ehemaligen Wettkampfathleten liegt auch im Verhältnis zwischen Open Bodybuilding und Classic Physique. Die beiden Kategorien haben sich sportlich in den letzten Jahren immer weiter angenähert. Während die Classic-Physique-Athleten zunehmend massiger wurden, wird im Schwergewichtsbodybuilding inzwischen wieder verstärkt Wert auf eine ästhetische Linie gelegt. Ein Wechsel sei daher heute deutlich einfacher als noch vor einigen Jahren.
Der Umstand, dass die Classic Physique mit Chris Bumstead nun ihr Aushängeschild auf der Bühne verloren hat, könnte zudem dazu führen, dass die Popularität dieser Klasse künftig wieder abnimmt. Den Status der Königsklasse sehe Markus Rühl daher ungebrochen im Schwergewichtsbodybuilding.
Urs Kalecinski ins Open Bodybuilding?
Doch wie realistisch ist ein Wechsel von Urs Kalecinski ins Open Bodybuilding? Ein Start in der Classic Physique beim diesjährigen Olympia steht außer Frage. Die Vorbereitung wird jedoch alles andere als leicht. Obwohl der Olympia-Dritte an trainingsfreien Tagen bereits bei 3.000 kcal liegt, muss er noch rund 20 Kilogramm verlieren, um das Gewichtslimit nicht zu überschreiten. Dass dieses ernst genommen wird, zeigte zuletzt der Fall von Fabian Mayr in Portugal.
Zukünftig könnte sich der Deutsche daher tatsächlich für einen Wechsel entscheiden. Markus Rühl hält es für denkbar, dass sich Urs Kalecinski eine einjährige Pause nimmt, um anschließend mit gezielten Verbesserungen im Open Bodybuilding anzugreifen und sich für den Olympia zu qualifizieren – aus Sicht des ehemaligen Schwergewichtsprofis durchaus realistisch.
Der 53-Jährige ist überzeugt, dass der Classic-Physique-Athlet das Zeug zum Schwergewichtsbodybuilder hat – und dies bereits unter Beweis stellt. Er beschreibt ihn als „schönen Athleten“ mit ästhetischer Muskulatur und tief eingeschnittenen Muskelgruppen, vergleichbar mit Dexter Jackson, aber potenziell noch massiver. Markus Rühl hält es für möglich, dass Urs Kalecinski noch gezielt 2 Kilogramm hier und da aufbauen kann, um ein Wettkampfgewicht von 120 Kilogramm zu erreichen – ein Idealwert für seine Größe und Muskelstruktur.
Ob es tatsächlich so kommt, wird die Zukunft zeigen. Zunächst liegt der Fokus jedoch voll auf dem Mr. Olympia 2025.
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