Nachdem Hafthor Bjornsson sich aus dem Strongman-Wettkampfgeschehen zurückgezogen hatte, unternahm der isländische Riese einen kurzen Ausflug in den Boxsport. Über sechs Runden stand er gegen den Briten Eddie Hall im Ring, die beide eine lange Rivalität im Kraftsport verband. Nach dem Sieg im Ring legte der Nordeuropäer die Box-Handschube ab, blieb dem intensivem Training aber weiterhin treu. Nachdem im August 2022 sogar kurz Gerüchte bezüglich einer Teilnahme im Bodybuilding aufkamen, gab Hafthor Bjornsson nun sein Powerlifting-Comeback. Die angestrebten 1000 Kilogramm sollten es am Ende nicht ganz werden.
Posingtraining in Austin, Texas
Wie ernst Hafthor Bjornsson tatsächlich über einen Start im Bodybuilding nachdachte, kann rückblickend nur spekuliert werden. Tatsache ist jedoch, dass der Isländer im Sommer 2022 an einem Posing-Seminar teilnahm und dieses durchaus ernst zu nehmen schien, wie ein damals geschossenes Foto dokumentierte.
Die Aufnahme befeuerte Gerüchte, die der ehemalige Strongman selbst ins Leben gerufen hatte. Zu Beginn des Jahres postete er in den sozialen Medien, dass die Biographie des mehrfachen Mr. Olympia Champs Ronnie Coleman ihn inspiriert habe und er fragte seine Follower damals, ob er es selbst auf die Bühne wagen solle.
Hafthor Bjornsson verfehlt Total von 1000 Kilogramm
An diesem Wochenende gab Hafthor Bjornsson sein Comeback auf der Powerlifting-Plattform. Im Vorfeld kündigte der Isländer an, dass er ein Total von 1000 Kilogramm anstreben würde, was ihm letztendlich jedoch nicht gelingen sollte, nachdem sowohl bei Beugen als auch beim Kreuzheben der finale Versuch nicht in die Wertung kam.
Beim Wettkampf trat der ehemalige Weltklasse-Strongman mit 162 Kilogramm an, wobei er aufgrund eines Infekts gut fünf Kilogramm in der letzten Woche der Vorbereitung verloren habe. Dies mag trotz einer mehrmonatigen Vorbereitung der Hauptgrund gewesen sein, dass dem Kraftsportler nicht das selbst gesetzte Ziel gelang.
Verlauf des Wettkampfes
Dabei begann der Einstieg in den Wettkampf zunächst wie geplant. Der erste Versuch Kniebeugen mit 360 Kilogramm war ebenso gültig, wie der zweite Versuch mit 380 Kilogramm. Im dritten Durchlauf scheiterte Hafthor Bjornsson dann allerdings an den aufgelegten 400 Kilogramm, die er lediglich mit Gewichthebergürtel und Kniebandagen bewältigen wollte.
Beim Bankdrücken konnte der Isländer alle drei Versuche in die Wertung bringen. Nach 190 und 200 Kilogramm waren es im dritten Versuch 210 Kilogramm, die gültig gedrückt wurden.
Nun hing alles vom Kreuzheben ab. Hafthor Bjornsson ist mit 501 Kilogramm der Weltrekordhalter im Kreuzheben, wobei er diese Leistung mit entsprechende Zughilfen und einem Hebeanzug bewältigt hatte. Auf beides verzichtete er beim vergangenen Powerliftingevent und ließ zunächst 360 Kilogramm auflegen, die er in die Wertung brachte. Gleiches galt für die anschließenden 380 Kilogramm, doch vermutlich war dem Nordeuropäer bereits vor der letzten Disziplin klar, dass er sein gesetztes Ziel nicht erreichen würde.
Dennoch legte Hafthor Bjornsson die fehlenden weiteren 30 Kilogramm auf und versuchte sich im finalen Durchlauf an 410 Kilogramm. Diese waren an diesem Tag jedoch zu schwer, so dass es am Ende „nur“ 970 Kilogramm wurden, die der Kraftsportler im Kraftdreikampf bewältigen konnte. Fans des Isländers dürften sich damit trösten, dass dies sicherlich nicht der letzte Wettkampf gewesen sein wird, dem sich Hafthor Bjornsson gestellt hat.
(fha) | Titelbild: Youtube
Da fällt mir doch mein alter Kollege Michael Brügger ein – der hat als Junior die 1000kg geknackt.
Michael Brügger war der erste Deutsche, der die magische 1000kg Grenze im Kraftdreikampf durchbrechen konnte. Seine Bestleistung im Kreuzheben zum Beispiel lag bei einem offiziellen Wettkampf bei 388kg; auf der FIBO zog er mit Zugriemen sogar 400kg.
Er konnte mehrfach die Weltmeisterschaften gewinnen und machte zwischendurch sogar einen Abstecher zum Bodybuilding, wo er 1987 die NRW Meisterschaft gewinnen konnte und dort u.a. den späteren IFBB Prof Achim Albrecht schlagen konnte.
Zum Abschluss seiner sportlichen Laufbahn konnte er sich 2003 den Master WM Titel sichern, bevor er sich nach einer Reihe von Verletzungen und persönlichen Rückschlägen vom Wettkampfsport zurück zog. (Body- xtreme)
Brügger trat vor allem im Kraftdreikampf an und war international erfolgreich. Er war 1989 Mitbegründer des KSV Krefeld und wurde bereits 1984 in Australien Weltmeister der Junioren in der Gewichtsklasse bis 110 kg. Mit diesem Sieg legte Brügger den Grundstein für seine spätere Karriere. Bereits 1990 konnte er sich den Weltmeistertitel in der Klasse bis 125 kg sichern(Wikipedia)
Im Alter von 28 Jahren machte sich Michael unsterblich, indem er als erster Deutscher die 1.000 kg Grenze knackte (Kniebeuge 370kg, Kreuzheben 372,5kg und Bankdrücken [ohne Shirt] : 257,5kg). Das war ein Meilenstein in Deutschland.
ich denke gern an ihn und unsere Begegnungen im Sportstudio Universal und in einem kleinen Cafe in einer Kleinstadt am Rhein zurück. – Michael, du bist nicht vergessen!