Mr. Olympia 2025: Wo platziert sich Urs im Open Bodybuilding?

Das Open Bodybuilding beim Mr. Olympia 2025 ist so spannend wie schon lange nicht mehr. Gleich vier Athleten, die auf der Bühne stehen werden, konnten den wichtigsten Titel im Bodybuilding bereits gewinnen – und die Chancen stehen gut, dass es seit Jahren mal wieder einen Doppelsieger geben wird. Gleichzeitig will Nick Walker dieses Szenario verhindern, nachdem er die vergangenen zwei Olympias verpasst hatte. Und dann ist da noch Urs Kalecinski, der 2025 erstmals im Open Bodybuilding beim Mr. Olympia antreten wird.

Über 20 qualifizierte Athleten im Open Bodybuilding

Das Schwergewichtsbodybuilding wird auch beim Mr. Olympia 2025 das Highlight des Wettkampfs darstellen. Als einzige Klasse dürfen die Athleten im Open Bodybuilding sich an zwei Tagen auf der Bühne präsentieren. Während am Samstag, dem 11.10.2025, ab 3 Uhr die Vorwahl ausgetragen wird, erwartet Bodybuilding-Fans am Folgetag ab 4 Uhr das Finale.

Von den 21 qualifizierten Athleten werden jedoch nicht alle tatsächlich an den Start gehen. Während Behrooz Tabani erstmals in die USA einreisen durfte und dieser Platz somit in diesem Jahr nicht verfallen wird, gab Rafael Brandao bereits vor einigen Wochen bekannt, nicht am Mr. Olympia 2025 teilzunehmen. Der Brasilianer hat erneut Probleme mit seiner Verdauung und könne nicht die erforderlichen Verbesserungen auf der Bühne präsentieren, sodass er auf einen Start verzichtet.

Sollten die restlichen Athleten allesamt antreten, wäre es damit wieder eines der größeren Line-ups, nachdem 2023 nur 17 Athleten und im vergangenen Jahr sogar nur 15 Athleten im Open Bodybuilding auf der Bühne standen. Der Rekord aus 2022, als 30 Schwergewichtsprofis um den Titel kämpften, ist allerdings noch einmal deutlich größer.

Wird Samson Dauda Mr. Olympia 2025 im Open Bodybuilding?

Diese Frage stellen sich nicht wenige Fans – und in wenigen Tagen wird es hierauf eine Antwort geben. Fest steht, dass mit Hadi Choopan, Derek Lunsford und Samson Dauda drei aussichtsreiche Kandidaten an den Start gehen, die allesamt bereits einmal diese Erfahrung machen durften. Der aktuelle Titelträger Samson Dauda verlor zwar die Arnold Classic in diesem Jahr, wurde jedoch auch 2024 nur Zweiter und holte sich in Las Vegas den deutlich wichtigeren Titel.

Samson Dauda soll kurz vor dem Olympia 2025 in Top-Form sein – Bild: Instagram

Ob dies ein gutes Omen ist, bleibt abzuwarten. Letzte Formchecks, die allerdings nicht öffentlich gemacht wurden, sollen jedoch ein Bild vermitteln, das Fans sich schon lange vom Ausnahmeathleten gewünscht haben. Die Muskelmasse und Symmetrie waren schon immer vorhanden – jetzt soll auch das notwendige Conditioning dazugekommen sein.

Diese Athleten wollen Samson Dauda schlagen

Das Conditioning brachte in der Vergangenheit auch Hadi Choopan zuverlässig auf die Bühne. Gleichzeitig ist der Iraner der einzige Starter, der seit dem letztjährigen Olympia pausiert hatte und frisch auf die Bühne gehen kann. Ob dies ein Vorteil für den Topathleten ist, wird sich zeigen. In den vergangenen zwei Jahren wurde er stets auf den zweiten Platz verwiesen. Während manch einer ihn sogar am Rande der Top 5 sieht, könnte Platz 2 im Falle eines deutlich verbesserten Samson Dauda die bestmögliche Platzierung für den Iraner sein.

Hadi Choopan ist auch beim Mr. Olympia 2025 ein Kandidat auf den Titel im Open Bodybuilding – Bild: Instagram

Ähnlich unklar ist die Platzierung für Derek Lunsford. Der US-Amerikaner ist bis heute der einzige Athlet, der sowohl in der 212 als auch im Open Bodybuilding den Titel gewinnen konnte. Darüber hinaus gewann er in diesem Jahr erstmals die Arnold Classic. Was vermeintlich die beste Voraussetzung ist, um auch beim Mr. Olympia 2025 ein sicherer Kandidat auf den Titel im Open Bodybuilding zu sein, stellt sich in Wirklichkeit keinesfalls so klar dar. Samson Dauda wird beim Olympia in besserer Form erwartet als auf der Arnolds, und Derek Lunsford wurde auf der Pittsburgh Pro wiederum von Nick Walker an den Rand einer Niederlage gebracht.

Derek Lunsford vs. Nick Walker Most Muscular auf der Pittsburgh Pro 2025

Letzterer wird nach zwei Jahren Abstinenz wieder auf die Olympia-Bühne gehen und mit Sicherheit die Top 5 knacken. Die entscheidende Frage lautet vielmehr, wie weit der US-Amerikaner sich nach vorne kämpfen kann. Auch er gewann bereits die Arnold Classic und ist derzeit hoch motiviert, sein bislang bestes Paket zu präsentieren. Es wäre somit keine Überraschung, wenn er den ein oder anderen Olympia-Champ beim diesjährigen Wettkampf schlagen könnte.

Der Kampf um die Top 5: Behrooz Tabani gilt es zu schlagen

Doch während die vier genannten Athleten in Topform allesamt Chancen auf die ganz vorderen Plätze haben, könnten sie genauso gut an den Rand der Top 5 oder tiefer rutschen. Zu dicht ist das Leistungsniveau in diesem Jahr, als dass – wie teilweise bei früheren Wettkämpfen – eine klare Linie gezogen werden könnte.

Behrooz Tabani konnte sich bereits viermal für den Olympia qualifizieren, erhielt jedoch nie das erforderliche Visum. Wenige Tage vor dem Wettkampf in Las Vegas hat es in diesem Jahr schließlich geklappt, und auch wenn der Iraner noch nie bei einem Wettkampf in den USA an den Start gegangen ist, wird mit einer Platzierung in der Top 5 gerechnet. Kampflos wird er sich jedoch nicht bis dorthin vorkämpfen.

Behrooz Tabani bei der Olympia-Quali in Dubai
Behrooz Tabani bei der Olympia-Quali in Dubai – Bild: Instagram

Mit Martin Fitzwater und Andrew Jacked treten zwei Athleten an, deren realistisches Potenzial schwer einzuschätzen ist. Während Andrew Jacked bekannt dafür ist, bislang nie vollständig in Form gewesen zu sein, verpasste Martin Fitzwater diese bei der Pittsburgh Pro 2025. Der US-Amerikaner erklärte jedoch bereits, dass die vergangenen Fehler nicht noch einmal wiederholt werden. Letzte Formupdates sollen auch bei ihm vielversprechend sein. Der Ende 20-Jährige wird nicht der massivste Athlet auf der Bühne sein, aber durch pralle Muskeln und eine schöne Linie bestehen.

An einem guten Tag könnte Urs Kalecinski sensationell weit vorne landen

Die Tatsache, dass Urs Kalecinski bei seinem Open-Debüt sofort die Olympia-Qualifikation erlangen konnte, glich einer kleinen Sensation. Niemand hatte öffentlich mit diesem Ergebnis gerechnet, und selbst sein Coach gab rückblickend zu, dass die eigenen Erwartungen übertroffen wurden.

Der Mr. Olympia 2025 wird für den Deutschen der erste Härtetest im Open Bodybuilding werden. Die Tatsache, ohne Druck an den Start zu gehen, dürfte ein immenser Vorteil sein. Wenn die Form getroffen wird, wäre das Vorkämpfen in die Top 10 durchaus realistisch.

Ebenso will auch William Bonac gegen die internationale Konkurrenz bestehen. Auch der Bodybuilding-Veteran konnte bereits die Arnold Classic gewinnen und wird nur schwer aus der Top 10 zu verdrängen sein. Gleiches gilt für Brandon Curry, der nicht nur die Arnolds, sondern auch den Mr. Olympia bereits gewinnen konnte. Auch der US-Amerikaner ist ein echter Veteran, der jedoch noch gut genug ist, sich auch in diesem Jahr in der Top 10 festzusetzen.

Die Top 10 soll geknackt werden

Damit wären bereits zehn Athleten genannt, die jedoch keinesfalls diese Platzierungen geschenkt bekommen würden. Vielmehr gibt es eine Reihe an Startern, die ebenfalls in diese Regionen vordringen wollen – allen voran Tonio Burton. Der ehemalige 212-Athlet mag für viele Fans nicht sonderlich spektakulär wirken, konnte vor seinem Motorradunfall beim Olympia 2023 sich aber bereits bis auf Platz 8 vorarbeiten. In Dubai musste er sich in diesem Jahr allerdings nicht nur Behrooz Tabani, sondern auch William Bonac geschlagen geben, was die Chancen auf eine Top-10-Platzierung nicht besser macht.

Ähnliches gilt für Akim Williams. Der US-Amerikaner gelang zwar beim Mr. Olympia 2024 in die Top 10, wurde aber auf der Arnold Classic in diesem Jahr unter anderem von Brandon Curry und William Bonac geschlagen. Ein Vorbeikommen an diesen beiden Athleten ist unter normalen Umständen schwer vorstellbar, sodass auch die weiteren Athleten beachtet werden müssen, die nach vorne ziehen wollen.

Rubiel Mosquera könnte beim Mr. Olympia 2025 für eine Überraschung sorgen – Bild: Instagram

Besonders gilt dies für die beiden Debütanten Vitaliy Ugolnikov und Rubiel Mosquera. Beides sind echte Massemonster, wobei die Proportionen nicht unterschiedlicher sein könnten. Viataliy Ugolnikov hätte im vergangenen Jahr fast Martin Fitzwater geschlagen und wäre statt seiner zum Olympia gefahren. Gut möglich, dass der in Russland geborene Athlet eine Überraschung beim Olympia 2025 hinlegt. Gleiches gilt aber auch für Rubiel Mosquera, der zwar freakige Ausmaße besitzt, die gleichzeitig jedoch durchaus gut proportioniert sind. Beide Olympia-Newcomer könnten – je nach Verlauf des Wettkampfs – auch in der ersten Hälfte des Feldes landen.

Der Kampf um Platzierungen

Beim Mr. Olympia werden nur die ersten 15 Athleten mit einer Platzierung bedacht. Danach folgt der geteilte 16. Rang. Von den sechs übrig gebliebenen Athleten haben jedoch einige den Anspruch, keinesfalls so weit hinten zu landen – allen voran Regan Grimes, der ebenfalls lange pausierte und bei seinem Comeback auf der New York Pro keinesfalls vollständig zu überzeugen wusste.

Regan Grimes hat eine schöne Linie, wird es beim Olympia 2025 aber schwer haben – Bild: Instagram

Und auch Brett Wilkin, Jordan Hutchinson und Sasan Heirati werden sich bei ihren Olympia-Debüts nicht kampflos aus der Top 15 verdrängen lassen wollen. Dennoch könnte es für diese Starter bereits schwierig werden.

Schließlich werden noch Chenglong Shen und Dorian Haywood erstmals beim Olympia an den Start gehen. Beide traten bislang kaum ins internationale Rampenlicht und gewannen ihre Wettkämpfe unter diskutablen Umständen. Beim Mr. Olympia 2025 wäre mehr als der letzte Callout eine Überraschung – was jedoch nichts an der bemerkenswerten Leistung dieser Athleten ändert.

Titelbild: Social Media der Athleten

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