Stefan Kienzl und Regan Grimes beenden Zusammenarbeit

Stefan Kienzl darf sich als einer der derzeit besten Bodybuilding-Coaches der Welt bezeichnen. Der Österreicher schafft es nicht nur regelmäßig, seine Athleten auf den vordersten Rängen zu platzieren, sondern wird in diesem Jahr auch eine Vielzahl an Teilnehmern beim Mr. Olympia betreuen. Wenige Monate vor dem Wettkampf in Las Vegas wurde nun jedoch bekannt, dass eine Zusammenarbeit wieder beendet wurde. Im The Menace Podcast erklärt Stefan Kienzl, weshalb er nicht mehr mit Regan Grimes zusammenarbeitet und was in New York schief gelaufen war.

Regan Grimes sah für 18,5 Sekunden spektakulär aus

Regan Grimes startete seine Bodybuilding-Karriere in der Classic Physique und bringt eine entsprechend ästhetische Linie ins Open Bodybuilding. Dennoch wird dem Kanadier bereits seit Jahren vorgeworfen, dass er sein volles Potenzial nicht ausschöpft. Während er bei seinem ersten Olympia 2018 in seiner ursprünglichen Klasse noch den achten Rang erreichte, verliefen die Olympias im Schwergewichts-Bodybuilding weniger erfolgreich.

Nachdem er in den Jahren 2020 und 2021 jeweils den 15. Rang belegt hatte, verzichtete Regan Grimes trotz Qualifikation auf eine Olympia-Teilnahme im Jahr 2022. Er wollte sich weiter verbessern und kehrte erst 2023 auf die Bühne zurück. Erstmals gelang ihm der Einzug in die Top 10 beim wichtigsten Wettkampf im Bodybuilding, doch der Abstand zur Weltspitze blieb weiterhin unübersehbar.

Erneut ging der IFBB Pro in eine längere Pause, um 2025 auf die Bühne zurückzukehren. Bereits im Vorfeld erklärte Grimes, die Zusammenarbeit mit Stefan Kienzl begonnen zu haben, und erste Updates vor der New York Pro waren vielversprechend. In New York verlief es dann jedoch enttäuschend. Der Schwergewichtsathlet präsentierte sich zunächst in guter Form auf der Bühne, doch wurde im Verlauf des Wettkampfs zunehmend schwächer. „Er sah für 18,5 Sekunden spektakulär aus“, fasste Milos Sarcev es spitz im The Menace Podcast zusammen.

Regan Grimes hielt sich nicht an Absprachen mit Stefan Kienzl

Viele Fans wunderten sich über den Wettkampfverlauf des Kanadiers, und erstmals äußerte sich Stefan Kienzl nun öffentlich zu den Hintergründen. Laut dem Österreicher habe sein Athlet vor dem Wettkampf Beta-Blocker verwendet, um den Cortisolspiegel zu regulieren – ein Ansatz, der jedoch das genaue Gegenteil bewirke.

So erklärte der Coach, dass Beta-Blocker das sympathische Nervensystem beeinflussen würden, Cortisol jedoch nicht blockierten, sondern im Gegenteil sogar ausschütten könnten. Insbesondere unter Stress oder Druck werde dieser Effekt verstärkt, was zu Wassereinlagerungen führe.

Dieses Vorgehen sei nicht nur unklug, sondern auch ohne Absprache mit Stefan Kienzl erfolgt. Offenbar habe jemand anderem Grimes zu dieser Maßnahme geraten, die er dann eigenmächtig umgesetzt habe. In der darauffolgenden Show verzichtete der Kanadier auf die Beta-Blocker – und hatte entsprechend auch keine Probleme auf der Bühne.

Stefan Kienzl erklärt seinen Coaching-Ansatz

Letztlich dürfte dies einer der Gründe gewesen sein, weshalb die Zusammenarbeit wieder beendet wurde. Dass Stress und Nervosität zu den größten Einflussfaktoren am Wettkampftag zählen, wurde bereits vielfach öffentlich diskutiert. Während manche Coaches versuchen, dem mit spontanen Maßnahmen vor Ort entgegenzuwirken, verfolgt Stefan Kienzl einen anderen Ansatz.

Im Podcast erklärt er, dass es vor dem Wettkampf einen klaren Plan gebe, der abgearbeitet werden soll. Das bedeute jedoch nicht, dass keine Anpassungen möglich seien – vielmehr brauche es zunächst ein Ergebnis, das man objektiv auswerten könne. Ständige Änderungen ohne fundierte Grundlage hält er für ineffektiv, da deren Wirkung häufig verpuffe, bevor sie greifen könne.

Regan Grimes hingegen habe sich offenbar einen stärker individualisierten Ansatz gewünscht. Die Zusammenarbeit wurde daher noch vor dem ersten gemeinsamen Olympia beendet. Stefan Kienzl selbst sieht jedoch keinen Anlass, sein Konzept zu ändern. Dieses habe sich hunderte Male bewährt und bilde aus seiner Sicht die Grundlage für eine strukturierte, verlässliche Arbeit, die nicht auf Glück oder Zufall basiert.

Titelbild: Instagram

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