IFBB verkündet neue Sanktionen bei Wettkampfabsagen

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Der Wettkampfkalender der IFBB Pro League ist prall gefüllt. Doch Shows mit einem wirklich hochkarätigen Lineup bleiben eher die Ausnahme als die Regel – sehr zum Leidwesen von Fans und Veranstaltern. Selbst die Strahlkraft einer Arnold Classic lockte zuletzt nur eine überschaubare Anzahl an Starathleten. Nach den jüngsten Rücktritten scheint der Verband jetzt mit einer härteren Gangart reagieren zu wollen.

Arnold Classic 2023 in dünner Besetzung

Das Starterfeld der Arnold Classic 2023 füllte sich nur mühsam. Scheinbar hatten die eigentlich zu erwartenden Topplatzierten des Mr. Olympia wenig Motivation, ihre Form bis zum März aufrecht zu erhalten. Die Erhöhung des Preisgeldes auf 300.000 $ hatte dann doch noch einige große Namen wie Nick Walker, Patrick Moore oder Andrew Jacked überzeugen können.  

Unterdessen traten die beiden Mr. Olympia-Teilnehmer Blessing Awodibu und Charles Griffen bereits wieder von dem Wettkampf, an dem eine Teilnahme nur auf Einladung möglich ist, zurück. Beide gaben an, ihren Körper schonen zu wollen, um zu einem späteren Zeitpunkt voll in die Saison 2023 einzusteigen.

IFBB verhängt Sonderregeln für Einladungswettkämpfe

Die beiden Absagen erfolgten, nachdem die Teilnehmerlisten für die AC 2023 bereits erstellt und promotet wurden. Verständlich, dass der IFBB nicht erfreut reagierte.

Die Verantwortlichen der Pro League haben als Reaktion neue Regularien angekündigt, die Anfang der Woche an alle Bodybuilder des Verbandes verschickt wurden. In der E-Mail heißt es, ein Rücktritt nach Bekanntgabe der Teilnehmerlisten bedeute die Blockierung eines Startplatzes, den ein anderer Athlet gern in Anspruch genommen hätte. Es handele sich außerdem um Betrug an den Promotern.

Der IFBB will in Zukunft eine ärztliche Bescheinigung oder „einen triftigen Grund“ einfordern, ohne das letztgenanntes näher definiert wird. Als Sanktionen droht ein Ausschluss vom Wettkampfgeschehen und/oder eine Geldbuße. Wie hoch diese ausfallen soll oder wie umfassend Wettkampfsperren ausfallen könnten, wird nicht spezifiziert. Nach Interpretation von IFBB-Pro Iain Valliere (Elftplatzierter Mr. Olympia 2022) könnte eine Suspendierung von der gesamten Saison möglich sein.

Wie relevant die neuen Regeln überhaupt werden, ist fraglich. Die Veröffentlichung des Starterfeldes zwei Monate im Voraus ist von den großen Tier 1-Shows abgesehen kein gängiges Verfahren.

Doch noch ist die Arnold Classic nicht verloren. Die Fans hoffen immer noch, dass sich die Lücken im Feld prominent füllen lassen – zum Beispiel mit Vize-Mr. Olympia Derek Lunsford, der sich immer noch in mehr als bühnentauglicher Form zeigt.

(uh)

1 KOMMENTAR

  1. Tja, so macht das ein autoritäres „Regime“ und zeigt so deutlich seine Hilflosigkeit und sein Bild von den Athleten, die für sie ja nur „Geldmachmaschinen“ sind. Wenn die Erhöhung(Belohnung)von Preisgeldern nicht wirkt, straft man eben. Albern und kindisch und offenbart ein System, dem es nur darum geht, selbst zu überleben und eben nicht athletenorientiert ist. Die „Athletenkinder“ sind ungehorsam, so müssen sie nun bestraft werden. Vielleicht haben die „Athletenkinder einfach die Schnauze voll von den vielen Korruptionen, Ungereimtheiten, den Zuständen und der Abläufe auf den Wettkämpfen. Vielleicht haben sie einfach genug von den Machtstrukturen des IFBB, die nun deutlich ihr Gesicht zeigen. Vielleicht wollen die Atheten einfach nur Wettkämpfe, um sich mit anderen fair und gerecht vergleichen zu können und nicht mehr „Werkzeug“ der Funktionäre sein. Vielleicht werden die Athleten einfach nur wach und haben die Schnauze voll sich von Regelwerken gängeln und behindern zu lassen. Vielleicht zeigt sich im Kleinen hier das, was man in der Gesellschaft mehr und mehr beobachten kann – die Menschen haben von denen da Oben einfach die Schnauze voll. Ein Verein ist auch immer Spiegel der Gesellschaft – für die Athleten eine tolle Entwicklung, für die Verbände fatal wenn das für sie so weitergeht. Eine Chance für ein neues Bodybuilding. Sollen sie es doch sportlich nehmen – Veränderung ist allgegenwärtig und macht auch vor den Toren des IFBB nicht Halt.

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