Steve Benthin spricht über die Entstehung von Hans Hoffmann

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Während Bodybuilding seine Wurzeln in zirkusartigen Kraftvorführungen hat und heutzutage auf Wettkampfbühnen ausgetragen wird, war der Sport vor Anbeginn der Goldenen Ära insbesondere in der Homosexuellenszene verankert. Auch wenn diese Verbindung heutzutage nicht mehr in derselben Form existiert, gibt es eine Vielzahl an Sportlern, die in jungen Jahren mit erotischen Aufnahmen etwas Geld verdienten. Einer dieser Athleten ist Steve Benthin, der unter dem Pseudonym Hans Hoffmann entsprechende Fotos machen ließ. Nun sprach der IFBB Pro öffentlich darüber, wie es zur Entstehung des Namens Hans Hoffmann kam.

Steve Benthin trifft auf Ulrich Oehmen

Das Ganze geht zurück auf das Jahr 2005. Damals war Steve Benthin mit Anfang 20 als Athlet auf der FIBO und kleidete sich mit einer weißen Radlerhose und einem engen Oberteil recht auffällig, während er gleichzeitig aufgrund eines anstehenden Wettkampfes gut in Form war. Als er während einer Pause über die FIBO lief, habe ihn der Fotograf Ulrich Oehmen angesprochen. Dieser habe ihm eine Mappe mit Fotos von Männern gezeigt, die in guter Form am Strand postierten. Die Aufnahmen seien ästhetisch und keinesfalls anrüchig gewesen.

Ulrich Oehmen habe Steve Benthin seine Karte gegeben und nach Miami eingeladen. Flug und Unterkunft im South Beach wären ihm bezahlt worden und darüber hinaus habe er eine Gage von 1.500 Dollar versprochen bekommen. Der junge Bodybuilder musste nicht lange überlegen und reiste somit im Sommer 2005 erstmals in die USA.

Extra-Dollar für extra wenig Kleidung

Zunächst seien normale Fotos in enger Jeans und ähnlicher Kleidung am Strand gemacht worden. Neben Steve Benthin hätte Ulrich Oehmen in dieser Woche auch mit anderen Models Fotos gemacht und am Abend sei man gemeinsam in eine Bar gegangen. Dort hätte einer der Männer auf einem Podest getanzt und der Fotograf erklärte, dass der Athlet für entsprechende Bezahlung auch Nacktfotos machen würde.

Da der junge Deutsche aus einfachen Verhältnissen stammte und das Geld gut gebrauchen konnte, kam es zur Verhandlung mit Ulrich Ohmen. Für knapp 5000 Dollar extra einigte sich Steve Benthin mit dem Fotografen darauf, ebenfalls explizite Szenen von sich aufnehmen zu lassen. Die Nacktaufnahmen seien in einem Hotelzimmer in Miami entstanden, in dem auch mit Kai Greene später ähnliche Fotos angefertigt wurden.

Die Konsequenzen für Steve Benthin

Ein Jahr später bereute der junge Bodybuilder die Entscheidung dann. Nachdem er zuvor in erster Linie bei der NAC gestartet war, holte Steve Benthin sich 2006 den Klassensieg in der bis 90-Kilogramm-Klasse gegen über 20 andere Teilnehmer auf der Deutschen Meisterschaft des DBFVs. Die Fotos aus Miami waren bis dahin nie veröffentlich worden, doch auf der anschließenden FIBO holte Ulrich Ohmen genau dies nach. Der Fotograf veröffentlichte die Fotos auf einschlägigen Seiten und gab dem Deutschen den Künstlernamen Hans Hoffmann.

Steve Benthin war zu dieser Zeit bei Weider Germany unter Vertrag, die Anfang der 2000er ein wichtiger Sponsor waren. Noch am Samstagabend habe ihn der Verantwortliche von Weider kontaktiert und erklärt, dass er mit sofortiger Wirkung rausgeworfen sei. Am Sonntag stand der heutige IFBB Pro nicht mehr als Athlet für Weider auf der FIBO.

Rückblickend kann der 212er-Profi die ganze Geschichte mit Humor sehen. Das ganze Interview und weitere Geschichten aus dem Nähkästchen gibt es im aktuellen Podcast mit Ben Huellen.

(fha) | Titelbild: Instagram

2 COMMENTS

  1. Schon erstaunlich, was dem Steve da so passiert ist – Warum sollte er denn nicht Geld verdienen, wenn man es ihm auf einem silbernen Tablet serviert? Recht hat er gehabt, denn heute ziehen sich Männlein und Weiblein schon gratis auf TICTOC und anderen Social Media aus. Und Steve hat ja einen durchaus beachtlichen Körper. Warum sollte er ihn also nicht zeigen? Oder hat Steve bei den Weiderleuten für „Erregung“, oh entschuldigung, Aufregung, gesorgt???
    Schon den Skandal in der Washinton Post vergessen?
    Viel mehr denke ich über die „Moralische Überheblichkeit“ des „Weider-Imperiums“ nach – Einem Athleten nur wegen einiger Fotos den Vertrag zu kündigen, ist doch eigentlich an Falschheit, Doppelzüngigkeit, Scheinheiligkeit und Doppelmoral nicht zu übertreffen. Wie hat ein kluger Mann vor 2000 Jahren mal gesagt:“ Wer von Euch frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ Aber alle spielen ja dieses Spiel mit – bis zum heutigen Tag.

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