Deshalb hat Nick Walker die Pittsburgh Pro 2025 verloren

Die Pittsburgh Pro 2025 war die sportliche Rückkehr von Nick Walker, nachdem er im vergangenen Jahr kurz vor dem Mr. Olympia seine Vorbereitung abbrechen musste. Sein Körper habe nicht mehr so reagiert, wie er dies gewohnt sei, und der IFBB Pro musste sich neu sammeln. Im Vorfeld der Pittsburgh Pro zeigte sich der Olympia-Athlet selbstbewusst, musste sich letztlich am Wettkampftag jedoch Derek Lunsford geschlagen geben. Nun erklärte Tyler Manion, warum Nick Walker die Pittsburgh Pro 2025 nicht gewonnen hatte.

Wurde Nick Walker betrogen?

Unmittelbar nach dem Wettkampf kochten die Emotionen im Internet hoch. Während einige Fans die Entscheidung nachvollziehen konnten, sprachen andere von Betrug und dass man Nick Walker den Sieg gestohlen habe. Bereits in den vergangenen Tagen äußerten sich verschiedene Persönlichkeiten aus der Bodybuilding-Öffentlichkeit. Der Tenor war stets derselbe: Das Ergebnis hätte auch andersherum ausgehen können, sei letztlich jedoch vertretbar gewesen.

Jetzt meldete sich vier Tage nach dem Wettkampf Tyler Manion zu Wort. Bevor er damit begann, die beiden Top-Athleten des Abends in den einzelnen Posen zu vergleichen, ging er auf die öffentlichen Vorwürfe ein. Seiner Ansicht nach würden Begriffe wie „Politik“ oder „Robbery“ manchmal zu schnell ausgesprochen werden. Insbesondere „Robbery“ sei in so einem Fall, bei dem beide Athleten extrem eng beieinander liegen, nicht gerechtfertigt.

Ebenso sei aus Sicht des Vize-Präsidenten auch „Politik“ kein valides Argument. Nick Walker habe eine der größten Fanlager in der Bodybuildingcommunity. Mit Blick auf den Mr. Olympia 2025 wäre es die deutlich bessere Storyline gewesen, wenn er Derek Lunsford an diesem Abend geschlagen hätte. Doch solche Überlegungen würden die Judges nicht beeinflussen.

Derek Lunsford vs. Nick Walker: Pose für Pose

Dennoch verstehe Tyler Manion, warum die Emotionen nach solchen Entscheidungen hochkochen. Letztlich würde dies auch verdeutlichen, wie sehr die Leute sich für den Sport interessieren. Das Kampfgericht habe es sich an diesem Abend aber keinesfalls einfach gemacht. Nachdem klar war, dass die Top 2 nach Vorwahl und Finale punktgleich war, holte man beide Athleten nochmals für einen letzten Vergleich heraus. Beide seien darüber rechtzeitig informiert worden.

Dennoch ließe es sich über den Verlauf eines Wettkampfes hinweg nicht verhindern, dass ein Körper sich innerhalb von Minuten verändert. In diesem Fall sei Nick Walker zum Ende der Pittsburgh Pro 2025 flacher geworden, was im Laufe des Wettkampfes einen Unterschied ausgemacht habe. Dies ändere nichts daran, dass auch dieser finale Vergleich denkbar eng gewesen sei.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Front Biceps auf der Pittsburgh Pro 2025 – Bild: Instagram

Den Anfang macht die Front Double Biceps, die klar an Derek Lunsford gegangen sei. Nick Walker habe zwar seine Beine verbessern können, doch die schmale Taille des Arnold Classic Champs habe hier den Ausschlag gegeben. Das Gleiche gelte auch für die Front Lat Pose, die schlichtweg die schlechteste Pose von Nick Walker sei.

Enger Kampf zwischen den Top 2

In der seitlichen Brustpose würde Nick Walker hingegen seinen ersten Punkt sammeln. Auch wenn dieser eine nicht ganz so gute Brustentwicklung wie Derek Lunsford vorweisen könne, habe der Arnold Classic Champ im Vergleich zum Wettkampf in Ohio geschwächelt, sodass die Pose letztlich an den Herausforderer gegangen sei.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Side Chest Pittsburgh Pro 2025 – Bild: Instagram

Ähnliches gelte für die Back Double Biceps, die normalerweise eine sichere Bank für den ehemaligen Olympia-Sieger Derek Lunsford sei. An diesem Abend habe er diese Pose jedoch nicht optimal gestellt, sodass Nick Walker seine Chance nutzen konnte und insgesamt den besseren Eindruck hinterlassen habe. Die Back Latspread habe Derek Lunsford wiederum um Haaresbreite für sich entscheiden können.

Derek Lunsford vs. Nick Walker BDB – Bild: Instagram

Die seitliche Trizeps-Pose sei ebenso wie die bisherigen Posen denkbar eng gewesen. Der Arnold Champ habe den Bauch gut unter Kontrolle gehabt, wenn auch dieser nicht so definiert wie auf der Arnolds war.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Trizepspose – Bild: Instagram

Insgesamt erinnere der Look jedoch wie einst die seitliche Trizeps von Jay Cutler, die eine der besten der Bodybuildinggeschichte gewesen sei. Nick Walker habe hingegen offenbar Probleme mit der Flexibilität, sodass er schmaler wirkt, als es eigentlich der Fall sein könnte. Dadurch wirkt die Mittelpartie breiter und der Arm dünner, als es Nick Walker möglich sei.

Nick Walker hat seinen Status als Olympia-Aspirant untermauert

In der Bauch-Beine-Pose habe der letztjährige Olympia-Dritte es hingegen hinbekommen, dass seine Beine breiter wirkten als in anderen Posen. Dennoch konnte Nick Walker insbesondere aufgrund der besseren Bauchmuskeln überzeugen und holte sich diesen Vergleich.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Bauch-Beine – Bild: Instagram

Die finale Most Muscular Pose ist schließlich Nick Walkers stärkste Pose und gleichzeitig Derek Lunsford schwächste Pose, sodass es hier gar keine Diskussion gibt, an wen die Wertung hier geht. Damit hätte jeder Athlet vier Posen für sich entschieden.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Most Muscular – Bild: Instagram

Tyler Manion würde in solchen Fällen den Gesamteindruck berücksichtigen, was in diesem Fall für Nick Walker das bessere Ende hätte. Derek Lunsford hätte hingegen über den gesamten Wettkampf hinweg auch zwischen den Posen die bessere Bauchkontrolle, was andere Judges wiederum stärker berücksichtigen würden.

Letztlich sei auch dieser finale Vergleich mit nur einer Stimme mehr an Derek Lunsford gegangen, was insgesamt vertretbar sei. Nick Walker habe jedoch in jedem Fall bewiesen, dass er zu den Titelkandidaten beim nächsten Olympia gehöre. Dass der 30-Jährige die erneute Qualifikation holen wird, sollte spätestens nach diesem Wochenende niemand mehr bezweifeln.

Titelbild: Instagram

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