Wie Du nach einer Steroidkur keine Muskelmasse mehr verlierst – Teil 2

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Wie Du nach einer Steroidkur keine Muskelmasse mehr verlierst – Teil 2

Teil 1 des „Wie Du nach einer Steroidkur keine Muskelmasse mehr verlierst“ geht’s hier.

Wann immer Steroide abgesetzt werden, neigen die Muskeln dazu zu schrumpfen. Es kann frustrierend sein zu sehen, wie die Zuwächse an Kraft und Masse, die man zu solch einem hohen Preis erzielt hat, dahinschwinden. Steroidzyklus für Steroidzyklus summiert sich so nur ein Bruchteil der Zuwächse auf, während sich die Nebenwirkungen und die Gesundheitsrisiken kontinuierlich multiplizieren. Es ist an der Zeit, diesem Teufelskreis ein Ende zu setzen.

Warum schrumpfen die Muskeln nach einem Steroidzyklus?

Im ersten Teil dieses Artikels haben wir gesehen, dass wenn Steroide abgesetzt werden, die natürlichen Testosteronspiegel niedriger als im Normalzustand sind, während die Muskeln weniger empfänglich für die anabolen Wirkungen von Androgenen sind. Als Resultat hiervon wird die Proteinsyntheserate unterdrückt. Da die Muskeln einer kontinuierlichen grundlegenden Proteindegradierung ausgesetzt sind, wird der Anabolismus in diesem Szenario geringer als der Katabolismus ausfallen. Das Training kann dies durch eine Steigerung der Degradierungsrate sogar noch schlimmer machen. Das Resultat wird eine nicht vollständige Erneuerung des kontraktilen Proteins der Muskulatur sein. Einfach ausgedrückt, wird die Muskelmasse langsam schrumpfen.

Ist die Bekämpfung des Katabolismus die Antwort?

Wenn die Proteinsyntheserate unterdrückt ist, besteht ein Weg, die Masse aufrecht zu erhalten darin, zu versuchen, die Rate der Degradierung zu reduzieren, so dass diese der Rate des Anabolismus entspricht oder niedriger ausfällt. Dies ist zwar keine ideale Lösung, doch wir müssen all die zur Verfügung stehenden Werkzeuge nutzen, während wir darauf warten, dass der Anabolismus wieder mit normaler Rate abläuft. Unsere Aufgabe besteht darin, die primären proteolytischen (Protein zerstörenden) Pfadwege zu attackieren.

Wie kommt ein Muskelabbau zustande?

Die aktuellsten Theorien bezüglich des Muskelabbaus umfassen zwei voneinander getrennte Schritte. Zuerst werden kalziumabhängige Proteasen, die als Calpaine bezeichnet werden, durch trainingsinduzierte Kalzium Lecks heraufreguliert. Jede Muskelzelle enthält Kalzium, welches sich in kleinen Taschen befindet, die als sarkoplasmisches Retikulum bezeichnet werden. Es ist das rapide Ein- und Austreten von Kalzium im sarkoplasmischen Retikulum, welches die Muskelkontraktionen induziert. Wiederholte Kontraktionen induzieren eine Störung dieser hoch regulierten Kalziumbewegung. Kalzium sammelt sich in der Zelle anstatt in seinem Reservoir im sarkoplasmischen Retikulum an. Die erste Konsequenz dieses Verlusts der Homöostase ist die Reduzierung der Kraft, die man nach mehreren ausgeführten Sätzen erlebt. Die zweite längerfristige Konsequenz ist die Heraufregulierung der Aktivität von Calpain. Calpain „schneidet“ große Brocken aus den Myofibrillen, welche als leicht freisetzbare Myofilamente bezeichnet werden. So viel zum ersten Akt.

Zweiter Akt: Diese großen Brocken von Muskelzellen werden dann von einem anderen proteolytischen Mechanismus, der als ATP abhängiger Ubiquitin-Proteasom Pfadweg bezeichnet wird, abgebaut. Ubiquitin ist nur ein Marker für abnormale, denaturierte oder beschädigte Muskelzellen, wie leicht freisetzbare Fasern. Dann wird Proteasom durch diese markierten Proteine aufgrund ihrer Verbindung mit Ubiquitin angezogen. Einmal vom Proteasom attackiert, wird ein beschädigtes Protein in einzelne Aminosäuren zerlegt, welche als Rohmaterial für den Muskelaufbau recycelt  werden können oder aber mit größerer Wahrscheinlichkeit als Abfallprodukte wie Harnstoff ausgeschieden werden. Es ist unnötig extra zu erwähnen, dass eine intensive Trainingseinheit sowohl die Aktivität vom Ubiquitin als auch Proteasom rapide steigert.

Ich kann nicht oft genug hervorheben, dass große Schnitte in den Myofibrillen notwendig sind, damit Ubiquitin und Proteasom agieren können. Wenn wir die Aktionen der Calpaine reduzieren können, dann können wir auch Proteasom am agieren hindern. Wenn die Spaltung der Muskelfasern nicht stattfindet, sind die Myofibrillen gegenüber der katabolen Aktion von Proteasom sehr resistent. Auf der anderen Seite wird eine kleine Beschädigung des kontraktilen Apparats die Wahrscheinlichkeit einer Degradierung durch Proteasom deutlich erhöhen. Wir sollten trotzdem versuchen, die Aktivität von Proteasom zu zähmen. Hierdurch haben wir zwei mögliche Wege zu agieren, um den Katabolismus zu verhindern. Wir werden diese für eine maximale Wirkung kombinieren.

Dantrolen: Die Waffe gegen Calpaine

Wir sollten als erstes versuchen, die normale Funktion des Muskelcalpains zu beeinträchtigen. Da Calpaine durch exzessive Kalziumlecks aktiviert werden, sollten wir dieses Lecken minimieren. Dantrolen ist ein orales Medikament, das zur Klasse der Kalziumkanalblocker gehört (1). Dantrolen ist das spezifischste Mitglied dieser Klasse, was auch der Grund dafür ist, dass es unter Sportlern so beliebt ist. Es wird für gewöhnlich als Muskelrelaxans verwendet. Da die intrazellulare Kalziumausschüttung für die Muskelkontraktionen verantwortlich ist, induziert eine Hemmung dieser Ausschüttung eine Entspannung der Muskeln. Dies reduziert den ATP Bedarf des Muskels, wodurch eine schnellere Regeneration von der trainingsinduzierten Entleerung der ATP Speicher erlaubt wird. Durch eine Hemmung der Kalziumfreisetzung aus dem sarkoplasmischen Retikulum beeinträchtigt  Dantrolen die normale Aktivierung der Calpaine durch das Training.

Dantrolen hat zwei große Fehler. Erstens agiert es an jeden Muskel und nicht nur spezifisch an den trainierten Muskeln, wie wir es gerne für optimale Wirkungen hätten. Zweitens wird es als Muskelrelaxans die Muskelkraft reduzieren, wenn man bei der Dosierung und beim Timing nicht extra vorsichtig ist. Was man möchte ist, dass Dantrolen seine Magie direkt nach dem Training aber nicht während des Trainings entfaltet. Wenn man weniger als eine Stunde lang trainiert, dann kann man Dantrolen vor dem Training einnehmen und die Wirkung wird genau zur gewünschten Zeit einsetzen. Wenn man länger als eine Stunde lang trainiert, dann ist es am besten Dantrolen nach der Hälfte des Trainings einzunehmen. Man sollte mit den 25 mg Tabletten beginnen und die Dosierung langsam auf 200 bis 300 mg pro Tag erhöhen. Es ist ideal, wenn man abends trainiert, da Dantrolen den Schlaf unterstützt (es ist ein entspannender Wirkstoff). Wenn man fahren oder eine Tätigkeit ausführen muss, die der vollen Aufmerksamkeit bedarf, dann sollte man Dantrolen hiervor nicht einnehmen. Da die meisten Menschen jedoch abends trainieren, sollte dies kein Problem darstellen. Wenn man nach dem Training nach Hause fahren muss, sollte man Dantrolen direkt nach dem Training einnehmen, so dass die Wirkung erst einsetzt, wenn man zu Hause und bereit zu Bett zu gehen ist.

Die Ubiquitin-Proteasom Hemmer: The new kids on the block.

Nachdem wir die “normale “ Aktivität der Calpaine beeinträchtigt haben, sollten wir uns nun Ubiquitin zuwenden. Bis jetzt ist die Verfügbarkeit der ATP abhängigen Ubiquitin-Proteasom Hemmer bestenfalls sehr begrenzt. Ich bin mir sicher, dass sich der Leser sehr viel besser fühlen wird, wenn er hört, dass neuere und wirkungsvollere Hemmer bald verfügbar sein werden. Doch was können wir bereits jetzt tun? Das bis jetzt effektivste Medikament heißt Torbafyllin [2]. Ein weiteres gutes heißt Amrinon. Beide sind wahrscheinlich nur schwer erhältlich, weshalb ich ein drittes Medikament namens Pentoxifyllin, das leichter erhältlich ist, vorschlagen werde. Auch wenn es weniger wirkungsvoll als Torbafyllin ist, wird Pentoxifyllin den Muskelkatabolismus trotzdem durch eine Beeinträchtigung der Proteasom Aktivität reduzieren.

Einige Studien haben gezeigt, dass Pentoxifyllin und Amrinon während Krankheiten die Unterdrückung des Anabolismus in der Skelettmuskulatur verhindern (3). Ich würde auf diese Wirkung während der Phase nach Beendigung eines Steroidzyklus jedoch nicht zu sehr zählen.

Pentoxifyllin kann in mehreren Formen verwendet werde. Es gibt injizierbare Darreichungsformen, doch im Allgemeinen wird dieser Wirkstoff in Form von Infusionen verabreicht. Diese Darreichungsform enthält eine Menge Wasser und nur wenig des aktiven Inhaltsstoffes, wodurch die Anwendung recht unpraktisch wird. Die orale Darreichungsform existiert sowohl in normaler als auch zeitversetzter Form, wobei die Letztere zu bevorzugen ist. Bei 400 mg pro Tablette wird man mindestens 4 bis 6 Tabletten pro Tag benötigen. Auch wenn ich bis jetzt noch keine Nebenwirkungen von Pentoxifyllin beobachten konnte, sollte man mit einer Tablette pro Tag beginnen und die Dosierung hiervon ausgehend schrittweise erhöhen.

Insulin und das Proteasom

Die antikatabolen Wirkungen von Insulin sind gut bekannt. Insulin wirkt zum Teil über eine Veränderung der normalen Aktivität das Ubiquitin-Proteasom Pfadweges. Wir beginnen nun die Skizze eines wirkungsvollen antikatabolen Stacks zu entdecken, da Insulin die wünschenswerten Wirkungen von Pentoxifyllin verstärkt.

Amrinon und Fettabbau

Amrinon ist nicht nur ein wundervolles Medikament für die Muskeln, sondern es ist auch ein magisches Molekül für den Fettabbau. Es handelt sich hierbei um einen spezifischen Phosphodiesteras III Hemmer. Es ist genau diese spezifische Phosphodiesteras, die Insulin im Fettgewebe aktiviert, um einen Fettabbau zu verhindern. Dies bedeutet, dass man durch die Verwendung von Amrinon selbst dann Fett verlieren kann, wenn man Insulin verwendet. Die Kombination von Amrinon mit Insulin erlaubt es dem Anwender, die katabole Aktivität des Ubiquitin-Proteasom Pfadwegs zu reduzieren, während gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für einen Fettaufbau sinkt.

Clenbuterol und Katabolismus

Mehrere Wissenschaftler haben darüber spekuliert, dass Clenbuterol bei Tieren ein Muskelwachstum durch eine Reduzierung der Proteindegradierung induziert. Eine Studie konnte in der Tat zeigen, dass Clenbuterol dazu in der Lage war, die Expression von Ubiquitin zu reduzieren (4). Eine neuere Studie zeigte jedoch, dass Clenbuterol unglücklicherweise dazu in der Lage ist, die Proteasom Aktivität zu steigern. Aus demselben Grund wurde spekuliert, dass Clenbuterol die Aktivität von Calpainen reduzieren könnte. Ich bezweifle jedoch, dass dies bei Menschen der Fall ist, da hohe Clenbuterol Dosierungen den Muskelkater eher verstärken als in zu reduzieren, wie man dies bei einer Reduzierung der Aktivität von Calpainen erwarten würde. Neue Studien unterstützen meine Beobachtungen, da gezeigt werden konnte, dass Clenbuterol die grundlegenden intrazellularen Kalziumlecks vergrößert, was erklärt, warum es bei der richtigen Dosierung auch völlig ohne Training einen Muskelkater hervorrufen kann. Als Resultat hiervon würde ich Clenbuterol Anwendern raten, Clenbuterol für eine Maximierung der Auswirkungen auf die Muskelmasse in Kombination mit Dantrolen, Amrinon/Pentoxifyllin und Insulin zu verwenden.

Gibt es eine effektive und billige Alternative, um den Anabolismus zu steigern?

Nachdem wir auf der katabolen Seite des Muskelproteinumsatzes herumgespielt haben, sollten wir dem Anabolismus einen Kickstart geben. Eine der wirkungsvollsten anabolen Wirkstoffe ist gleichzeitig der am häufigsten vernachlässigte und verschmähte Wirkstoff. Steroide sind bereits so lange verfügbar, dass Bodybuilder nicht erkennen, dass sie in Wirklichkeit nur geringfügig anabole Wirkstoffe für die Muskeln sind. Viele andere Wachstumsfaktoren, die von den Muskeln selbst produziert werden, sind sehr viel wirkungsvoller.

Prostaglandine

Zu den wirkungsvollsten Wachstumsfaktoren, die lokal in den Muskeln produziert werden, gehören die Prostaglandine. Diese Quasi-Hormone verwenden Fett als ihr Rohmaterial. Es existieren mehrere Klassen von Prostaglandinen. Wir werden uns hauptsächlich auf das wirkungsvollste Prostaglandin – Prostaglandin F2 alpha oder kurz PGF2 – konzentrieren.

Wenn man den Muskelzellen PGF2 zuführt, dann löst man eine sehr starke anabole Reaktion aus. PGF2 wird von Tierärzten seit Jahre nicht nur dazu verwendet, Tiere schwanger werden zu lassen, sondern auch, um sie wachsen zu lassen. Ein paar Wagemutige kamen auf die Idee, dass wenn dieser Wirkstoff Tiere muskulöser macht, auch Bodybuilder durch seine Anwendung massiger werden könnten. Dies war ein großer Vertrauensvorschuss, da viele Wirkstoffe bei Tieren wundervolle Wirkungen entfalten, bei Bodybuildern jedoch kläglich versagen. Clenbuterol ist ein gutes Beispiel hierfür: ultra potent bei Tieren, aber beim Menschen nicht wirklich wirkungsvoll. Erstaunlicherweise bewirkte PGF2 jedoch wahre Wunder.

WARNUNG:

Was wir an dieser Stelle offenlegen möchten, ist nur für Männe wahr. Frauen werden von dem, was weiter unten beschrieben wird, nicht profitieren. Darüber hinaus sollten Frauen diesen Wirkstoff NIEMALS anrühren, da dieser schwere Schmerzen im Bereich der Eierstöcke induzieren wird. Da Männer keine Eierstöcke haben, ist dies etwas, das ihnen nicht passieren wird.

PGF2 und Anabolismus

Viele Studien haben eine anabole Wirkung von PGF-2 in der Skelettmuskulatur von sowohl Menschen als auch Tieren demonstriert. Paradoxerweise ist die PGF-2 Anwendung immer noch auf Elitebodybuilder beschränkt und niemand ist gewillt, diesen wertvollen Vorsprung preiszugeben. Eine der erstaunlichsten Wirkungen von PGF-2 ist, dass es den größten Teil der anabolen Wirkungen von Insulin vermittelt. Durch die Verwendung von PGF-2 kann man sehr viel weniger Insulin verwenden und eine sehr viel stärkere muskelaufbauende Wirkung erzielen.

pastedGraphic_2.pngPGF2 alpha Molekül

 

PGF2 und schwache Körperteile

Die wichtigste Regel besteht bei der PGF-2 Anwendung darin, diesen Wirkstoff so weit wie möglich von den Eingeweiden entfernt zu injizieren. PGF-2 induziert eine sehr starke Kontraktion der Eingeweide und der Blase (beides glatte Muskeln). Der primäre Kandidat für eine Injektionsstelle ist die vordere Schulter. Durch wiederholte Injektionen in die Schultern endeten Bodybuilder bald mit übermäßig entwickelten vorderen Schultermuskeln. Sie sahen aus wie wandelnde Affen. Der Rest ihres Körpers wuchs auch- jedoch nicht so schnell wie die Muskeln, die sich am nächsten an der Injektionsstelle befanden.

Dies bedeutet, dass man, wenn man einen schwachen Muskel entwickeln möchte, nur PGF-2 in diesen injizieren und ihm beim Wachsen zuschauen muss. Wir sprechen hier von einem echten Muskelwachstum und keiner künstlichen Schwellung, wie sie durch Esiclene oder Synthol induziert wird. Die Waden sind eine Muskelgruppe der Wahl. Selbst wenn die Waden unabhängig von der verwendeten Menge an Steroiden und Training nicht wachsen wollten, wird PGF-2 dieses Problem lösen. Nach einem einzigen PGF-2 Anwendungszyklus werden nicht ansprechende Waden beginnen sowohl auf Training als auch auf Steroide anzusprechen – und das selbst dann, wenn sie dies zuvor nie getan haben.

Das lokale Muskelwachstum, das durch PGF-2 induziert wird, mag magisch erscheinen, doch es gibt hierfür eine einfache Erklärung. Der Lebenszyklus des injizierten PGF-2 ist schrecklich kurz (Minuten). Das meiste hiervon wird in den Lungen zerstört. Wenn man es z.B. in seine rechte Wade injiziert, wird dieser Muskel einer maximalen Konzentration von PGF-2 ausgesetzt sein. Da das Prostaglandin schnell aus der Wade ins Blut gelangt, wird es schnell die Lunge erreichen, wo das meiste hiervon zerstört wird. Das, was vom PGF-2 übrig bleibt, wird gleichmäßig im ganzen Körper verteilt. Dies bedeutet, dass die anderen Muskeln einer sehr viel geringeren anabolen Wirkung von PGF-2 ausgesetzt sein werden. Wenn man also nicht gerade einen in seiner Entwicklung zurückhängenden Muskel zum Wachsen bringen möchte, sollte man deshalb die Injektionsstellen regelmäßig rotierend wechseln, was – wie wir noch sehen werden – kein Problem darstellt.

PGF2 sollte nicht mit Steroiden verwechselt werden

Der Leser wird wahrscheinlich bereits erkannt haben, dass PGF-2 das Muskelwachstum auf eine radikal andere Art und Weise als Steroide produziert – auch wenn ich nicht verschweigen werde, dass ein Teil der anabolen Aktionen von Androgenen durch eine lokale Ausschüttung von PGF-2 vermittelt werden. Die Art und Weise, auf die PGF-2 verwendet werden sollte, ist deshalb radikal anders als die Verwendung von Androgenen. Man injiziert oder schluckt letztere ab und zu und wartet darauf, dass das Wachstum stattfindet. Dies ist bei PGF-2 nicht der Fall. Der größte Nachteil ist genau diese schwierige Art der Verabreichung. Steroide überleben nach der Injektion mehrere Tage lang im Körper. PGF-2 wird nur wenige Minuten lang überleben, auch wenn seine stimulierende Wirkung auf den Anabolismus weitaus länger (Stunden) anhält. Dies bedeutet, dass regelmäßige Injektionen zwingend notwendig sind. Idealerweise wäre dies fünfmal täglich, jeweils 30 Minuten nach den Mahlzeiten.

Man wird außerdem bemerken, dass man in dem Muskel, in den man das PGF-2 injiziert hat, fast sofort nach der Injektion einen Muskelkater verspüren wird. Wenn man in diesem Muskel bereits durch das Training einen Muskelkater hatte, dann kann das schmerzvolle Erlebnis sehr intensiv werden. Man wird die Injektion definitiv nicht an derselben Injektionsstelle wiederholen wollen, weshalb ein rotierender Wechsel der Injektionsstellen notwendig wird. Aus demselben Grund wird man feststellen, dass man nicht in einen Muskel injizieren und diesen Muskel anschließend trainieren kann. PGF-2 ist schmerzfördernd. Aus diesem Grund ist das Timing der Injektionen von entscheidender Bedeutung. Man sollte mindestens 2 bis 3 Tage nach dem Training eines Muskels warten, bevor man PGF-2 in diesen Muskel injiziert. Danach wird man 24 Stunden warten müssen, bevor man diesen Muskel trainieren kann. Wenn man in einem Muskel bereits einen Muskelkater verspürt, würde ich davon abraten, in diesen Muskel zu injizieren, so lange dieser schmerzt.

Man wird außerdem lernen, dass es angenehmer ist, in den äußeren Teil eines Muskels als in den inneren Teil eines Muskels zu injizieren. Es ist z.B. weniger schmerzhaft, in den äußern Muskelkopfs des Trizeps zu injizieren, als den inneren Muskelkopf, der den Latissimus berührt, als Injektionsstelle zu verwenden. Einige Muskeln wie die Bizeps, der Rücken, usw. sind gegenüber der Schmerzen, die PGF-2 induziert, besonders empfindlich.

Wie sieht es mit dem Fett aus: PGF2 vs. DNP?

Wir bekommen immer wieder erzählt, dass DNP der stärkste erhältliche thermogene (die Körpertemperatur erhöhende) Wirkstoff ist. Ich zweifle diese Aussage an. Man sollte sich einmal PGF-2 injizieren und danach zehn Minuten warten und man wird bemerken, dass man heftig schwitzt. Die Körpertemperatur wird in der Tat so stark ansteigen, dass man sich zwar selbst kalt fühlt, aber ein Außenstehender Angst bekommen wird, weil man sich so heiß anfühlt. Durch eine Erhöhung der Körpertemperatur wird PGF-2 Fett mit einer beschleunigten Rate verbrennen. Darüber hinaus mögen es die Fettzellen im Gegensatz zu Muskelzellen überhaupt nicht, PGF-2 ausgesetzt zu sein. Als Resultat hiervon sterben sie ab. Man sollte sich diesen Satz dick anstreichen: anders als eine klassische Diät, welche die Fettzellen schrumpfen lässt, tötet PGF-2 Fettzellen ab. Mit PGF-2 kann man seinem überschüssigen Fettgewebe auf Wiedersehen sagen.

Wie sieht es mit der Kombination von Steroiden mit PGF2 aus?

Wenn PGF2 so wirkungsvoll ist, warum sollte man es dann nicht mit Steroiden kombinieren, um eine maximale Wirkung zu erzielen? Es sieht nach einer guten Idee aus – zumindest so lange, bis man es ausprobiert. PGF-2 potenziert die Wirkung von Androgenen auf die Muskeln, was vermutlich über eine Erhöhung der Androgenrezeptordichte geschieht. Zusätzlich hierzu steigern Steroide die Wirkung von PGF-2, was vermutlich auf einer Erhöhung der Dichte von PGF-2 Rezeptoren in den Muskeln beruht. Aus diesem Grund wird man mit einer Kombination enden, die einfach zu stark ist.

Nach zwei oder drei Tagen der PGF-2 Anwendung wird man bemerken, dass die Muskeln sehr straff werden. Man kann keine härteren Muskeln als die Muskeln von PGF-2 Anwendern finden. Es sieht toll aus und fühlt sich auch toll an – jedoch nur so lange, bis man versucht zu trainieren. Nach drei oder vier Wiederholungen mit einer leeren Stange werden die Muskeln so stark aufgepumpt sein, dass man nicht mehr dazu in der Lage ist, sich zu bewegen. Die Trainingsgewichte werden in der Tat mit großer Wahrscheinlichkeit ernsthaft sinken. Ich habe jemanden beobachtet, der normalerweise 3 Wiederholungen Bankdrücken mit 230 Kilo ausführen konnte und der nach einer Woche der (ernsthaften) PGF-2 Anwendung in Kombination mit Steroiden nach 6 Wiederholungen Bankdrücken mit 60 Kilo keine weitere Wiederholung mehr ausführen konnte. Man sollte sich hierüber jedoch keine Sorgen machen – die Muskeln werden trotzdem wachsen und man wird dazu in der Lage sein, das schwere Training wieder aufzunehmen, sobald man mit der Anwendung von PGF-2 aufgehört hat. Dieser Pumpeffekt fällt zu übertrieben stark aus, wenn man Steroide in Kombination mit PGF-2 verwendet. Aus diesem Grund ist es am besten Prostaglandine für das Muskelwachstum einzusetzen, wenn man keine Steroide verwendet.

Ist PGF-2 sicher?

Die Antwort ist ganz klar nein, doch selbiges gilt auch für die Verwendung von Steroiden, Insulin, Clenbuterol, usw. Nebenbei bemerkt ist PGF-2 bei jedem Dopingtest absolut unsichtbar. Welche Arten von Nebenwirkungen kann man erwarten? Die erste Nebenwirkung – wenn wir die Erhöhung der Körpertemperatur außen vor lassen – besteht darin, dass es den Verdauungstrakt entleert. Man sollte also sicherstellen, dass man uneingeschränkten Zugang zu einer Toilette hat. Dies wird etwa 20 Minuten lang andauern. Was man absolut vermeiden sollte, ist PGF-2 in eine Vene zu injiziere. Man sollte deshalb zuerst lernen zu aspirieren. PGF-2 wird intramuskulär mit einer Insulinnadel injiziert, falls man schlank genug hierfür ist. Die Injektion wird höllisch weh tun und dieser Schmerz wird sehr lange anhalten (bis zu einer Stunde), wenn man in eine Vene injiziert. Man kann außerdem das Gefühl in Hals haben, dass man eine Erkältung hat. Dies beruht auf der gefäßverengenden Wirkung, die PGF-2 in der Lunge entfaltet. Auch Erbrechen gehört zu den berichteten Nebenwirkungen, doch ich habe noch nie gehört, dass dies bei Männern auftritt.

Dosierungen

Man sollte mit einer recht niedrigen Dosierung (ein halbes Milligramm) beginnen und sehen, was passiert. Von dieser Anfangsdosierung ausgehend, steigert man die Dosierung sehr langsam. Danach ist nur der Himmel die Grenze. Man kann das injizieren, was normalerweise für mehrere Kühe benötigt wird und dies überleben, doch man kann mir glauben, wenn ich sage, das man das nicht durchmachen möchte. Man sollte nicht vergessen, dass die Ampullen im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen. Wenn man noch keine Erfahrung mit PGF-2 hat, dann sollte man aus Gründen der Einfachheit die natürliche Form und kein Analogon wählen. PGF-2 Analoga haben im Vergleich zu normalem PGF-2 den Vorteil, dass sie eine längere Halbwertszeit besitzen und weniger Nebenwirkungen hervorrufen, doch einige von ihnen besitzen keine anabolen Eigenschaften, während andere wirkungsstärker als normales PGF-2 sind. Man sollte also lieber kein Risiko eingehen.

Als Zusammenfassung möchte ich das wiederholen, was Dan Duchaine einst über Steroidanwender gesagt hat:

PGF-2 Anwender:  Gesund? Wer weiß… Massig und schlank? Ja !

Referenzen:

  1. Louis CF. 1997. Dantrolene inhibition of sarcoplasmic reticulum Ca2+ release by direct and specific action at skeletal muscle ryanodine receptors. J Biol Chem. 272: 26965.
  2. Attaix D. 1997. Expression of subunits of the 19S complex and of the PA28 activator in rat skeletal muscle. Mol Biol Rep. 24: 95.
  3. Breuille M. 1993. Pentoxifylline decreases body weight loss and muscle protein wasting characteristics of sepsis. Am J Physiol. 265: E660.
  4. Argilés JM. 1995. Muscle protein waste in tumor-bearing rats is effectively antagonized by a beta 2-adrenergic agonist (Clenbuterol). Role of the ATP-Ubiquitin-dependent proteolytic pathway. J Clin Invest. 95: 2367.

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