Wenn Terrence Ruffin an diesem Wochenende bei der Pittsburgh Pro 2025 auf die Wettkampfbühne zurückkehren wird, dürften alle Blicke auf dem US-Amerikaner liegen. Obwohl er für den letztjährigen Olympia qualifiziert war, verzichtete der zweifache Vize-Meister auf eine Teilnahme, um einen ausgiebigen Aufbau umzusetzen. Kurz vor seinem ersten Wettkampf nach gut 1,5 Jahren greift Terrence Ruffin jedoch noch zu sehr speziellen Methoden, um das Gewichtslimit auszureizen.
Kometenhafter Aufstieg, der ins Stocken geriet
Mit gerade einmal 165 cm zählt Terrence Ruffin zu den eher kleinen Athleten. Der Anfang 30-Jährige wirkt auf der Bühne fast schon filigran und kann dennoch aufgrund einer besonders ansprechenden Linie und einem hervorragenden Posing regelmäßig überzeugen. Nachdem er auf seinen ersten drei Olympias nicht die Top 3 knacken konnte, begann 2020 der sportliche Aufstieg.
Dem zweiten Platz auf seiner ersten Arnold Classics folgte der Vize-Titel beim Mr. Olympia. Nur Chris Bumstead konnte Terrence Ruffin schlagen, der sich im Anschluss in Abwesenheit des Kanadiers zweimal den Titel auf der Arnold Classic sichern konnte. Damit ist er bis heute alleiniger Rekordhalter des prestigeträchtigen Wettkampfs. Dennoch verliefen die letzten zwei Olympia-Teilnahmen nicht, wie erhofft.
Beim Mr. Olympia 2022 wurde er als Vize-Olympia auf den sechsten Rang zurückgeworfen. Ein Jahr später konnte er sich lediglich auf den fünften Platz verbessern, sodass der Classic Physique Profi sich für eine längere Auszeit entschied. Ende letzten Jahres kündigte er schließlich seine Rückkehr auf die Wettkampfbühne an und hatte dabei insbesondere den aktuellen Arnold Classic Sieger Mike Sommerfeld als größten Konkurrenten vor Augen.
Terrence Ruffin greift zu Tricks für das Gewichtslimit
An diesem Wochenende will Terrence Ruffin vor den Augen von Jim und Tyler Manion aus der Wettkampfpause zurückkehren. Dabei wird er unter anderem mit Josema Beast einen starken Konkurrenten haben, was den Wettkampf umso spannender macht. Doch nicht nur die Pittsburgh Pro scheint den IFBB Pro zu beschäftigen.
Terrence Ruffin erklärte bei seiner Comeback-Ankündigung, deutlich an Muskelmasse dazugewonnen zu haben. Wie schwer er tatsächlich eingewogen wird, ist noch unklar. Der IFBB Pro griff im Vorfeld aber offenbar zu allen möglichen Tricks, um das Gewichtslimit der Classic Physique möglichst auszureizen.
In der Vergangenheit erklärte die IFBB, dass Profis in Zukunft auf ein paar Wettkämpfen vermessen werden sollen und anschließend ein Durchschnittswert gebildet wird, der als offizielle Größe das erlaubte Gewicht festlegt. Diese Messungen hat Terrence Ruffin offensichtlich bislang nicht beisammen, dann im Vorfeld der Pittsburgh Pro ließ der Classic Physique Athlet sich aushängen, um an Körpergröße zu gewinnen.
Streckung der Wirbelsäule für mehr Körpergröße?
Die Körpergröße eines Menschen verändert sich über den Tag hinweg. Grund hierfür sind die Bandscheiben, welche Flüssigkeit speichern und aufgrund des Drucks während des aufrechten Gangs zunehmend an Volumen verlieren. Dies kann im Vergleich zu einer morgendlichen Messung abends einige Zentimeter ausmachen.
Das Entwässern vor einem Bodybuildingwettkampf kann diesen Effekt verstärken. So ist es möglich, dass ein Athlet einen halben oder sogar einen Zentimeter weniger eingemessen wird, als es in der Offseason zur gleichen Zeit der Fall wäre. Ein Strecken der Wirbelsäule, wie Terrence Ruffin es umsetzt, kann den Effekt etwas umkehren.

Die Wirkung ist zwar nicht von langer Dauer, doch wenn dies unmittelbar vor der Messung getan wird, ist es durchaus möglich, ein wenig Spielraum dazuzugewinnen, um die entscheidenden Millimeter für die nächstgrößere Kategorie zu erhalten. Terrence Ruffin wird dies vermutlich mit Blick auf die Zukunft gemacht haben, um in Zukunft das Gewichtslimit weiterhin maximal ausreizen zu können.
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