BOOSTER Liebling Bitterorange (Synephrin): DIESE Wirkung hat der INHALTSSTOFF wirklich!

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Synephrin Bitterorange Booster

In vielen Supplements, die man vor dem Training zu sich nehmen kann, findet man den aufputschenden Inhaltsstoff der Bitterorange. Vielen wird die Zutat auch als Synephrin in ihrem Booster bekannt sein. Wieso genau diese Zutat immer wieder von den Herstellern verwendet wird, erfährst Du in diesem Artikel!

Der vielfältige Einsatz der Bitterorange

Die Frucht der Bitterorange wächst am Pomeranzenbaum. Dieser ist ähnlich wie der Zitronenbaum, ein bis zu 5 Meter hoher Baum mit immergrünen Blättern und weißen, angenehm duftenden Blüten.
In der Volksmedizin verwendet man sowohl die Blüten, als auch die Schale der Früchte und die unreifen Früchte. Der Pomeranzenbaum ist im tropischen Asien beheimatet, wird aber bereits im Mittelmeerraum kultiviert.

Die Blüten enthalten ätherisches Öl, Bitterstoffe und Flavonoide und sollen als mildes Beruhigungsmittel bei Nervosität und Schlafstörungen helfen. Dagegen enthält die Schale (und damit auch die Frucht) neben ätherischem Öl vor allem Bitterstoffe. Diese finden als als appetitanregendes Mittel und bei Verdauungsstörungen wie Völlegefühl und Blähungen ihre Anwendung. Einige Parfümhersteller verwenden auch das ätherische Öl für ihre Düfte.

Wieso kam die Pflanze in die Supplement Industrie?

Der ziemlich bekannt Inhaltsstoff vieler Pre Workout Produkte ist Synephrin. Diesen gewinnt man aus der Frucht der Bitterorange (citrus aurantium). In der Regel enthalten die Extrakte, die man in Nahrungsergänzungen findet, rund 6 Prozent Synephrin. Analysen zufolge ist Synephrin der aktive Inhaltstoff, auf das die Fettmobilisation in erster Linie zurückzuführen ist. Zudem ist der Pflanzenextrakt chemisch eng mit Ephedrin verwand. Synephrin kommt nicht nur in Pflanzen, sondern auch auf natürliche Weise im menschlichen Körper vor. Wohl auch aus diesem Grund ist der Inhaltsstoff bisher noch nicht verboten.

Die tatsächliche Wirkung von Synephrin

Synephrin erweitert die Energie und übt eine stimulierende Wirkung aus. Es ist sehr flavonoidhaltig. Diese zwei Verbindungen produzieren gemeinsam eine antreibende und stimulierende Wirkung im Körper. Flavonoide sind kraftvolle Antioxidantien mit Eigenschaften zur Verringerung der Blutgerinnung. Wissenschaftler glauben, dass ihre positiven Wirkungen, den durch Sauerstoff verursachten Schäden im Körper, wie zum Beispiel Fettgewebeablagerungen, entgegenzuwirken, dazu beitragen können, Herzprobleme zu vermeiden sowie eine bessere Durchblutung und insgesamt eine besseren Gesundheitszustend zu fördern, da freie Radikale im Körper beseitigt werden.

Synephrin vs. Ephedrin

Ähnlich wie Ephedrin, bewirkt Synephrin eine Erhöhung des Ruhestoffwechsels und der Körpertemperatur. Wie Ephedrin übt der Pflanzenstoff alpha-adrenergene Effekt aus, anders als Ephedrin tritt es nur mit andrenergenen Beta-3-Rezeptoren in Kontakt. Ephedrin dagegen agiert mit Beta-1, Beta-2- und Beta-3-Rezeptoren, wobei seine Interaktion mit Beta-2-Rezeptoren für den Großteil seiner fettmobilisierenden Wirkung verantwortlich ist. Ephedrin ist für zahlreiche Nebenwirkungen bekannt. Hierzu zählt beispielsweise eine starke Belastung des kardiovaskulären Systems, woran vorwiegend die Überlappung mit Beta-1-Rezeptoren schuld ist. In Wahrheit gab es nur bei Nutzern Probleme, die eine Überdosis Ephedrin genommen hatten oder medizinisch vorbelastet waren und unter einer kardiovaskulären Erkrankung litten.

Eine Studie der Universität von Utah scheint diese Folgerung zu belegen. In einer placebokontrollierten Studie erhöhte sich bei den Ephedrin- und Synephringruppen gleichermaßen der Ruhestoffwechsel und die Körpertemperatur. Allerdings konnte lediglich bei der Ephedringruppe eine Erhöhung der Atemfrequenz als Zeichen der Fettverbrennung festgestellt werden. Man schloss aus der Studie, dass Synephrin in seiner Wirkung klar unterlegen ist.

Fragwürdig ist allerdings, inwiefern der Versuchsansatz vergleichbare Ergebnisse liefern kann. Beide Substanzen wurden nicht als alleinige thermogene Mittel verabreicht. Während beide Mittel additiv Koffein, Yohimbe und Quercetin enthielten, waren dem synephrinhaltigen Kombinat noch zwei chinesische Kräuter hinzugegeben. Auch die Dosierung wies starke unterschiede auf. Während bei der einen Gruppe 24 mg Ephedrin eingesetzt wurde, erhielt die Synephringruppe lediglich 10 mg des Wirkstoffes. M. E. ist dieser Versuchsaufbau nicht in der Lage, verwertbare Ergebnisse zu einem direkten Vergleich beider Mittel zu liefern. Beider Substanzen hätten wenigstens in gleicher Dosierung verabreicht werden müssen.

Weniger Nebenwirkungen?

Ein weiterer häufig erwähnter Vorteil von Synephrin gegenüber Ephedrin ist das Ausbleiben von Herzrasen, Zittrigkeit und anderen kardiovaskulären Symptomen, die manche Ephedrin Benutzer heimsuchten. Diese Symptome hingen mit der Aktivierung von Beta-2-Rezeptoren durch Ephedrin zusammen, die bei Synephrin nicht stattfindet. Unglücklicherweise wurde eine andere durch Ephedrin erzeugte kardiovaskuläre Nebenwirkungen auch im Zusammenhang mit Synephrin beobachtet: ein erhöhter Blutdruck (Hypertension).

Ketecholamine wie Ephedrin und Norepinephin tragen zu einer Verengung von Blutgefäßen bei, durch die der Blutdruck ansteigt. Wegen seiner strukturellen Verwandtschaft mit Katecholaminen hob auch Ephedrin den Blutdruck etwas an, was für die meisten Verwender aber kein Problem darstellte. Auch Synephrin sieht Katecholaminen in der Struktur ähnlich, weshalb es ebenfalls eine blutdrucksteigernde Wirkung haben kann. Synephrin teilt eine Eigenschaft mit Grapefruitsaft, die Ephedrin nicht besitzt: Es enthält mindestens zwei Substanzen, die das cytochrome P450-Enzymsystem in der Leber hemmen. Dieses System ist für die Verstoffwechselung von mehr als 25 Prozent aller Medikamente zuständig, und seine Blockierung würde zu gefährlich hohen Konzentrationen von Medikamenten und Drogen im Blut führen. Dieser Effekt ist bei Synephrin noch wesentliche ausgeprägter als bei Grapefruitsaft.

Referenzen

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