Shaquille O’Neal – von der NBA zum Mr. Olympia

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Shaquille O’Neal und Bodybuilding? Zugegeben, die Überschrift ist reißerisch, ein Wettkampf-Bodybuilder wird aus dem einstigen Basketball-Megastar nämlich gewiss nicht mehr. Eine tiefe Verbundenheit zwischen Shaquille O’Neal und dem renommierten Mr. Olympia Wettkampf besteht aber durchaus.   

Shaquille O’Neal: Das NBA-Schlachtschiff liebt Bodybuilding 

Shaquille O’Neal wurde 1972 in Newark im Bundesstaat New Jersey geboren. Sein Vater arbeitete als Drill Sergeant bei der US-Armee, die Mutter war bei seiner Geburt erst 17 Jahre alt. Shaquille, der übrigens dem Beruf seines Vaters geschuldet sogar einige Zeit im deutschen Fulda zubrachte, fokussierte sich schon früh auf den Sport, für den ihn seine eindrucksvolle Größe prädestinierte: Basketball.

Im Jahr 1992 gab er sein Debut in der NBA. Sogar unter den Hünen der Spitzenliga stach er mit über 130 Kilogramm auf 2,16 Meter hervor. Die Physis des Spielers ist bis heute einmalig in der Basketballgeschichte. Wie ein Schlachtschiff, dabei erstaunlich agil, brachte Shaquille eine beeindruckende Karriere aufs Parkett. 4 NBA-Meisterschaften, ein Olympiasieg, Platz 8 in der ewigen Topscorer-Liste der NBA – um nur einige zu nennen. 2011 zog er sich im Alter von 39 Jahren aus dem Basketball zurück.

Shaquille im Showbusiness

Als Athlet ein Liebling der Presse und Fans, suchte Shaquille auch abseits der Sporthalle die Bühne. So spielte er in zahlreichen Filmen mit, denen er zumeist als Nebendarsteller eine Prise Freakshow verlieh. In When in Rome spielte er sich einfach selbst. Daneben gab er den Synchronsprecher für Charaktere in den Animationsfilmen The LEGO Movie und The Smurfs („Die Schlümpfe“). Auch als Produzent trat er in Erscheinung.

Von Mitte der 90er- bis Anfang der 2000er-Jahre baute Shaquille ein weiteres Standbein als Rapper auf. Er veröffentlichte insgesamt vier Alben, die zumindest in den USA gute Chartplatzierungen erreichten. Rappgrößen wie Ice Cube oder Jay-Z gaben sich an der Seite des NBA-Stars die Ehre.

Social Media kann er natürlich auch: Seinem Instagram-Account @shaq folgen 18,6 Millionen Nutzer in aller Welt. Das zieht natürlich viele Deals an Land – mit Versicherungen, Teleshopping-Sendern und Finanz-Apps, um nur einige zu nennen. Die Wahl seiner Kooperationspartner erscheint, gelinde gesagt, zufällig.

Nach der NBA: Von fit zu fett zu fit

Nach seinem Karriereende legte Shaquille zunächst mehr als 40 Kilo an Gewicht zu – eine Masse, die sich selbst auf seiner Körpergröße nicht verläuft. Schon zu aktiven Zeiten war er kein Kostverächter und lies sich vor allem in der Saisonpause gern gehen, was seine Trainer immer wieder zur Verzweiflung trieb.

Ein Asket am Essenstisch ist er auch heute nicht, was sich in seinen Geschäften und Werbedeals niederschlägt: Er besitzt eine eigene Kette für Geflügel-Fastfood (Big Chicken Shaq), ist Ambassador der Donut-Marke Krispy Kreme und von Oreo und hat eine eigene Kellogs‘s Frosties Special Edition herausgebracht. Dennoch: Nach seinen Gewichtseskapaden hat er die Wichtigkeit von Sport und gesunder Ernährung erkannt.

Shaquille arbeitet mittlerweile mit dem IFBB-Pro und zweifachen Mr. Olympia-Teilnehmer Roc Shabazz zusammen – der in seiner Funktion übrigens nicht profan als Personal Trainer, sondern als „Chief Fitness Officer“ im O’Neal-Imperium bezeichnet wird. Durch regelmäßiges Kraft- und Cardiotraining konnte Shaquille einen seinem Alter entsprechend beachtenswerten Körper aufbauen.

Seine Lieblingsübung sei das Bankdrücken, für den Fettabbau setzt er auf Schwimmen und Radfahren – die Knie verkraften nach vielen schwergewichtigen Jahren in der NBA keine Joggingeinheiten mehr. Sein Fitnesslevel reichte sogar für ein Debut im Ring der Wrestling-Promotion AWE im Frühjahr 2021.

Mit seiner Marke NovexBiotech verkauft er recht kostspielige Supplemente zur Ankurbelung der natürlichen Testosteron- und Wachstumshormon-Produktion. Zielgruppe: Herren im mittleren Alter, die es noch einmal wissen wollen. So wie er selber – Shaquille ist das Vorher-Nachher-Bild seiner eigenen Firma.

Mr. Olympia: Mit Shaquille O‘Neal aus der Bubble

Um sinkenden Zuschauerzahlen entgegenzuwirken schuf das Mr. Olympia-Komitee 2019 die Stelle des Ehrenbotschafters. Die Rolle wurde an verschiedene Weltstars außerhalb der Fitness-Blase vergeben, unter anderem an Mark Wahlberg und Shaquille O’Neal. Der bekennende Bodybuilding-Fan war schon zuvor ständiger Stammgast auf der Zuschauertribüne in Las Vegas und promotete den Wettkampf in den sozialen Medien.

Ob die neuen Marketingansätze des strauchelnden Mr. Olympia Früchte tragen, lässt sich angesichts von Zahlen schnell und einfach beurteilen. Die Halle war zum Finale restlos ausverkauft. Die Zugriffe beim Livestream (PAY PER VIEW) brachen alle bisherigen Rekorde. Mit Shaquille O’Neal haben die Veranstalter in jedem Fall einen, wortwörtlich, ganz Großen der Sportgeschichte mit ins Boot geholt. Man darf sich schon jetzt auf das Olympia-Wochenende 2022 freuen.

Autorin: Ulrike Hacker / Bilder: allelitewrestlingDR. SHAQUILLE O’NEAL Ed.D.Phil HeathMr. Olympia LLCFLEX MagazineJade CargillArnold Schwarzenegger

 

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