Der Wettkampfathlet und Fitness-Influencer Paul Unterleitner zählt zu Österreichs Bodybuilding-Exportschlagern. Gleiches gilt für den Starcoach Stefan Kienzl, der grade wieder seine Trainees bis auf das Podium des Mr. Olympia platzieren konnte. Jetzt haben sich die beiden zu einem erneuten Formcheck in Wien getroffen.
Paul Unterleitner und Stefan Kienzl – die Neuauflage
Anfang Dezember, mitten in der heißen Phase der finalen Mr. Olympia-Vorbereitung, nahm sich Stefan Kienzl Zeit für ein Training mit Paul Unterleitner. Im Wiener Top Gym wiederholen die beiden den Austausch, der schon im letzten Jahr kurz vor Unterleitners Teilnahme am NPC True Novice and Regional Austria so fruchtbar stattgefunden hatte.
Es findet ein Push-Training statt. Die erste unbequeme Wahrheit spricht Kienzl schon nach der ersten Übung aus: In seinen Augen lässt die Trainingsintensität des 23-Jährigen zu wünschen übrig.
Der Formcheck
Nachdem Stefan Kienzl seinen Landsmann durch ein Brust-, Schulter- und Beinübungen gescheucht hat, geht es in den Formcheck. Mit Paul Unterleitners Körperfettabteil ist Kienzl zufrieden. Dafür, dass dieser in tiefster Offseason stecke, ist die Form des veganen Athleten noch durchaus vorzeigbar. Auch muskulär hätte sich Oak 2.0 vor allem an Brust, Rücken und Beinbizeps gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen verbessert. Die Schwachstelle bildet, wie bei vielen Bodybuildern, seine hintere Schulter.
Kienzl ehrliche Worte
Auch auf die Frage, wie weit er es natural oder auch unterstützt noch bringen könnte, gibt Stefan Kienzl ehrliche Antworten. Trotz guter Symmetrie und ausreichend vorhandener Masse fehle es der Muskulatur an „Bums“. In der Spitze des naturalen Bodybuildings würde Paul Unterleitner, der 2019 die Profilizenz auf der deutschen Meisterschaft der GNBF gewann, daher schnell an seine Grenzen stoßen.
Mit Glück könnte es in naher Zukunft für die IFBB Pro Card in der Classic Physique reichen. An dieser ist Paul Unterleitner 2019 mit einem vierten Platz im Gesamtsiegerstechen der Austrian OAK knapp vorbeigeschrammt. Damals hatte der Österreicher mit seinem konkurrenzfähigen Auftritt im getesteten Verband für viel Furore gesorgt. Die im Videotitel reißerisch angekündigte Frage nach eventuellem Potenzial für die Mr. Olympia-Teilnahme wird aber nicht gestellt.
Dennoch bietet das Duo ausreichend „Infotainment“. Der ein oder andere Kommentar wünscht schon die dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Kienzl und Unterleitner, der zuletzt von Johannes Luckas betreut wurde.
Ob mit oder ohne Kienzl: Dass die IFBB Pro Card auch für Athleten, die eigentlich im naturalen Bodybuilding beheimatet sind, durchaus im Bereich des Möglichen liegt, hat Unterleitners Wegbegleiter Patrick Teutsch grade 2022 unter Beweis gestellt. Ob der Österreicher seinem Beispiel folgen kann, indem er Kienzls Rat zu mehr Leidensfähigkeit im Training folgt, wird sich in der nächsten Saison zeigen.
(uh) | Titelbild: Youtube
der soll ma ordentlich fresse der Bub