Während die Dubai Pro 2025 ein imposantes Line-up zu bieten hatte, galt die parallel ausgetragene Huanji China Pro 2025 im Voraus als mögliche Gelegenheit, auf vergleichsweise einfachem Wege die Olympia-Qualifikation im Schwergewicht zu holen. Entsprechend zog es einige nicht-asiatische Athleten ins Reich der aufgehenden Sonne, wobei auch der Wettkampf in China seine eigenen Geschichten zu schreiben wusste.
Brasilianer verlässt Open Bodybuilding – Spanier erleidet Magenprobleme
Als im Vorfeld bekannt wurde, dass Marcello De Angelis nach Peking gereist war, hatten viele Fans den hochveranlagten Südamerikaner als einen der möglichen Titelgewinner auf dem Schirm. Doch wenige Tage vor dem Wettkampf gab der Brasilianer bekannt, vom Open Bodybuilding in die Classic Physique zu wechseln. Dort hatte er ursprünglich auch seine Profi-Karriere starten wollen, war beim ersten Wettkampf jedoch am Gewichtslimit gescheitert.
Als dann die Teilnehmerlisten für die Huanji China Pro 2025 veröffentlicht wurden, fehlte der Name Marcello De Angelis jedoch gänzlich. Was zunächst wie ein organisatorisches Problem wirkte, blieb letztlich unverändert: Obwohl sich der IFBB Pro in China aufhielt, ging er weder im Open Bodybuilding noch in der Classic Physique an den Start. Ein anderer Athlet musste hingegen unfreiwillig auf seinen Start im Schwergewichtsbodybuilding verzichten.
Der Spanier Joan Pradells hatte sich auf den Weg nach Asien gemacht, um dort um die Olympia-Qualifikation zu kämpfen. Nachdem er bei seinem Pro-Debüt 2023 auf der Empro Classic den siebten Rang erreicht hatte, wollte der Südeuropäer in China deutlich verbessert auf die Bühne zurückkehren. Wenige Stunden vor dem Wettkampf musste sich der IFBB Pro jedoch aufgrund akuter Magen-Darm-Probleme medizinisch behandeln lassen. Dies führte dazu, dass ihm eine Teilnahme am Wettkampf auf ärztlichen Rat hin untersagt wurde.
Chenglong Shen gewinnt Huanji China Pro 2025
Deutlich besser verlief die Reise nach Peking für den Italiener Andrea Presti, für den das Wettkampfjahr 2024 Höhen und Tiefen bereithielt. Gleich dreimal verpasste er zunächst mit dem zweiten Rang nur knapp seine dritte Olympia-Qualifikation. In Prag wurde er dann im Prejudging vollständig übersehen und offiziell auf dem achten Rang geführt. Die anschließende Bigman Spain Pro 2024 verlief ebenso wenig erfolgreich, sodass der Südeuropäer sein Glück nun in China versuchte.

Im ersten Call-out mit fünf Athleten wurde der Open-Bodybuilder in die Mitte des Vergleichs gestellt – ein gutes Zeichen. Sein größter Konkurrent sollte an diesem Wochenende Chenglong Shen werden. Der Chinese hatte 2022 in Shanghai seine Pro Card gewonnen und präsentierte sich zuletzt mit knapp 130 Kilogramm.

Im finalen Call-out wurden die beiden Kontrahenten schließlich gemeinsam im Vierervergleich in die Mitte geholt. Während die Europäer bis zum Finale auf einen Sieg von Andrea Presti hofften, wendete sich letztlich das Blatt. Chenglong Shen ist der erste Chinese, der die Olympia-Qualifikation im Open Bodybuilding holte.
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