Vom Amateur zum Profi-Bodybuilder: Was kostet das Erlangen der Pro Card?

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Das Erreichen der Pro Card stellt für viele ambitionierte Wettkampfathleten ein großes Ziel im Bodybuilding dar. Während manch ein Amateur noch immer seinem Traum nachjagt, ist Patrick Teutsch im vergangenen Jahr einen nahezu einzigartigen Weg gegangen. Der Norddeutsche schaffte es als Natural Bodybuilder innerhalb weniger Wochen zur Pro Card und der ersten Teilnahme auf einem IFBB Profi-Wettkampf. Der in der Classic Physique gestartete Bodybuilder rechnete nun vor, wie groß die Kosten für das Erreichen der Pro Card waren.

Patrick Teutsch dominierte die nationale Konkurrenz

Als Patrick Teutsch im Sommer 2022 ankündigte, auf der Dennis James Classic starten zu wollen, werden nicht wenige Beobachter skeptisch gewesen sein. Der heutige Profi-Bodybuilder war bis dahin lediglich auf Natural-Wettkämpfen gestartet, bei denen er jedoch bereits national und international seine Klasse bewies.

Da die Dennis James Classic 2022 ein NPC Pro Qualifier war, musste Patrick Teutsch ebenso wie andere Athleten zunächst die Berechtigung zur Teilnahme erlangen. Der Rostocker startete daraufhin Anfang Oktober bei der Weider Classic in Friedberg sowohl im Bodybuilding als auch der Classic Physique. Aufgrund der unterschiedlichen Wertungskategorien holte der Norddeutsche letztendlich acht Medaillen und dominierte die Konkurrenz.

Nach einem zwischenzeitlichen Sieg beim Natural-Profi-Wettkampf der GNBB, nahm Patrick Teutsch schließlich Ende Oktober wie angekündigt auf der Dennis James Classic teil. Dort startete er erneut im Bodybuilding und in der Classic Physique. Während die Konkurrenz im Bodybuilding zu stark war, konnte sich der Rostocker in der Classic Physique den Gesamtsieg holen und sich damit die Pro Card sichern. Er selbst bezeichnete dies als einen Erfolg, der zu Beginn des Jahres noch unvorstellbar gewesen sei.

Beim anschließenden Profi-Wettkampf in Rumänien musste sich Patrick Teutsch zwar der internationalen Konkurrenz geschlagen geben, was jedoch nichts an der beeindruckenden Leistung des Norddeutschen ändert. Nachdem der Profi-Bodybuilder sich nach Abschluss der Wettkampfsaison sortierten konnte, rechnete er in einem Youtube-Video vor, was ihn das Erreichen der Pro Card gekostet hatte.

Über 5000 Euro Kosten für die Pro Card

In seinem Video geht Patrick Teutsch auf alle Wettkämpfe der vergangenen Saison ein. Da die Teilnahmen an den Natural-Wettkämpfen jedoch keinen Belang für die IFBB Pro Card hatten, werden diese Zahlen in der folgenden Auflistung weggelassen. Ebenso führte der Rostocker Supplemente oder Nahrungsmittel nicht als Kosten der Vorbereitung auf, da diese fester Bestandteil des Sports sein.

Für die Weider Classic bezahlte Patrick Teutsch 340 Euro Anmeldegebühr, 55 Euro Jahresbeitrag für die NPC, 250 Euro Reisekosten und weitere 75 Euro für Tickets seiner Betreuung. Trotz gesparter Übernachtungskosten kamen somit bereits 720 Euro zusammen.

Auf der Dennis James Classic wurden insgesamt 500 Euro Anmeldegebühr für die beiden Klassen fällig, sowie weitere 500 Euro für die Unterkunft in Frankfurt. Zusammen mit 450 Euro für die Tickets seiner Betreuer und 220 Euro Reisekosten betrug die Investition für dieses Wochenende 1670 Euro.

Die jährliche Gebühr der erlangten Pro Card betrug 2022 weitere 280 Euro, wobei gleichzeitig keine weiteren Anmeldegebühren bei der Romania Pro hinzukamen. Dafür beliefen sich die Reisekosten auf 1360 Euro. Zusammen mit Geld für die Unterkunft, Fotos vom Wettkampf und Tickets für die Begleitung summierten sich für den ersten Profi-Wettkampf 2505 Euro auf der Liste. Farbe (315 Euro) und Posing Slips (215 Euro) waren weitere Kostenträger.

Insgesamt musste der IFBB Pro allein für die NPC-Wettkämpfe somit 5425 Euro bezahlen. Der Norddeutsche stellte ganz klar fest, dass das Erlangen der Pro Card ohne Sponsorings und andere Einnahmequellen abseits der Wettkämpfe ein klares Minusgeschäft geworden wäre. In jedem Fall dürften diese Zahlen dem ein oder anderen nochmals verdeutlichen, dass das große Ziel der Pro Card keinesfalls nur eine sportliche Hürde darstellt.

(fha) | Titelbild: Instagram

2 COMMENTS

  1. Jan

    Völlig irre Kosten. Das ist nur noch ein Abkassieren seitens der Veranstalter… Ich kann Aldin nur zu gut verstehen das er nicht mehr weitermacht.. Was ist nur aus diesem Sport geworden?

  2. Rainer Eckert

    War bis 2007 auch Wettkämpfer al Amateur bei der NABBA/WFF. Mit mehr oder minder großen Erfolgen…2005 Weltmeister in der Figur Fitness over 40 und 2002 Vize deutscher Meister in der Figur Leistung over 30. Eine schöne Zeit mit tollen Leuten verschiedener Nationalitäten. Doch die Vorbereitung auf die Wettkämpfe war damals schon teuer und heute noch mehr. Ich bin Natural Bodybuilder und trainiere nur noch, weil ich den Sport auch nach 45 Jahren noch liebe…